Take on Me

Was wäre wenn?" Kurzgeschichte zu den Ereignissen vom Viking Motel ( Season 2, Episode 07 )


Tyrone und Tandy sind zurück aus der Alptraumhaften Zwischenwelt gekommen. Die Realität hat Tyrone wieder und auch Tandy muß sich jetzt ihrem Trauma Entführungsopfer gewesen und beinahe in die Zwangsprostitution verkauft worden zu sein, auch stellen.

Doch das ist nicht das Einzige das beide belastet, denn beinahe hätten sie sich ihre heimlichen Gefühle für einander gestanden.

Während Tyrone Rat bei Klassenkameradin Evita sucht, beschließt sich Tandy erst einmal von allem auszuklinken und geht nach Hause.
Doch der Wohntrailer in dem sie mit ihrer Mutter lebt, ist verlassen und überall liegen leere Bierflaschen und Tablettendöschen herum.
Tandy ahnt Schlimmes und bricht verzweifelt zusammen.

 

Doch wenn Tandy etwas in den vergangenen Monaten gelernt hat, dann das Tyrone immer für sie da ist, wenn sie ihn braucht.
So wie jetzt!

Doch auch Tyrone hat erkannt das seine Worte echt waren und er ohne Tandy nicht mehr leben könnte. Wird er ihr sagen was er wirklich für sie empfindet?

 

Genre: Dromance (Drama+Romance)
Pairing: Tyrone Johnson x Tandy Bowen
 

"Warum bist du in dieses Motel gekommen um mich zu retten?" - "Weil ich mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen konnte!"
Tandy schluckte bei dieser Antwort. Damit hätte sie nicht gerechnet. Doch warum hatte Tyrone so etwas zu ihr gesagt? Das war doch eine halbe Liebeserklärung gewesen?! Mit welch sanftem Blick er sie danach angesehen hatte. Und jetzt stand er mit seiner Freundin (?) zusammen, mit dem gleichen Blick. Doch Evita wich zurück. Sie hatte sich umgedreht und war gegangen. Tandy setzte sich auf die Stufe zum Kirchenaltar.
Sie atmete tief durch. Was für ein Wahnsinn. Zuerst war sie entführt und in ein illegales Bordell gebracht worden und dann hatte Tyrone mal so nebenei beschlossen nach ihrer Rettung der Realen Welt Lebewohl zu sagen, weil er nicht mehr kämpfen wollte. Tandy hatte es geschafft, ihn zu überreden wieder mit ihr zurück in die echte Welt zu kommen. Ihr war es heiß und kalt den Rücken herunter gelaufen, als Tyrone ihr erzählt hatte was Andre ihm eingeredet hatte mit seiner manipulativen Macht "Er hat mir das Gefühl gegeben ich wär dir nie wichtig gewesen"
Das hatte Tandy sehr getroffen. Tyrone und ihr nicht wichtig? Wie konnte Andre so etwas behaupten?! Tyrone war ihr der wichtigste Mensch auf dieser Welt! Der Junge der sie Zwei Mal gerettet hatte! Einmal als Kind vor dem Ertrinken als sie ihre Superkräfte erhielten und Einmal als er ihrem kaputten Leben als Drogensüchtige Straßendiebin, einen neuen Sinn gegeben hatte und er sie dazu gebracht hatte, dieses Leben hinter sich zu lassen. Tandy war nun wieder bei ihrer Mutter eingezogen, hatte sich mit ihr versöhnt und statt Straftaten zu begehen, nutzte sie ihre Superkräfte um Gerechtigkeit auszuüben. Tyrone war ihr Partner geworden. Vorher waren sie nur zwei Teenager gewesen die zusammen als Kinder ihre Superkräfte erhalten hatten und ab und zu mal zusammen arbeiteten. Inzwischen waren sie ein Team geworden, das sich blind auf einander verlassen konnte. Tyrone setzte sich neben sie "Hey, alles Ok?" Er nahm ihre Hand und sah sie mit seinem >Ich bin für dich da< Blick an "Hm..." Tandy stand auf "Ich glaube, ich geh nach Hause" "Ja, ruh dich etwas aus!" "Du auch!" Sie drehte ihm den Rücken zu. Bevor sie aus der Tür war, rief er sie "TANDY!" Sie blieb stehen. Hörte seine schnellen Schritte. Lief um sie herum und beugte sich nach Vorn, um ihr besser ins Gesicht sehen zu können "Tandy, geht's dir wirklich gut?" Seine Augen waren voller Sorge und Mitleid. Tandy seufzte und zwang sich zum lächeln, da sie es nicht mochte so behütet zu werden. Sie fühlte sich dann noch hilfloser "Ja. Ich bin nur müde. Wir sehen uns Morgen und dann suchen wir Andre!" "Paß auf dich auf!" "Werde ich. Danke Ty" Kaum hatte sie die Tür hinter sich zugezogen, rannte sie davon.

 

Tyrone fühlte sich elend. Zuerst hatte er New Orleans auf den Kopf gestellt um Tandy zu finden und dann ließ er sie im Stich, weil er den Gedanken nicht ertragen konnte, das ihr etwas schreckliches passiert war, nachdem er realisiert hatte was das Viking Motel war - ein Bordell!
Er legte sich auf seine Matte. Natürlich konnte er nicht vergessen was Tandy ihm gesagt hatte. Was sie erleiden mußte, während sie im Krankenwagen entführt worden war "Andre hat mich gezwungen mit anzusehen wie du stirbst! Der einzige Mensch auf dieser Welt der mich je verstanden hat, war tot und es war meine Schuld!" Er schloß die Augen "Mein Gott... Was hat dieser Dreckskerl dir angetan?!" Tyrone gab sich selbst die Schuld daran das Tandy dem Mädchenhändler überhaupt in die Hände gefallen war. Hätten sie sich nicht gestritten, wäre er nicht weggelaufen und hätte sie allein zurück gelassen. Er wollte sich nicht vorstellen was passiert wäre, wenn er sie nicht so schnell gefunden hätte.
Sich vorzustellen, das er sie beinahe verloren hatte, machte ihn wahnsinnig. Denn schließlich wußte sie etwas sehr wichtiges immer noch nicht.
Er lief in der verlassenen Kirche, seinem momentanen Zuhause auf und ab. Es hämmerte in seinem Kopf: Es ihr sagen oder weiter schweigen?  Sie wäre bei ihm geblieben, wenn er sich dazu entschlossen hätte weiter in der Schattenwelt zu leben. Aber wäre das aus den gleichen Gefühlen heraus gewesen, wie er sie fühlte? Tyrone entschied sich mit Tandy zu reden. Vorher aber mußte er noch etwas anderes klären.
Zeitgleich hatte Tandy den Trailerpark erreicht. Der Wohntrailer war dunkel, doch sie schloß auf und rief nach ihrer Mutter "Mom?" Doch sie erhielt keine Antwort. Vorsichtshalber fragte sie noch einmal "Mom?!" Wieder nichts. Tandy legte die Blumen, die sie unterwegs gekauft hatte hin. Sie sah das Chaos. Es war altbekannt. Leere Bierflaschen stapelten sich auf dem kleinen Tisch. Doch noch schlimmer waren die leeren gelben Döschen, in denen verschreibungspflichtige Tabletten sich befunden hatten. Tandy schluckte. Sie hatte ein ungutes Gefühl.

Wo war ihre Mutter und was war hier während ihrer Abwesenheit passiert? Sie entschied sich erst einmal alles aufzuräumen.
Noch etwas verwirrt schaute Tyrone nach dem Gespräch mit Evita auf den Boden. Sie hatte den Loa Baron Samedi geheiratet um sein Leben zu retten, während Tandy an seiner Seite gekämpft und ihn weinend gebeten hatte, wieder mit ihr zurück in die Realität zu kommen. Und wenn er es nicht wollte, dann würde sie bei ihm hier bleiben "Was wird aus mir?" waren ihre verzweifelten Worte, nachdem sie ihn daran erinnert hatte das es in der echten Welt Menschen gab die sich um ihn sorgten und ihn liebten. Doch nur in der Schattenwelt hätte er für immer mit Tandy leben können. Evita's Worte zu ihm zeigten Wirkung "Geh zu Tandy! Sie braucht dich jetzt! Geh schon Tyrone!" Es war regelrecht drängend und er setzte seine Kapuze des Hoodies auf, um sich zu Tandy zu teleportieren.

 

Hilflos war Tandy in dem Küchenabschnitt zusammen gesunken. Sie weinte aus Wut, Schmerz und Verzweiflung über alles Geschehene.
Es fühlte sich wieder so an, wie vor Monaten als sie sich weinend mit Tabletten zugedröhnt hatte, um ihrer Einsamkeit zu entfliehen, bis Tyrone in ihr Leben getreten war. Sie umklammerte sich noch mehr. Wie sehr wünschte sie sich das er jetzt bei ihr war. Sie brauchte ihn so sehr in diesem Moment. Ihre Sehnsucht nach ihm hielt sie kaum noch aus. Ihr Herz schrie nach ihm. Doch er war bestimmt jetzt bei Evita...
Kurz zuckte sie zusammen. Es klapperte leise. Es klang als wäre jemand mit einem leichten Sprung auf dem Boden aufgekommen. Jetzt hörte sie deutliche Schritte. In der Dunkelheit des Raumes erkannte Tandy das sie nun nicht mehr allein und ihr Wunsch in Erfüllung gegangen war.
Tyrone setzte sich neben sie, legte den Arm um ihre Schulter und zog sie sanft zu sich heran "Wir kriegen ihn! Das weißt du!" Tandy sah ihn mit Tränenverhangenem Blick an und nickte. Tyrone strich ihr eine Träne weg "Wir machen ihn fertig!" Tandy lehnte sich an seine Schulter. Wieso war er denn hier? Und warum war er so verdammt liebevoll zu ihr? Er war so warm und sanft. Seine Stimme gab ihr Geborgenheit
"Willst du darüber reden?" Tandy schüttelte den Kopf "Nur so sitzen bleiben" "Ist gut" lächelte Tyrone "Danke das du mich danach gerettet hast" "Das wird langsam zum Wettbewerb?!" merkte Tandy sarkastisch an. Er lachte leise, biß sich auf die Unterlippe und seufzte "Wir sind echt ein chaotisches Paar" "Ja!" Sie lachten leise, bevor Tandy sich wieder näher an ihn schmiegte und die Augen schloß. Sie spürte das er sie mit beiden Armen nun festhielt, doch sie hatte keine Kraft mehr die Augen zu öffnen. Tyrone bewunderte sie für ihre äußere Stärke.
Denn so verletzlich und beinahe schon gebrochen zeigte sich Tandy nur ihm gegenüber. Weil sie wußte das sie ihm komplett vertrauen konnte.
Das er immer, egal wie oft sie sich stritten, trotzdem zu ihr stand und sie auch niemals im Stich lassen würde, wenn sie seine Hilfe bräuchte.
Umgekehrt war es inzwischen genauso. Tandy war sich vor dem ganzen Hier selbst die Nächste. Doch Tyrone's guter Einfluß hatte ein liebes, warmherziges, mitfühlendes Mädchen aus ihr gemacht, das sogar bereit war sich für ihn in große Gefahren zu begeben. Oder sogar zu sterben!
Sanft rieb er seine Handfläche an ihrem Arm entlang, um ihr weiterhin das Gefühl zu geben das sie in Sicherheit war "Tandy?" Keine Antwort.
Vorsichtig löste er die Umarmung. Tandy war unter ihren Tränen und vor Erschöpfung eingeschlafen.

Sie bekam nicht mit, wie Tyrone sie auf seine Arme hob und in das kleine Zimmer trug, das Tandy zu gehören schien. Hier gab es einen kleinen Tisch, davor einen Stuhl. Einen Schrank ohne Türen. Ein Bett mit einem Hocker davor. Darauf stand eine kleine Lampe. Auf dem Boden lag eine pinke Tasche und eine große schwarze Umhängetasche. In dieser tranzportierte Tandy immer die Sachen die sie für Tyrone mitbrachte, wenn sie ihn in seinem Unterschlupf besuchte. Und wenn sie das nicht tat, dann lagen da ihre Ballettsachen drinnen. Sacht schob er die Tasche mit dem Fuß etwas zur Seite und legte das Mädchen auf dem Bett ab. Deckte sie zu und blieb noch etwas bei ihr. Tandy hatte den Kopf zu ihm gedreht und schlief fest. Wäre sie nicht so erschöpft gewesen, hätte sie bestimmt nicht so gut schlafen können, denn die Geschehnisse konnten nicht so spurlos an ihr einfach vorbeigegangen sein. Die Falle die Lia ihr gestellt hatte. Die Entführung im Krankenwagen wie die Mädchen vorher, die sie zusammen befreit hatten. Die Drogenträume in denen sie mit ansehen mußte wie Tyrone gestorben war. Die Tatsache das alles Lüge war und das Andre auch Tyrone manipuliert hatte, ihn jedoch nicht so einfach täuschen konnte. Dann die Rettung, das kurze Wiedersehen bevor Tyrone vor ihren Augen zusammen gebrochen war und drohte nun real zu sterben. Die Hilflosigkeit was sie nun tun konnte und das sie ausgerechnet ihre unausgesprochene Rivalin um den hübschen Jungen, Evita um Hilfe bitten mußte. Tyrone's Rettung vor dem Tod und nun auch noch das Verschwinden ihrer Mutter. Tandy mußte psychisch völlig fertig sein. Er saß auf der Bettkante. Betrachtete die schlafende Freundin voller Reue und Mitleid "Ich hätte dich nicht allein lassen dürfen. Dann wäre das niemals passiert!" Er strich Tandy eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Wie hübsch sie war. Ihre Augen waren leicht angeschwollen, doch das minderte ihr hübsches Gesicht nicht. Tandy seufzte leise auf und drehte sich nun ganz zu ihm. Tyrone beugte sich leicht zu ihr herüber und zog die Decke erneut über sie. Es war kalt in dem Wohntrailer. Etwas unruhiger wurde sie jetzt "Ty..." rief sie leise mit gebrochener Stimme "Geh nicht weg" wimmerte sie und weinte. Kurz überlegte er was er tun sollte und entschied sich, sie vorsichtig zu wecken. Er beugte sich zu ihr herunter und flüsterte ihren Namen "Tandy" Sie reagierte, doch hielt es noch für den Traum in dem sie sich gerade befand "Hey, ich bin hier. Wenn du aufwachst, bin ich da" Sie rieb sich die Augen und erkannte ihn, trotz verquollener Augen "Ty...? Wo zum Teufel bin ich?!" fragte sie leicht panisch und riß die Bettdecke zur Seite "Tandy beruhige dich! Du bist eingeschlafen und ich habe dich in dein Bett gelegt" Sie atmete heftig und die Panik stand in ihrem Gesicht geschrieben "Du bist in Sicherheit!" versuchte er sie zu beruhigen "Niemand tut dir etwas!" Da sie immer noch zitterte, entschloß sich Tyrone sie in die Arme zu nehmen und so lange fest zu halten, bis sie wieder ruhig war. Seine Wärme umschlang sie fest.

Tandy schloß die Augen. Sie genoß diese Umarmung so sehr und drückte sich enger an ihn. Seit sie in diesem Traum unter Drogen mit ansehen mußte wie Tyrone gestorben war ohne je zu erfahren was sie wirklich für ihn empfand, war es ihr selbst klar geworden. Sie liebte ihn so sehr.

 

Ein Blick in seine tiefen Schokoladenbrauen Augen und Tandy platzte fast das Herz. Ein warmes Wort von ihm und ihr war so schwindlig vor lauter Hubschraubern im Bauch. Sein Lächeln raubte ihr fast den Verstand. Und er lächelte sehr oft, wenn sie zusammen waren. Mit ihren kleinen Scherzen konnte sie ihn immer dazu bringen. Sie flirtete auch unheimlich gern mit ihm, weil er dann so süß schüchtern verlegen sich auf die Unterlippe biß, den Kopf wegdrehte und leise lachte. Und Berührungen zwischen ihnen waren etwas ganz besonderes. Konnten sie es vorher nicht, da ihre Kräfte sie immer wieder auseinander gerissen hatten bis sie den Kontakt erzwangen, um New Orleans retten zu können und sich die Hand gaben, ihre Finger fest in einander verhakten und so das Verbot außer Kraft setzten - so genossen sie jetzt jedliche Form.
Einen leichten Schubs, wenn sie bei ihrem Filmabend sich neckten. Einen zärtlichen Streif über den Arm, um den jeweils anderen zu stärken. Sogar Händchen haltend als getarntes Paar in einem Club zur verdeckten Ermittlung war kein Problem. Doch eine Umarmung wie diese, hatte es noch nie gegeben. Tandy konnte sein After Shave riechen. Ein sehr angenehmer Duft. Bestimmt irgendwas teures. Armani, Boss oder sowas!
Schließlich kam Tyrone aus einer reichen Familie und hatte auf seiner Flucht mitgenommen was wertvoll und wichtig für ihn gewesen war.

Tandy fragte sich ob er es unbemerkt oder absichtlich tat, doch sie spürte wie Tyrone ihr den Rücken auf und ab strich, sie dann sanft von sich wegdrückte um ihr ins Gesicht zu sehen "Alles in Ordnung?!" "Hm..." In seinen Augen sah Tandy so viel Sorge und Leid um sie, das es ihr fast das Herz zerriss "Bitte sieh mich nicht so an. Sonst versinke ich in deinen wunderschönen Augen" flehte sie still. Sie atmete tief aus und versuchte zu überspielen, was sie fast in den Wahnsinn trieb "Es geht mir gut. Danke das du dich um mich gekümmert hast" "Wozu sind Freunde denn da? Und du bist ja schließlich meine Beste Freundin!" lächelte er. Tandy hatte das Gefühl als stünde sie am Abgrund eines Eisberges und dieser brach nun und ließ sie in die eisigkalten Fluten stürzen. Sie schluckte und versuchte zu lächeln "Ja, die bin ich!"
Der Schmerz saß tief. Tyrone schien es nicht zu bemerken "Soll ich noch hier bleiben? Ich kann draußen auf dem Sofa schla---" "Nein!"
warf Tandy schnell ein. Leicht irritiert schaute er sie an "OK gut! Dann---" "Du kannst ruhig zurück gehen. Ich werde jetzt schlafen und alles vergessen!" Ihr Tonfall hatte sich deutlich hörbar geändert. Leicht gereizt "Aber es geht dir nicht gut und möchte dich nicht allein lassen"
"ICH WILL ABER ALLEIN SEIN, TY!" schrie Tandy ihn an "GEH!" "Tandy" "Geh bitte!" flehte sie jetzt fast wieder. Tyrone schüttelte den Kopf "Ich glaub's einfach nicht!" Er ließ seinem Unmut freien Lauf "Tandy was ist los mit dir? In einem Moment bist du freundlich und im Nächsten schreist du mich an. Das geht jetzt schon seit Wochen, fast Monaten so! Genauso hat unser letzter Streit geendet! Du hast mich für deinen Plan benutzt und ich war so wütend und bin gegangen. Und das Ende davon war das ich dich dann fast verloren hätte!" Er stemmte die Hände in die Hüften "Versteh doch! Du bist mir wichtig! Du bedeutest mir sehr viel!" Tandy lachte leise sarkastisch "Tz! Deswegen hast du ja auch eine Freundin, weil ich dir ja so wichtig bin und so viel bedeutete?! Du verstehst echt gar nichts, Tyrone!" Sie hielt sich die Hand an die Stirn "Geh jetzt einfach. Ich will mich nicht schon wieder mit dir streiten" "NEIN ICH GEH JETZT NICHT! Du redest jetzt verdammt nochmal mit mir! Du rennst nämlich schon wieder nur weg und ich will jetzt wissen warum!" "WEIL ICH DICH VERDAMMT NOCHMAL LIEBE!"

 

Wie sehr wünschte sich Tandy jetzt seine Fähigkeit zum teleportieren zu besitzen. Sie biß sich auf die Unterlippe, drehte sich weg und schaute mehr durch die Glasscheibe hindurch, als nach draußen in den angelegten Garten "Schon so lange, doch du bemerkst es einfach nicht. Deswegen habe ich dir die beste Freundin vorgespielt um wenigstens oft in deiner Nähe sein zu können. Nicht nur als Superhelden Partner..."

In der sich spiegelnden Glasscheibe konnte Tandy sehen, das Tyrone verschwand. Sie hielt sich die Hand an die Stirn. Strich sie durch die Haare. Steckte sich ihre Kopfhörer in die Ohren, drehte die Musik auf und legte sich weinend zusammen gekrümmt auf ihr Bett.

Tyrone hatte seine Antwort für Tandy's sich ständig wechselnde Launen bekommen. Eine Antwort die ihn sehr schmerzte. Auch er legte sich mit Musik auf den Ohren auf seine Matte. Und wieder hatte er sie allein gelassen! Wieder waren sie im Streit aus einander gegangen. Er fühlte sich so schlecht, das ihm die Tränen liefen. Gewußt hatte er es schon vor 8 Monaten, doch richtig bewußt war es ihm erst vor ein paar Stunden geworden, als Tandy sogar in die gruselige Zwischenwelt gekommen war, um ihn zurück ins Leben zu holen. Auch er liebte sie inzwischen sehr.

Aber hatte er wirklich nicht bemerkt das sie in ihn verliebt war? Ihre Haselnussbraunen Augen funkelten immer, wenn sie mit ihm flirtete.
Der wöchentliche Filmabend war etwas ganz besonderes geworden. Da konnten sie sich nahe sein, wie sonst nie. Tandy stand ihm sogar deutlich näher als Fast-Freundin Evita! Das war Tyrone selbst aufgefallen. In Tandy's Nähe fühlte er sich sehr wohl. Sie waren nicht nur durch ihre Kräfte mit einander verbunden. Sondern auch mit dem Herzen und der Seele. Er spürte genau wie schlecht es Tandy jetzt ging und setzte zum Zweiten Mal an zu ihr kommen. Doch zog die Kapuze des Hoddie wieder herunter und fragte sich, was er jetzt machen sollte. Nahm das Handy und versuchte sie anzurufen. Da Tandy die Musik auf voller Lautstärke hatte, hörte sie es nicht klingeln. Leicht verärgert warf er sein Handy auf die Decke. Nahm es wieder und schrieb ihr eine Nachricht "Es tut mir leid. Laß uns reden!" doch wartete vergeblich auf ihre Antwort.
Auch in den nächsten beiden Tagen kam keine Antwort. Tandy drückte ihn weg, wenn er sie anrief. Sich zu ihr teleportieren würde nichts bringen. Sie beide würden wieder streiten und sich wahrscheinlich noch mehr ungewollt gegenseitig verletzten. Er wußte noch genau wie sie vor 8 Monaten gewesen war. Sobald sie mit einer Situation nicht umgehen konnte, wurde sie verletztend in Worten. Sie hatte ihm schon 2 Mal wehgetan in einem hässlichen Streit. Tyrone hatte seinen Basketball mit in die Kirche genommen und spielte dort, um gegen den beißenden, drohenden Wutausbruch anzukämpfen. Er dachte dabei daran wie er das Viking Motel auseinander genommen hatte, um seine Tandy zu finden.
Jeder der sich um dabei in den Weg stellte, wurde regelrecht zur Seite geworfen. Einen der ekelhaften Freier hatte er aus dem Fenster geschmissen. Damit so das Mädchen, das unfreiwillig in dem Motel als Prostituierte arbeiten mußte, gerettet. Doch Seines noch nicht gefunden.
Und er betete im Stillen das ihr so etwas nicht auch zugestoßen war. Er würde sonst zum Mörder werden!

 

Wie erleichtert war er gewesen, als Tandy ihm versicherte das ihr nicht das angetan wurde, wofür sie hierher verschleppt worden war.

Doch als er sie so sah, so als Lolita 'verkleidet' damit sie besonders unschuldig wirkte und mit ihrer weißen Schönheit besonders viel Kundschaft anlocken sollte, konnte er die Situation nicht ertragen. Gab sich die Schuld daran, weil er sie nach dem Streit allein gelassen hatte. Er versank in seinen Schuldgefühlen, zog sich in die Schattenzwischenwelt zurück und drohte dadurch in der realen Welt zu sterben. Wie sehr mußte Tandy dadurch noch zusätzlich, nach allem was sie schon wegen der Entführung durch gemacht hatte, gelitten haben? Sie war in die ungewisse Dunkelheit gekommen um ihn wieder ins echte Leben zurück zu holen. Als Tyrone aber mit sich haderte, erzählte sie ihm verzweifelt das sie in einem Traum unter Drogen mitansehen mußte, wie Andre ihn vor ihren Augen erschossen hatte. Das hatte ihr alle Hoffnungen genommen "Der einzige Mensch auf der ganzen Welt der mich je verstanden hat war tot und es war meine Schuld!" hatte sie mit gebrochener Stimme gesagt und sich die Tränen verbissen. Sie hätte genauso gut sagen können "Der Mann den ich liebte war tot und er hätte es nie erfahren" was auch ihre Verzweiflung deutlicher erklärt hätte. Das er nicht ohne sie leben konnte war seine Antwort auf ihre Frage gewesen, warum er sie gerettet hatte und im gleichen Moment gespürt das es die Wahrheit war. Ebenso verzweifelt ihr gesagt das er die Manipulation Andre's geglaubt hatte und es ihm wehtat das Tandy wirklich so denken könnte. Noch einmal versuchte er sie zu erreichen. Es klingelte, doch Tandy ging nicht ran. Tyrone setzt die Kapuze auf und stand in ihrem Zimmer. Es war leer. Er sah sich um. Ihre große Umhängetasche fehlte.
Das Handy surrte doch Tandy hörte es nicht. Sie drehte ihre Pirouetten um sich zu verbessern. Seit sie die Rettung New Orleans überlebt hatte, sich wieder mit ihrer Mutter versöhnt und sogar bei ihr erneut eingezogen war, lebte sie auch ihren alten Traum Ballerina zu werden.
Nachts wenn alles geschlossen war, schlich sie sich in die Balletschule um zu trainieren. Auch hatte sie bemerkt das ihr dieses Training half Stress oder Ärger abzubauen. Und sie konnte so besser kämpfen. Doch die Pirouetten waren ihr Kryptonit. Immer wieder verpasste sie den letzten Schritt. Damit sie es mit möglichen Kampfszenen kombinieren konnte, hatte sie je einen ihrer Lichtdolche dabei in der Hand. So wirkte es gleich etwas eleganter. Doch sie konnte den Kopf nicht frei bekommen. Immer wieder spukte der Streit mit Tyrone darin herum.
Genauso das verzweifelte Liebesgeständnis, das niemals so geplant gewesen war. Sie hatte Kopfhörer in den Ohren und konnte vor lauter Tränen den Spiegel nicht mehr erkennen. Sie vertrat den letzten Schritt und fiel zu Boden. Wütend hämmerte sie die Fäuste immer wieder auf das Parkett "VERDAMMT!" Sie ließ ihren Tränen freien Lauf, ehe sie sie wegwischte und wieder aufstand. Nein, Aufgeben kam nicht in Frage!

 

Sie begann wieder mit der Ersten Position. Schloß die Augen und drehte die Erste Pirouette. Dann die Zweite. Die Dritte. Vierte. Eine Fünfte.

Wieder sah sie Bilder vor sich hertanzen. Tyrone war zum Mittelpunkt ihres Lebens geworden und nun drohte sie ihn zu verlieren.
Dieser Schmerz war schlimmer als die Wahrheit über ihren Vater. Schlimmer als die Entführung und drohende Zwangsprostituion. Und auch schlimmer als die Tatsache das sie bereit war auch zu sterben, weil sie ohne ihn ebenso nicht mehr leben wollte. Nichts konnte schlimmer sein, als die Angst das er wieder aus ihrem Leben verschwinden würde, so wie er vom Schicksal als ihr Gegensätziger Partner auserkoren worden war. Tandy hatte vergessen mit zu zählen. Sie schien unendlich nun zu schweben. Es stimmte schon was man von Stars hörte, das sie bessere Songtexte schreiben konnten als ihr Herz gebrochen war oder sie einen schweren Schicksalsschlag erlebt hatten. Genauso fühlte sich Tandy jetzt auch. Zwar von ihrem Schmerz erfüllt, doch auch gleichzeitig frei. Als sie die Augen öffnete nahm sie im Spiegel einen Hauch der schwarzen Materie mit der sich Tyrone durch Raum und Zeit bewegen und teleportieren konnte, wahr. Nach einem Sekundenbruchteil tauchte er aus dem schwarzen Nebel auf. Tandy sah ihn nur im Spiegel an. Seine Augen waren traurig und er senkte den Blick. Tandy biß sich auf die Unterlippe "Ich will nicht mit dir reden! Wenn du mich brauchst für einen Kampf - Ok, dafür wurden wir ein Team, aber sonst möchte ich allein sein!" winkte sie ab und wollte schnell an ihm vorbeilaufen, wissend das es sinnlos war. Tyrone griff sanft ihre Hand "Tandy warte" Er klang genauso verzweifelt wie sie selbst "Bitte bleib, ich möchte dir etwas sagen" Sie verschränkte die Arme. Ein altes Verhaltensmuster, das sie behalten hatte, um sich selbst vor Verletzungen zu schützen. Zwar wußte sie das Tyrone sie niemals in dem Sinne verletzen würde, dennoch hatte er ihr weh getan und das sollte Tandy's gespielte Gleichgültigkeit auch ausdrücken. In Wahrheit wollte sie ihm um den Hals fallen und ihn anflehen sie fest zu halten. Ihr Pokerface war kaum noch aufrecht zu erhalten "Tandy es tut mir leid. Ich brauchte einen Moment zum Nachdenken" Sie strich sich eine Strähne aus den Gesicht, um ihre Wut? Nein ihre Verzweiflung zu entladen, sonst würde sie explodieren.
Sie wollte ihn am liebsten anschreien. Ihm eine runterhauen. Diese Situation hatte es schon einmal gegeben. Vor wenigen Wochen sogar erst.
Es war auch ein Streit gewesen. Tyrone war ebenfalls hier aufgetaucht. Hatte sich entschuldigt. Sie war noch etwas beleidigt, doch am Ende waren sie ein Team das nicht ohne einander konnte. Sie stritten und vertrugen sich. Doch dieses Mal war es anders. Es tat ihr einfach zu sehr weh ihn nur zu sehen "Weißt du noch was du zu mir gesagt hast als wir in der Zwischenwelt waren?" "Nein, keine Ahnung!" "Das du lieber Hundert Mal mit mir kämpfst als nur Einmal ohne mich?!" "Ja kann sein!" Sie wollte nicht so genervt klingen, doch wußte das er es als Abwehr verhalten verstehen würde. Tyrone klang sehr ruhig "Oder als ich dir gesagt habe das ich mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen kann!" "Hör bitte auf damit, Ty" Er griff sanft ihre Schultern und hielt sie fest "Ich möchte nur damit sagen, das ich das nicht einfach so gesagt habe! Ich meine das auch so!" Tandy's Augen füllten sich mit Tränen. Sie schluckte. Seine Augen waren voller Sehnsucht "Ich liebe dich auch!"

 

Wieviel Zeit war vergangen? Tandy hatte immer noch das Gefühl sie wäre stehengelieben und dieser Moment war eingefroren worden.

Und wenn sie sich bewegte, würde sie aus diesem Traum erwachen. Sie würde wieder in ihrem Bett liegen, umgeben von Dunkelheit und Trauer. Wie es die letzten 3 Tage gewesen war. Sie schloß die Augen. Eine Träne floß ihr die Wange entlang. Tyrone nahm sie erst vorsichtig, dann als er merkte das sie keine Reaktion zeigte, fester in die Arme "Es tut mir leid! Ich mußte es selbst erst verstehen! Nichts hat mir so viel Angst bisher gemacht, als der Gedanke daran dich zu verlieren. Allein damit könnte ich ohne Probleme das Tor zur Schattenzwischenwelt öffnen!" scherzte er leicht, ehe er die Umarmung, die Tandy genauso erwiederte, noch verstärkte "Ich möchte dich nie wieder loslassen!" Sie nickte.
Wie lange sie so verharrt hatten wußte sie nicht. Es war inzwischen tiefe Nacht. Die Straßenbeleuchtung außen war die einzige Lichtquelle die den Ballettsaal erhellte. So mochte es Tandy am liebsten, denn dann strahlten ihre Dolche umso heller und verliehen ihrer Übung eine besondere Eleganz. Diese Umarmung fühlte sich ganz anders an, als die vor 3 Tagen. Sie gab ihr die schon vertraute Geborgenheit, doch nun auch die Wärme einer echten Liebe. Als sie ihren Ex-Freund Liam umarmt hatte war da nichts gewesen. Er war einfach nur da gewesen und Tandy hatte seine Gefühle genommen ohne etwas zurück zu geben. Sie hatte ihn nicht geliebt, weil sie da noch nicht wußte wie man das tat.
Tyrone war ihre große Liebe! Wenn nicht sogar die so genannte >Liebe des Lebens< die man ja bekanntlich nur einmal in seinem Leben findet.

Tandy schaute ihn an. Ihr Herz klopfte so heftig das sie befürchtete es würde gleich stehen bleiben, beim Gedanken daran ihn nun küssen zu dürfen, nachdem sie nun ausgesprochen hatten, was sie lange schon heimlich für einander empfanden. Ihre Blicke waren tief. Sie hatten sich schon oft so angesehen. Meistens wenn sie sich geschickt umschrieben ihre Gefühle gestanden hatten. Seit einer kleinen Weile lächelte Tandy wieder. Die letzten 3 Tage voller Tränen und einem schmerzendem Herz schienen wie vergessen "Tandy?" "Hm?" "Waffeln oder Pancakes?"
Sie schmunzelt erst und kicherte dann, ehe sie ihm die Antwort gab auf die er hoffte "Waffeln!" Sie konnte sehen wie erleichtert er war bei dieser Antwort. Tyrone beugte sich ein Stück zu ihr herunter. Tandy ging mit ihren Balleterprobten Zehenspitzen auf selbige. Zuerst war es nur ein kleiner, kurzer Kuß. Doch der allein genügte das ihr fast die Beine wegbrachen, weil sie sich wie Pudding anfühlten. Tyrone lächelte.
Zog Tandy nun näher an sich heran und beide vergaßen die Welt um sich herum, als sie ihre nun ausgesprochenen Gefühle, mit einem innigen Kuß besiegelten, der sie beide gefühlt fliegen ließ. Wo andere Schmetterlinge im Bauch hatten, herrschte bei Tandy Hochbetrieb wie auf einem Flughafen mit Sekundenstarts. Tyrone's Lippen fühlten sich weich und sinnlich an. Das war schon immer ein Punkt neben seinen Augen, was Tandy gereizt hatte. Besonders wenn er seine süße kleine Macke, sich wenn er verlegen war über die Lippen zu lecken oder die Unterlippe zu beißen, auslebte nachdem sie ihn am laufenden Band geneckt hatte. Dabei hatte sie sich oft ertappt, wie sie sich vorstellte ihn zu küssen.
Jedoch reichte die Vorstellung nicht an das echte Erlebnis heran. Bei weitem nicht! Tandy war der festen Überzeugung das sie gleich sterben würde, weil nie und nimmer würde ihr Herz das überleben. Es hämmerte so sehr, das sie sich einbildete es in der Stille hören zu können.


In ihn verliebt hatte sie sich schon vor 8 Monaten, als sie sich in der Kirche unterhielten, wie cool es war jemanden zu haben mit dem man über seine seltsamen Superkräfte reden konnte. Als sie um ihn herum gelaufen war hatte sie Herzklopfen gehabt. Ihn gemustert und war fasziniert.
Schon bei der Ersten unwissentlichen Wiederbegegnung auf der Freiluftparty, auf die sich Tandy geschlichen hatte um gute Beute bei den reichen Teens zu machen, konnte sie kaum die Augen von Tyrone lassen nachdem sie - absichtlich - mit ihm zusammen gestoßen war, als Trick.

So einen verdammt gutaussehenden Jungen ihres Alters hatte sie selten gesehen. Und er war sehr nett. Er wußte ja nicht das Tandy ihn nur angerempelt hatte, damit sie ihm die Brieftasche klauen konnte. Dann auch noch zu erfahren das er der Junge vor 8 Jahren gewesen war, der ihr das Leben gerettet hatte, brachte Tandy durch einander. Nach der Begegnung war sie weggerannt und hatte ihn seitdem nur in Träumen wieder gesehen, bis sie genauso verstand das sie seitdem genauso nach ihm suchte, wie er nach ihr. In einem Traumzustand hatten sie sich gefunden und plötzlich stand Tyrone in der verlassenen Kirche, in der Tandy lebte. Sich anfänglich noch fremd, jedoch vertraut spürten sie das sie sich zu einander hingezogen fühlten, je länger sie zusammen nun auf dem Boden lagen und über alles was geschehen war, redeten.
Sehr oft, wenn sie ihn anschaute, spürte sie das Kribbeln im Bauch. Tandy ertappte sich bei dem Gedanken den Vergleich zu ziehen, das Tyrone genauso nett wie er hübsch war. Was für schöne Augen er hatte! Und dieses strahlende Lächeln. Seine warme Stimme. Tandy verliebte sich total in ihn. Wie erleichtet war sie als er ihr lächelnd antwortete das er keine Freundin hatte. Sie hatte ihrem Partner in Crime, Liam auch erst kürzlich den Laufpass gegeben, eben weil sie sich auf niemanden einlassen wollte oder konnte. Und jetzt brachte dieser Junge sie mit nur einem Blick zum dahin schmelzen. Es hatte danach eine Weile gedauert bis sie erfuhren das sie ihre gegensätzigen Superkräfte für einen bestimmten Zweck bekommen hatten. Das sie auserwählt worden waren die Geschichte New Orleans neu zu schreiben als 5. Göttliches Paar!

Ein vom Schicksal erwähltes Duo, das immer dann erschien, wenn der Stadt eine Katastrophe bevor stand. Bereits Vier Mal war das geschehen.

Die beiden Kinder, die in der gleichen Nacht vor 8 Jahren so viel verloren hatten, waren sich vor 8 Monaten wieder begegnet und lernten dabei, was sie dafür geschenkt bekommen hatten. Magische Kräfte und Einander! Doch vorher mußten sie noch eine harte Prüfung bestehen, da das Schicksal sie wahrscheinlich nicht als Liebespaar vorgesehen schien. Sonst hätte eine Berührung sie nicht immer von einander weggestoßen!

 

Auch Tyrone wollte den Kuß nicht unterbrechen. Auch weil er nicht wußte, wie er danach reagieren sollte. Das hier fühlte sich völlig anders an und bestätigte damit auch seinen letzten Zweifel. Er hatte es versucht zu erzwingen Gefühle für Evita zu entwickeln, doch sein Herz war stur geblieben und hatte nur für Tandy geschlagen. Das Mädchen das ihm an dem Abend auf der Party nicht nur das Portmonaie geklaut, sondern auch sein Herz gestohlen hatte. Der blonde Engel, der auch ihn gerettet hatte. Deren Licht ihn auch in der tiefsten Finsternis erreichte.

Auch sie hatte ihn aus seiner Einsamkeit heraus geholt. Trotz seines großen Talent's wurde er von seinen Basketball Mannschaftskameraden ehr schief angesehen, da er der einzige mit dunkler Hautfarbe dort war und teilweise besser spielte, als die weißen Jungs, die sich trotzdem für Dirk Nowitzki hielten, während er treffend an Michael AIR Jordan herran reichte. Auch sein attraktives Aussehen nützte nicht viel, da außer der ebenfalls dunkelhäutigen Evita kaum jemand Notiz von ihm genommen hatte. Ja der Tod seines Bruders hatte aus dem einst so frechen und lebenslustigen kleinen Jungen, einen stillen in sich gekehrten jungen Mann gemacht. Bis Tandy wieder in sein Leben trat und es auf den Kopf stellte, da sich ihre Kräfte nun erst entwickelten und teilweise sogar gegensätzig arbeiteten, wie damals bei letzten Basketballspiel.
Während Tandy auf einer ROXXON Party sich vergnüglich die Hoffnungen der Vorstandsmitglieder ansah, spielte Tyrone das letzte Spiel und seine Superkräfte verrückt. Einmal verschwand der Ball, dann er selbst. Völlig überrascht tauchte er auf der gleichen Party auf und erfuhr warum. Nach einer verrückten Idee von Tandy konnte er wieder unbemerkt in die Umkleidekabine zurück kehren. Die Partnerschaft mit Tandy gab ihm einen größeren Sinn. Und als die vorher gesagte Katastrophe eintraf, war er bereit sein Schicksal, das Einer des Paares sterben mußte, ohne weiteres zu akzeptieren. Doch hatte er die Rechnung ohne Tandy gemacht, die wütend und verzweifelt sich ebenfalls in die Gefahrenzone begeben hatte um, wenn sterben - dann mit ihm gemeinsam das Schicksal zu erfüllen. Den wahren Grund sagten sie sich nie, doch ihr tiefer Blick nachdem sie beide lebend auf dem Dach des Gebäudes lagen, sprach Bände. Sie hielten ihre Hände fest ineinander verschlungen. Waffeln!

 

Etwas außer Atmen sahen sich an. Der Kuß hatte sie völlig die Zeit vergessen lassen. In der realen Zeit war es nur eine knappe Minuten gewesen. Gefühlt: eine halbe Ewigkeit! Sie bedauerten sehr ihn lösen zu müssen. Doch leider besaß das menschliche Wesen etwas das sich Lunge nannte und Luft brauchte, damit der Mensch weiter leben konnte. Ab jetzt würde alles anders sein, denn nun verlangte die neue Situation noch mehr Rücksichtnahme und Vertrauen von einander. Im Moment hing der Himmel voller Geigen. Insgeheim freute sich Tandy nun auf den nächsten Filmabend in 2 Tagen. Nicht mehr nur nebeneinander sitzen und versuchen die beinahe schon schreiende Sehnsucht nach ihm mit kleinen Neckerein zu bekämpfen und ihn so unter Vorwänden berühren zu dürfen. Jetzt könnten sie sich gemeinsam in die große Decke einkuscheln und wenn sie es wollten, sich küssen. Dieser Gedanke ließ Tandy am ganzen Körper wohlig erzittern. Tyrone strich ihr die Wange entlang "Kann ich dich um einen Gefallen bitten?" "Und welchen?" "Tanz nochmal nur für mich!" Tandy lächelte und ging auf Position. Sie schaute im Spiegel zu ihm. Tyrone hatte sich ihr gegenüber an die Wand gesetzt. Tandy schloß die Augen. Nichts außer ihrem Herzklopfen nahm sie wahr. Dann begann sie. Wie leicht die Pirouetten jetzt waren. Die Dolche verliehen dem ganzen einen Extraglanz. Sie strahlten heller als je zuvor. Den letzten Schritt stand sie in perfekter Position. Zum Ersten Mal hatte es geklappt. Sie schaute zum Spiegel, doch Tyrone war verschwunden. Sie drehte sich erschrocken um "Ty?" Eben war er doch noch da gewesen? Tyrone hatte inzwischen seine Kräfte so gut unter Kontrolle, das er die Teleportation genutzt hatte um schneller bei ihr sein zu können. Tandy war erleichtert, doch auch ein bischen sauer "Ty, erschreck mich nicht immer so!" schmollte sie ihn an, da er schon öfter gerne mal einfach vor oder neben ihr aufgetaucht war. Ohne ein Wort zu sagen wirkte es leicht spooky, wenn er so vor ihr stand. Doch seine Augen verrieten alles. Tandy liebte diesen Blick. Er war so voller Wärme und nun auch tiefer Liebe "Du tanzt wundervoll" Sanft nahm Tyrone ihre Hand, zog sie zu sich heran, bzw. lief Tandy sofort mit, wissend wie der Rest endete. Anfänglich noch zaghaft, dann inniger küßten sie sich. Zwar kürzer als beim Ersten Kuß, doch nun intensiver. Der typische Kuß eines Liebespaares eben "Soll ich dich nach Hause bringen?" "Klar, oder denkst du ich laufe den ganzen Weg zurück" stichelte sie frech. Tyrone lachte leise. Mit einem Schulterzucken ala "Wenn du mich schon so fragst dann bitte per Raum-Zeit Reise!" funkelte Tandy ihn an.

Nahm ihre Tasche. Griff nach seiner Hand und sah ihn an. Sie hoffte, er hatte den selben Hintergedanken wie sie, denn er lächelte verlegen.

 

Inzwischen hatte sich Tandy daran gewöhnt das der Trailer leer und dunkel war. Sie fragte sich zwar was mit ihrer Mutter passiert war, doch sie war nicht für sie verantwortlich. Vielleicht hatte sie einen neuen Freund und blieb erst einmal bei ihm? Tandy war es ganz Recht das niemand da war. So konnte auch keiner stören! Sie schloß die Tür ab und zog ihren nun festen Freund zu ihrem Zimmer. Die Umhängetasche fiel neben ihrem Bett zu Boden. Tandy's Arme umschlangen Tyrone's Nacken. Er hielt sie im Hüftbereich fest. Der Kuß war leidenschaftlich.

Er brannte auf ihren Lippen. Mit kleinen Unterbrechungen, um Luft zu holen und hauptsächlich um sich die Klamotten gegenseitig vom Leib zu reißen. Hierbei war Tandy die treibende Kraft. Doch sie wußte auch das sie sich zusammen reißen mußte, auch wenn sie es kaum noch erwarten konnte seine Haut zu berühren. Gesehen hatte sie seinen muskulösen Oberkörper schon und ihn Mega Sexy gefunden. Sie wollte jetzt nur noch in seinen Armen versinken. Streifte sich ihre Bolerojacke ab und warf sie achtlos auf den Boden. Tyrone's Hoodie hingegen hing sorgfältig über der Stuhllehne. Sie wußte ja wieviel ihm die Jacke seines Bruders bedeutete. Er war ihr dankbar das sie so viel Rücksicht nahm. Tandy griff sein T-Shirt und hob es an. Etwas verlegen biß sich Tyrone auf die Unterlippe und ließ sich das T-Shirt über Arme und Kopf ziehen.

Verzückt strich sie über seine Muskeln "Gott, Ty du bist so heiß!" Verlegen grinste Tyrone. Die etwas verkrampfte Lage hatte sich schlagartig mit dieser frechen Bemerkung in Luft aufgelöst. Er griff ihr sanft in den Nacken "Und du wunderschön!" Er zog Tandy zu sich heran.

Im Kuß versunken legten sie sich auf das Bett. Von dem vorher leicht schüchternem Tyrone war jetzt nichts mehr übrig! Er wollte sein Erstes Mal mit dem Mädchen das er wirklich liebte, nun erleben. Und Tandy wollte wissen wie es sich anfühlte, wenn man in denjenigen verliebt war.

Sie verhakten ihre Hände fest in einander. Seine Küsse brannten gefühlt auf ihrer Haut. Tandy verfluchte sich dafür das sie in einem >Ich will's jetzt wissen!< Moment ihre Unschuld damals, als wäre es nichts besonderes, an Liam verschenkt hatte. Auch sonst war der Sex mit ihm nur zum Spaß haben oder Nur so gewesen. Sie hatte nie Gefühle dabei gehabt. Einfach nur so, auch weil sie gelernt hatte das Liam dann bei ihr blieb und sie noch mehr von seiner Liebe nehmen konnte, ohne aber etwas zurück zu geben. Außer hier und da mal ein bischen schneller Sex, der wie ein Glas Wasser trinken für Tandy sich anfühlte. Das hier war völlig anders! Das absolute komplette Gegenteil von nur so etwas Spaß.

Ihr Herz hämmerte. Es klopfte so stark, das sie es selbst spüren konnte. Das Gefühl in ihrem Körper drohte sie zu zerreißen und doch wünschte sie sich das es nie enden würde. Als die Welle sie zu überrollen drohte, drückte sie den Kopf in den Nacken und versuchte nicht all zu laut ihre Erlösung heraus zu schreien. Wenn sie nach Luft rang, konnte sie hören das Tyrone genauso schwer atmete und gleich zusammen zu brechen drohte. Fest umschlungen hielt sie sich an seinem Rücken. Von der eigentlichen Kälte in ihrem Zimmer bemerkte sie nichts mehr.

Ihr war so schwindlig und Tyrone so warm. Als sie anfingen wieder etwas ruhiger zu atmen, sahen sie sich in die Augen und küßten sich innig.

Tandy hatte noch nie in ihrem Leben ein solches Glück empfunden "Weißt du warum man uns wirklich das göttliche Paar nennt?" "Nein, wieso?!" "Weil das gerade einfach nur göttlich war!" Tyrone lachte leise und drehte schmunzelnd den Kopf weg. Biß sich auf die Unterlippe, lachte noch einmal und legte sich neben sie. Schulterzuckend stützte sich Tandy auf "Oder nicht?!" Er drehte sich lachend weg. Tandy grinste "Ich sag nur die Wahrheit!" Er strich ihre Wange entlang "Ich liebe dich!" Mit sanftem Blick sah sie ihn an "Ich dich auch!" Beugte sich herunter, um den Kuß nun noch mehr genießen zu können. Auch weil sie wußte das dieser Moment zu kostbar war, denn am nächsten Morgen würden sie sich auf die Suche nach Andre machen, um ihn aufzuhalten. Und das konnten nur sie - das göttliche Paar! Licht und Dunkelheit! Angst und Hoffnung!

Ende

Extended Edition! Erzählt Episode 9 "Blue Note" in geänderter Fassung

Der warme Wasserstrahl prasselte in ihr Gesicht. Tandy war als Erste wach geworden und hatte sich rausgeschlichen. Sie hielt die Augen geschlossen. Ließ alles noch einmal Revue passieren. Der Unfall auf der Bohrinsel vor 8 Jahren. Ihr Vater der mit dem Auto gegen die Leitplanke gekracht und dann ins Wasser gestürzt war. Der Blitz der sie kurz ohnmächtig werden ließ, nachdem sie schon sich damit abgefunden hatte, jetzt in dem Auto zu ertinken. Das Licht und der dunkle Nebel, der sie umschlungen hatte. Die kleine Hand die sie packte und rettete. Das sie am Strand aufwachte und sah das ein kleiner Junge in ihrem Alter sie aus dem Wasser gezogen hatte.
Die Party einer Highschool auf die sie sich vor 8 Monaten geschlichen hatte, um Brieftaschen zu klauen. Sie stieß mit einem der Schüler dort zusammen, beabsichtigt um ihn zu beklauen. Der sehr gut aussehende dunkelhäutige Junge namens Tyrone aber hatte den Diebstahl bemerkt. Rannte ihr nach und als er ihre Hand berührte, explodierte es zwischen ihnen. Tandy's Hand fing an zu leuchten. Seine gab einen schwarzen Nebel ab. Tandy erkannte es. Hatte es vor 8 Jahren schon einmal gesehen. Er war ihr Retter gewesen. Als sie sich wieder trafen in der Kirche in der Tandy lebte, versuchten sie sich noch einmal zu berühren und wurden von einander weggeschleudert. Sie stritten sich, wurden Freunde, ein Team. Verliebten sich ineinander, doch hielten es vor dem jeweils anderem geheim. Bewahrten mit ihren Superkräften als 'göttliches Paar' die Stadt New Orleans vor einer erneuten Katastrophe. Sahen sich nach der gelungenen Aktion lächelnd in die Augen. Tandy sah ihre Entführung. Den schlimmsten der Träume unter Drogen, um ihr alle Hoffnung zu nehmen. Tyrone, der sie in dem Bordell gefunden hatte. Er selbst war dann in die Schattenwelt gefallen, aus der Tandy ihn wieder rausholte. Das Versprechen Andre zu finden und schließlich das sie nun ein Paar waren. Sie würden ganz New Orleans umkrempeln. Er mußte gestoppt werden bevor er ein Loa, ein Gott der Voodoon werden konnte und noch mehr Unheil anrichten würde. Tandy kam fertig angezogen aus dem Bad. Die Haare noch leicht angefeuchtet. Sie sah das ihre Zimmertür offen stand "Ty?" "Hier!" Sie ging in die Küche und sah das er versuchte mit dem Sand, den Tandy ihm gegeben hatte bei der Besprechung wie sie Andre aufspüren konnten, das schon bekannte Ve Ve zu zeichnen. Er konzentrierte sich, um sich zu dem Ort zu teleportieren, um schon einmal einen Blick vorraus werfen zu können - doch es funktionierte nicht. Er zog die Kapuze wieder runter "Mist" "Was ist los?" "Bei dir und Connors hat's geklappt aber ich fürchte wir werden Andre selbst finden müssen!" Tandy hielt die Arme verschränkt "Hast du eine Idee wie?" "Ich müßte dazu mit den Uptown Block Kings verhandeln, aber ich will dich nicht allein lassen" "Mach du dein Ding und ich meins! Ich komm klar!" "Bist du dir sicher das ich --- " "Tyrone, wenn du mich jetzt noch einmal nach meinen Gefühlen fragst, werde ich dich umbringen!" Tandy war fast am ausrasten. Sie wollte nicht das er sich solche Sorgen machte. Das ertrug sie nicht. Sie schmiegte sich in seine Arme "Es geht mir gut. Paß du auch auf dich auf!" "Ja!" Sie küßten sich und verabschiedeten sich so von einander. Tyrone verschwand.
Tandy kniff die Lippen zusammen. Nein, es ging ihr nicht gut wenn sie daran dachte, das sie ihn innerhalb weniger Tage beinahe 2 Mal verloren hätte. Sie schlug die geballte Faust auf die Küchenplatte. Ihren Feind Andre aufhalten würde auch bedeuten, einen Menschen töten zu müssen!