Numb!

Eine 'Was wäre wenn?' - Story über die Ereignisse aus Season 2 Episode 7 "Viking Motel"  in alternativer Fassung / veränderter Schlußszenen

Nach einem Streit mit Tandy läuft Tyrone enttäuscht von ihr davon und ahnt nicht das er sie beinahe nie wieder sieht, denn Tandy ist entführt worden und nun selbst ein "Viking Motel" Opfer geworden!

Tyrone kann sie jedoch finden und bringt die nun traumatisierte Freundin zurück in die Kirche.

Dort soll sie ein paar Tage bleiben, bis es ihr wieder etwas besser geht. Tandy willigt ein.
Dafür kümmert sich nun Tyrone um sie, so wie sie sich vorher um ihn.

Als er in ihrem Zimmer ein paar Sachen packt, findet er ihr Tagebuch und ließt es.
Dadurch erfährt er das sie ihn liebt, was Tyrone noch verzweifelter macht.
Tandy glaubt das er ihre Gefühle nicht erwiedert - was allerdings nicht der Wahrheit entspricht...

 

Genre: Drama, Romance
Parining: Tyrone Johnson x Tandy Bowen

 

 

Laut heulend raste der von Tyrone gekaperte Krankenwagen durch die Straßen von New Orleans. Er raste wie ein Irrer - doch es ging um Tandy und da zählten keine Regeln! Sollte ein Streifenwagen auf ihn aufmerksam werden, könne er ihm gleich folgen und die Verbrecher festnehmen!

Dank des Teleport passierte ihm Nichts, als der Krankenwagen mit voller Geschwindigkeit gegen die Mauer des Viking Motel knallte.
Sie haben ihr Ziel erreicht! Na noch nicht ganz, denn irgendwo hier war sie. Das Mädchen das er so sehr liebte, auch wenn er ihr seine Gefühle nicht gestehen konnte. Auch wenn sie ihn manchmal wahnsinnig machte mit ihren Zickerein. Und das sie ihn für ihren Plan benutzt hatte, war auch noch nicht aus der Welt gestrichen. Doch ohne sie leben, kam nicht in Frage! Er rief sie so laut es seine Stimme erlaubte "TAAANDYYY!" und hoffte, sie würde ihn hören.

Solange räumte er in diesem Fake Motel, das nichts anderes als ein riesiges Bordell war, mit den Typen die sich an den minderjährigen Mädchen vergriffen, auf. Er warf einen dieser Ekelpakete einfach aus dem Fenster. Stellte sich vor was er wohl tun würde, wenn Tandy ...
Sein Blut kochte! Am liebsten wollte er den Kerl einfach umbringen! Doch das verstieß gegen seine Vorstellung von Gerechtigkeit.

Mit der Faust schlug er nochmal auf den Mann ein "Vergreif dich nie wieder an einem Mädchen! Du Abschaum!" Seine sonst so sanfte Stimme war ein bedrohliches Grollen. Das Mädchen, das in dem Zimmer gewesen war, saß zitternd in der Ecke. Nachdem Tyrone sich von dem Typen abgewendet hatte, kam sein sanftmütges Wesen wieder zum Vorschein "Ist alles in Ordnung bei dir?" Das Mädchen nickte "D-Danke"

"Ich suche meine Freundin. Sie hat blonde Haare" Das Mädchen schüttelte den Kopf. Tyrone suchte weiter und stand plötzlich, als er aus dem schwarzen Nebel trat vor ihr "Tandy!" "Ty?!" Er sah sie an. Was zur Hölle??? Sie trug ein niedliches Kleidchen und einen Haarreifen, während sie mit rotverweinten Augen vor ihm stand. Er zitterte leicht. Sie auch "Geht... es dir gut?" "Ja!" antwortete sie mit einem Kloß im Hals, doch sie lächelte "Ja es geht mir gut" Er glaubte ihr und lächelte. Sie erwiederte es. Erleichtert schlossen sie sich in die Arme. Wieder vereint!

 

Das Mädchen Del, das sich um Tandy gekümmert hatte und durch sie erkannte hatte, das man sie die ganze Zeit belog, sah wie Tandy den fremden Jungen fest umschlang "Er hat sie wirklich gesucht?!" flüsterte sie sich selbst zu "Tandy hatte die ganze Zeit Recht!" Sie lächelte "Und er ist wirklich so hübsch wie sie gesagt hat" Sie sah wie sich die beiden in die Augen schauten. Wie er ihre Hand nahm und beide verschwunden waren. Das war für Del nichts schockierendes, nachdem sie gesehen hatte das Tandy Superkräfte besaß.

Der schwarze Nebel verschwand. Tandy hatte wieder Boden unter den Füßen. Tyrone konnte nun mit Leichtigkeit mit einer weiteren Person teleportieren und hatte Tandy in die Kirche gebracht. Es brauchte eine Weile bis Tandy seine Hand loslassen konnte. Er konnte ja nicht ahnen, was man ihr seelisch angetan hatte...

Er lief zu den Kisten, die sie beide damals als er vor 8 Monaten in die Kirche gezogen war, zusammen gestellt hatten als Regal für seine Sachen, zog einen Pullover seiner Schule heraus und gab ihn ihr "Hier" "Danke" Sie nahm ihn und zog ihn sich über. Sie fühlte sich so elend. Hilflos.

Sie setzte sich auf den Boden. Unterdrückte noch ihre Tränen. Umklammerte sich selbst und zog die Beine fest an, das sie den Kopf darauf legen und sich in den blonden Locken vergraben konnte. Tyrone stand in leichtem Abstand zu ihr. Er traute sich kaum etwas zu sagen.

Was hätte er ihr auch sagen sollen? Er wußte nicht was passiert war und ob er überhaupt noch rechtzeitig gekommen war, um sie zu retten...
Hatte er sie gerettet? Oder wurde ihr das angetan was er bei dem anderen Mädchen nur knapp verhindert hatte? Keine Antwort darauf zu haben zerriß ihn innerlich. Er konnte es kaum ertragen Tandy, das so starke freche Mädchen, jetzt so gebrochen zu sehen. Wie würde sie darauf reagieren, wenn er sie jetzt einfach tröstend in den Arm nehmen würde? Er setzte sich neben sie. Wartete einen Moment und legte dann den Arm um sie. Tandy schluchzte leise und reagierte zu Tyrone's Erleichterung wie man es tat, wenn man jemanden in den Arm nimmt. 

Sie lehnte sich an seine Schulter und schmiegte sich vorsichtig in seine Arme "Geht es dir wirklich gut?" Sie nickte nur und kuschelte sich noch etwas enger an ihn "Ja" flüsterte sie. Zu mehr war sie nicht im Stande. Er traute sich jetzt den anderen Arm um sie zu legen und strich ihr sanft dabei den Rücken entlang. Tandy legte ihre Hand auf seine linke Brust. Sie konnte seinen Herzschlag fühlen. Und begann zu weinen.

 

Er lebte! Es war nur ein grauenvoller Traum gewesen. Er saß hier bei ihr. Hielt sie in seinen Armen und Tandy spürte seine Wärme.

Hörte seine sanfte Stimme, die ihr noch mehr Herzklopfen bereitete. Könnte jetzt jemand nur die Zeit anhalten. Tandy war glücklich in diesem Moment und wünschte sich das er nie enden würde. Doch ein Surren ertönte. Tyrone hatte ein Handy in der Hosentasche, das auf Vibrationsalarm gestellt war, damit man es nicht hörte, wenn es unangebracht war. Die gemeinsame Freundin, die Polizistin Bridget wollte wissen ob er es geschafft hatte "Ja Tandy ist bei mir. Aber Sie müßten sich jetzt erst einmal alleine darum kümmern. Tandy braucht mich gerade!" Sie schaute ihn an bei diesen wahren Worten. Sie brauchte ihn jetzt mehr als alles andere sonst auf dieser Welt und wollte nur bei ihm sein. Er klickte das Gespräch weg und nahm Tandy wieder in die Arme. Sie schloß die Augen. So nah waren sie sich noch nie gewesen.

Und das verwirrte Tandy, denn eigentlich war Tyrone sehr scheu und immer noch schüchtern. Ihr klopfte das Herz bis zum Hals als sie seine Stimme an ihrem Ohr hörte "Willst du erst einmal hier bleiben?" Sie sah ihn erstaunt an "Was?" "Ob du für ein paar Tage hier bleiben möchtest?" Er wartete auf ihre Antwort. Tandy blinzelte immer noch ungläubig, doch nickte dann. Tyrone stand auf "Gut! Wo wohnst du?

Ich hole dir ein paar Sachen" "Ok... Hast du noch den Stadtplan?" "Ja, der liegt hier irgendwo" Er suchte und fand ihn unter seinen Büchern.
Mit dem Stift kreiste Tandy die Gegend ein und sah ihn an "Du kannst mich auch nach Hause bringen" "Nein, ich möchte nicht das du jetzt allein bist! Ich habe dich vorher allein gelassen und deswegen---" "Ty..." Tandy seufzte und lächelte dann "Ist gut. Aber paß auf das dich niemand sieht, weil ich weiß nicht ob meine Mom zu Hause ist" "Ich bin unsichtbar wie ein Schatten!" lächelte er und war verschwunden.

Tandy war aufgestanden und lief zu Tyrone's Bett. Dort lag sein Trikot. Tandy nahm es und drückte es an sich. Es roch nach seinem Aftershave und ein bischen nach Schweiß. Aber das störte sie nicht. Sie setzte sich auf den Bettrand. Strich über die Decke.

Zeitgleich schlich sich Tyrone in das Zimmer das Tandy ihm genannt hatte. Es war dunkel, nur fahl von der Straßenlaterne gegenüber beleuchtet und man mußte aufpassen, wo man hintrat. Sie war nicht gerade das ordentlichste Mädchen. Er schaute sich um und sah die schwarze Sporttasche auf dem Boden stehen. Hob sie hoch und suchte im offenen Kleiderschrank nach Tops, T-Shirts, Hosen. Jeans bevorzugt einmal lange und kurze Shorts. Etwas peinlich berührt steckte er auch Unterwäsche ein. Drehte sich herum und stolperte fast über einen der herumliegenden Schuhe. Gerade so konnte er sich noch auf dem Bett abstützen "Tandy!" fluchte er leise und sah das T-Shirt auf der Decke liegen. Stimmt, etwas zum schlafen brauchte sie ja auch noch. Er nahm das T-Shirt und roch daran. Von hier kam also dieser fruchtige Duft, der ihm in die Nase gestiegen war. Es roch sehr angenehm mit einem kleinen Hauch Parfüm. Er steckte es ein und stand auf. Dabei stieß er mit dem Fuß etwas an, das unter ihrem Bett stand.

 

Tyrone ging auf die Knie und zog es hervor. Es war eine Schuhschachtel. Er mußte schmunzeln, denn genauso eine hatte er auch im Schrank in seinem Zimmer versteckt. Was sie wohl für Geheimnisse hatte? Er hatte Erinnerungen in seiner aufbewahrt, wie z.B. ihren Ballettschuh von damals, den er gefunden hatte. Dann noch Bilder von Billy und das Tonaufnahmegerät, das er ihr vor Monaten vorgespielt hatte.
Tyrone haderte mit sich, denn die Geheimnisse eines Mädchens sollten manchmal besser geheim bleiben. Er setzte sich auf das Bett und öffnete den Deckel. Er würde sich später bei ihr entschuldigen und ihr eine Kleinigkeit schenken. Wie erwartet war die Schachtel gefüllt, denn eine leere hätte auch keinen Sinn gemacht. Ein paar Ketten und Ohrringe lagen darin. Darunter ein kleines Büchlein. Ihr Tagebuch? Tandy sah jetzt nicht gerade aus, wie jemand der so etwas führte?! Aber andererseits konnte sie mit ihren 17 Jahren immer noch sehr unschuldig wirken, wie er an dem Kleid das man ihr angezogen hatte und dem Haarreifen, der sie wie ein verspieltes Mädchen aussehen lassen ließ, gesehen hatte.
Er schob den Schmuck zur Seite und holte das Büchlein heraus. Es war in der Tat eine Art Tagebuch. Tandy hatte es fast vollgeschrieben.

Eine zufällig aufgeblätterte Seite blieb offen. Tyrone laß es und erstarrte.
Mit dem Trikot in den Armen legte sich Tandy auf das Bett. Tränen kullerten auf den Stoff. Sie blieb eine Weile liegen, bis ihre Augen eine Schachtel erblickten, die fast versteckt hinter einer der Boxen stand. Sie setzte sich auf und holte sie hervor. Der Inhalt ließ sie lächeln.

Viele Fotos von dem kleinen 8 jährigen Tyrone mit seinem 17 jährigem Bruder William, der nur Billy genannt wurde. Tandy kannte ihn aus einer Hoffnung, die sie gesehen hatte, als sie durch die von Tyrone gewandelt war. Das war sehr lange her, fast 9 Monate. Doch sie erkannte ihn
"Hallo Billy" flüsterte sie. Schaute sich die Fotos an und legte sie sorgsam wieder zurück. Doch was war das? Sie schob den kleinen Basketball zur Seite, der Tyrone gehört hatte als Kind. Ein Geschenk von Billy für sein Brüderchen Ty Ty, wie er ihn immer genannt hatte.

Überrascht zog sie einen kleinen Ballettschuh heraus. Sie erkannte ihn sofort "Oh mein Gott... Ty..." Sie legte die Schachtel auf den Boden und hielt ihren damaligen Schuh fest "Du hast ihn all die Zeit aufgehoben?! Hast du etwa auch all die Jahre an mich gedacht?" Tandy wischte sich die Tränen weg "Wie süß von dir" und legte den Schuh wieder hinein. Da war noch etwas und sie hielt das Tonaufnahmegerät in der Hand.
Die Erinnerung daran kehrte zurück. Tyrone hatte es ihr vorgespielt am Telefon. Ein großer Vertrauensbeweis, da er ihr seine tiefsten Geheimnisse an diesem Abend damit anvertraute.

 

Die nächste Seite blätterte er um. Es tat ihm weh zu lesen was sie geschrieben hatte, doch er konnte sich nicht stoppen in ihre intimste Privatsphäre nun einzutauchen. Sie würde ihn ganz sicher dafür umbringen! Doch damit war nun das letzte Geheimniss von Tandy gelüftet und er war die Hauptperson! Es waren keine belanglosen Tagesberichte wie pupertierte Mädchen das so machen, sondern teilweise richtig poetische Zeilen, ähnlich wie Songtexte. Nur halt in Tagebuchform. Jeder einzelne dieser Gedankengänge galt nur ihm. Geahnt hatte er es schon lange, doch nun auch schriftlich vor sich! Tandy liebte ihn! Und nicht erst seit ein paar Wochen, sondern seit vielen Monaten. Ihm liefen die Tränen die Wangen entlang. Tropften auf das Papier. Er klappte das Büchlein zu und versuchte seine Verzweiflung zu kontrollieren.
Doch Tyrone hatte es selbst satt das Tandy schon genug gelitten hatte und ließ seinen Tränen freien Lauf.

Vorsichtig schob Tandy die Schachtel wieder in die Ecke und setzte sich zurück auf das Bett. Nahm das Trikot und vergrub ihr Gesicht darin.
Irgendwann holte die Müdigkeit sie ein und sie fiel auf die Seite des Bettes. Mit Tyrone's Duft in ihrer Nase verlor sie sich in einem Traum.

Es wirkte als würde sie durch ihre eigenen Hoffnungen laufen und versuchte das Geschehene zu ersetzen mit einer schöneren Version.

Statt das er weggerannt war, hatte er auf ihr Rufen reagiert und war zurück gekommen. Er hatte einen Streit mit ihr inzeniert, auf den Lia herein gefallen war. Dann war er verschwunden. Lia hatte Tandy alles erzählt und Tandy sofort Tyrone informiert. Zusammen hatten sie das Growhouse überfallen und den Drogendealer, der daran beteiligt war das man die entführten Mädchen gefügig machen konnte, gestoppt.
Damit war auch Lia's falsches Spiel aus! Nach der geglückten Aktion war Tandy ihm übermütig in die Arme gesprungen. Etwas überrascht hatte Tyrone reagiert, doch sie dann auch in die Arme genommen. Nach der Umarmung sahen sie sich tief in die Augen und küßten sich schließlich.
Tandy liefen die Tränen im Schlaf. Sie umklammerte sich und drückte das Trikot noch fester an sich.
Niedergeschlagen lief Tyrone langsam und leise den Kirchgang zu seinem Bett entlang. Er hatte Tandy in seinem Bett liegen sehen und wollte sie nicht gleich wecken. Setzte sich, nachdem er die prallgefüllte Tasche abgestellt hatte, zu ihr. Betrachtete sie. Durch die flackernden Lichter der Kerzen konnte er auf ihrem Gesicht die Tränenspuren deutlich erkennen. Die sonst so ordentlichen blonden Locken waren ungekämmt, was sofort auffiel. Tandy achtete sehr auf ihr Äußeres. Er fragte sich ob ihr jemals jemand gesagt hatte, wie bildhübsch sie war.
Er kannte sie aufgestylt. Er kannte sie stark und auch zart geschminkt, doch die natürliche Tandy mochte er am liebsten. Bis vor knappen 9 Monaten hatte sie längere Haare gehabt und so auch viel jünger, unschuldiger gewirkt, als sie war. Mit den kürzeren Haaren hingegen wirkte sie sehr erwachsen und mehr wie eine junge Frau. Ganz zaghaft strich Tyrone ihr eine Träne von den langen Wimpern. Wehmütig sah er sie an.

 

Er hätte sie gerne weiter schlafen gelassen, doch leider war das Bett, so wie Tandy gerade darin lag, nicht groß genug für sie beide gewesen.
Sanft ruckelte er ihre Schulter "Tandy" Sie vernahm das leichte Rütteln und blinzelte. Wischte sich die Augen frei und erkannte Tyrone, wenn auch nur verschwommen "Ty?" "Ich bin wieder da und habe dir jede Menge Sachen mitgebracht. Aber die Dinge die du persönlich brauchst, müssen wir dann morgen auftreiben" "Danke" Sie sah ihn sehnsüchtig an. Dieser Blick von ihm war ihr sehr bekannt und dennoch zum Ersten Male ganz anders als sonst. Sorgenvoll. Traurig und voller Reue. Doch etwas war Anders. Sie bemerkte im nächsten Moment das sie noch das Trikot in den Armen hielt. Hoffte er hatte es nicht gesehen. Doch er hatte es gesehen! Natürlich, sie war ja von ihm geweckt worden!
Wie peinlich! Vielleicht konnte sie ihn ja mit einer kleinen Notlüge überzeugen?! Sie legte es zurück und stand auf. Tyrone zog den Reißverschluß der Tasche auf "Ich räume ein paar von meinen Klamotten zur Seite. Dann kannst du ein paar Sachen in die Fächer reinlegen"
Zusammen saßen sie an den aus Kisten zusammen gestapelten 'Kleiderschrank' und räumten Tandy's neue Kleidung ein "Ja" Tandy versuchte es mit einem frechen Spruch "Ich wette du hast sogar an meine Unterwäsche gedacht" Er biß sich grinsend verlegen auf die Unterlippe "Ja!"

"Ich bin beeindruckt!" "Du hast mir schließlich auch frische Sachen gebracht" "Stimmt! Was hättest du nur ohne mich gemacht?" "Das möchte ich mir gar nicht erst ausmalen!" Sie schaute zu ihm. Er saß mit dem Rücken zu ihr. Hatte seinen Hoddie ausgezogen und trug nur noch ein T-Shirt, unter dem sich, da es etwas enger war, seine Muskeln abzeichneten "Laß uns morgen Abend shoppen gehen!" schlug Tandy vor.

Tyrone lachte leise "Du meinst klauen gehen!" "Die einen sagen so, die anderen so!" konterte Tandy frech und lächelte. Er lachte wieder leise.
Drehte sich um. Tandy war aufgestanden, legte die Tops und Hosen in die Kisten. Mit traurigem Blick musterte er sie. Erinnerte sich an vieles was er gelesen hatte in ihrem 'Tagebuch' und schaute zur Seite. Es tat ihm einfach zu sehr weh, zu wissen wie sie für ihn fühlte und es aber für sich behielt und so tat als wäre nichts. Doch es war der falsche Zeitpunkt, um es ihr zu beichten. Er brachte ihr den Rest der zusammen gelegten T-Shirts "Hier, hast du noch Platz dafür?" "Ja, ich leg's einfach hier dazu" "Hey knall das nicht so hin. Ich hab's dir schön ordentlich
zusammen gelegt" protestierte Tyrone, als er sah wie Tandy die T-Shirts in das leere Fach stopfen wollte. Tandy schaute ihn mit Blick über die Schulter skeptisch an "Dein Ernst?" "Du bist ein Mädchen aber so unordentlich. Ich bin über einen deiner Schuhe halb gestolpert und auf dein Bett geknallt" Tandy lachte. Sie stellte es sich gerade vor und kicherte. Tyrone senkte den Blick "Ich... Ich muß dir was sagen..." "Hm?"

Ihre Blicke sprachen Bände. Und jetzt da er ihr Geheinmiss kannte, konnte er in ihren Augen sehen, was er vorher nur vermutet hatte.

 

Sie wartete immer noch "Was willst du mir sagen?" Er ballte die Hand zur Faust, doch entschied sich das es noch nicht an der Zeit war, ihr davon zu erzählen "Ähm, also ich... Ich bin froh das dir nichts passiert ist. Und wenn du darüber reden willst, ich hör dir zu!" "Danke!"

Ihr Herz klopfte heftiger "Es geht mir gut!" "Wirklich?" In ihren Augen sammelten sich Tränen und sie nickte noch einmal zur Bestätigung

"Ja!" "Ich glaube nicht!" Bevor Tandy in Tränen ausbrechen konnte, hatte Tyrone sie schon fest in die Arme geschlossen und Tandy weinte ihren ganzen Schmerz heraus. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und sackte wie in Zeitlupe mit ihm auf die Knie. Der Boden der Kirche färbte sich durch Tandy's Zusammenbruch, da jede Menge Staub aufgewirbelt wurde. Tyrone hielt sie bis sie sich beruhigt hatte.

Wieviel Zeit vergangen war hatten sie nicht bemerkt. Tandy hatte nur irgendwann aufgehört zu weinen und sich fest in sein T-Shirt gekrallt.
Es war ganz Tränenfeucht im Brustbereich. Doch es störte ihn nicht. Er hielt sie mit beiden Armen umschlungen. Tandy's Hände ließen sein T-Shirt los und schlangen sich um seine Hüfte. Sie lauschte seinem Herzschlag. Er strich in kreisenden Bewegungen ihren Rücken entlang. 

Als er den Kopf hob sah er ihr Gesicht, das so zerbrechlich jetzt wirkte. Die Augen waren rot verweint. Auf den Wangen konnte man noch die Tränen nachverfolgen. Zaghaft strich er ihr durch die Haare "Tandy?" "Hm?!" "Was ist passiert?! Erzähl's mir" "Vielleicht morgen... Ich..."
Sie drückte sich etwas von ihm weg "...glaube ich geh jetzt erstmal schnell duschen. Ich sehe furchtbar aus" Sie stand auf und klopfte sich den Staub aus dem Pullover "Hast du Duschgel?" "Ähm ja" Tyrone stand auf und lief, etwas enttäuscht da er es so schön gefunden hatte mit ihr so zu kuscheln, zu seiner Kiste wo er Hygienesachen aufbewahrte "Hier, Du weißt aber schon das das ziemlich herb ist?!" Tandy öffnete den Deckel der Flasche und roch daran. Klappte ihn wieder zu "Jap aber riecht gut" Sie nahm es. Ein Handtuch, frische Unterwäsche, eine Jogginghose und ein Top "Bis gleich" und verschwand im Pfarrhaus nebenan. Sie drehte das Wasser auf. Prüfte die Themperatur. Schön warm sollte es sein, denn im Pfarrhaus ging die Heizung nicht mehr. Tandy stieg unter die heiße Dusche.

Tyrone zog sich das T-Shirt aus. Warf es in die Kiste für die schmutzige Kleidung. Doch nahm es wieder heraus und roch den blumigen Duft, der von Tandy's Parfüm kam. Er hatte es schon vorhin wahrgenommen. Man hatte sie herausgeputzt, geschminkt und ihr einen Rosenduft aufgetragen, damit sie auch noch verführerisch roch. Ihm drehte sich der Magen halb um, beim Gedanken was man mit ihr und all den anderen Mädchen getan hatte. Und da war sie wieder, die Frage ob er sie noch rechtzeitig gerettet hatte oder... ob...?! Er ertrug diesen Gedanken kaum und das würde auch ihre Verzweiflung erklären. In ihm stieg eine Wut hoch, die ein Ventil brauchte. Doch zum Basketball spielen war es jetzt zu spät, da es weit nach Mitternacht inzwischen war!

 

Leicht schreckte Tyrone hoch. Wo blieb Tandy denn? Schnell warf er das T-Shirt zurück und lief durch den Gang, der die Kirche mit dem Pfarrhaus verband. Er hörte Wasser laufen. Es klang nach einer Duschbrause. Ganz langsam näherte er sich dem Badezimmer "Tandy?"

doch erhielt keine Antwort. Vielleicht weil das Wasserrauschen zu laut war. Er rief sie noch einmal "Tandy?! Ist alles in Ordnung?"

Je näher Tyrone dem Duschbereich kam, desto lauter konnte er sie schluchzen hören. Er schluckte, nicht wissend was ihn erwartete und betrat das Badezimmer. Tandy hockte, sich selbst fest umschlungen, zusammengekauert an der Wand. Das Wasser der Dusche war inzwischen eisigkalt geworden. Ihm brach bei diesem Anblick das Herz in Tausend blutende Stücke. Schnell nahm er das Handtuch von dem kleinen Hocker und reichte es ihr, drehte das Wasser ab und holte sie aus der verkachelten Duschzelle. Ihre Haut war eiskalt. Sie hatte wahrscheinlich nichts mehr gespürt. Tandy setzte sich auf den Hocker. Sie war völlig durch gefroren. Er wollte sie anschreien, denn das was sie da getan hatte kam einem Selbstmordversuch sehr nahe und ließ seine Verzweiflung nun doch herausbrechen "Verdammt nochmal Tandy! Was sollte das?"

Sie antwortete ihm nicht "Wolltest du sterben?" Seine Tonlage schmerzte sie. Er klang sehr wütend und besorgt zugleich. Kaum ertragbar.

Sie schaute zur Seite und wich seinem Blick aus "Rede mit mir!" Tyrone hockte vor ihr "Was hat man dir angetan?" Er nahm ihre Hände und erschrak, als sie diese wegzog "Laß mich..." "Nein! Bitte sag mir was passiert ist! Ich lasse dich nicht damit allein, das verspreche ich dir!" 

Und Tandy wußte das dieses Versprechen ernst gemeint war! Sie schaute ihn an. Seine so schönen Schokoladenbraunen Augen waren voller Leid und Sorge um sie.
Wieso? Doch dann verstand sie seine Frage! Natürlich! Warum sollte er auch nicht so etwas denken, immerhin hatte er sie aus einem illegalen Bordell rausgeholt und sie hatte wie ein Püppchen ausgesehen, als sie sich wieder gefunden hatten. Ihr liefen stumme Tränen "Nein, mir ist nichts passiert! Ich habe noch rechtzeitig meine Kräfte zurück bekommen!" "Wie konntest du die überhaupt verlieren?" fragte er verwirrt und sah wie sich ihre Haselnussbraunen Augen weiteten. Die schmerzhafte Erinnerung kehrte zurück, wie eben unter der Dusche und sie zitterte.

Unter der Dusche war sie an der Wand heruntergerutscht. Die nun schon Zweite beinahe Vergewaltigung war für sie traumatischer, als der Typ den sie zuvor ausgeraubt hatte, ihr dann eine Lektion erteilen wollte, was aber durch das Erscheinen des Lichtdolches verhindert wurde.
Im Motel hatte Tandy fast keine Chance gehabt, da ihre Kräfte komplett verschwunden waren und selbst im tiefsten Moment der Hoffnung nicht erscheinen würden, da sie durch Trauer im Herzen an die Verzweiflung gefesselt wurde.

 

Sie rang um die Worte, die sie ihm sagen wollte, doch es kam kein Ton heraus. Wie könnte sie ihm auch erklären das sie seinen Tod miterleben mußte und auch fest glaubte, es wäre ihre Schuld gewesen. Tyrone stand auf und ließ sie kurz allein. Tandy war immer noch in das Handtuch eingewickelt und fror entsetzlich. Er kam mit dem dicken Pullover seiner Schule zurück und gab ihn ihr "Hier Bitte! Zieh ihn an und komm dann nach" "Ja... Danke" "Wir reden dann!" Als Tandy die Tür klicken hörte wollte sie am liebsten schreien. Er hatte sie aus der eisigkalten Duschkabine geholt. So etwas tat doch niemand, der sich nur im freundschaftlichen Sinne um jemanden kümmerte?! Oder war da doch mehr inzwischen? Fragen konnte sie ihn nicht! Tyrone saß mit hängendem Kopf auf dem Bettrand. Irgend etwas sehr Schlimmes verheimlichte sie ihm, da war er sich sicher. Und es mußte so schrecklich sein, das sie sich lieber das Leben nehmen würde, als darüber zu sprechen.

Er stand auf. Tigerte fast den Gang auf und ab. Es dauerte ihm schon wieder zu lange, das Tandy zurück kam. Vielleicht schämte sie sich, da er sie SO gesehen hatte. Immerhin war sie splitternackt gewesen. Doch Tyrone hatte keine Zeit gehabt ihren nackten Körper zu betrachten.

Ihn hatte es mehr erschreckt sie so verzweifelt und hilflos zu sehen, weil er sie als starkes, selbstbewußtes Mädchen kennen gelernt hatte.

Und er kannte ihr intimstes Geheimnis! Er legte sich die Hände auf das Gesicht und drückte den Kopf in den Nacken. Was für eine Zwickmühle!

Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, tapste Tandy mit Jogginghose und seinem Pullover tragend, zurück zum Bett. Setzte sich auf den Rand und konnte nur seinen Blick erwidern. Tyrone seufzte und sprintete zu ihr "Ich weiß ich nerve dich damit, aber ich mache mir Sorgen um dich!" "Ist schon Ok. Wir haben uns ja versprochen das wir immer mit einander reden, wenn es dem Anderen nicht gut geht" versuchte Tandy ihre Gefühle lächelnd zu überspielen, doch Tyrone platzte jetzt fast der Kragen "Klappt ja super!" Er griff sich ein Handtuch und seine momentanen Schlafsachen. Tandy drehte sich zu ihm um, da er halbwegs aus dem Saal stürmte "Was meinst du?!" "Nichts! Ich geh jetzt schnell duschen!"

Die Tür knallte. Sie zuckte zusammen. Ja, er hatte allen Grund auf sie wütend zu sein. Seine Reaktion erinnerte sie an damals, als sie im Streit zornig auseinander gegangen waren. Was sie sich damals an den Kopf geknallt hatten, war alles andere als freundlich gewesen "Fahr zur Hölle!" war das letzte gewesen, was Tyrone zu ihr gesagt hatte. Tandy hatte sich danach, um den Schmerz zu betäuben, Tabletten eingeworfen.

Sie war dankbar das jetzt alles anders war, doch ihr Herz schmerzte dafür nun aus einem anderen Grund. Da es ihr wärmer war, zog sie den Pullover wieder aus. Darunter trug sie ein normales Baumwoll Top. Sie schaute auf und holte die Schachtel wieder hervor. Nahm ihren alten Ballettschuh heraus und verstand warum Tyrone ihn aufgehoben hatte. Er gab ihm das Gefühl nicht allein mit all dem Schmerz leben zu müssen.

 

"Verdammt!" Er rammte die Faust gegen die Kachelwand. Ein Splitter löste sich ab und schnitt ihm in die Hand. Er wünschte sich das Büchlein nie gefunden und gelesen zu haben, doch es war nun einmal passiert. Von Tandy's Gefühlen zu wissen brannte stärker als die kleine Wunde, die er kaum wahrnahm. Doch das eigentliche Problem war die Situation die sich nun heute ergeben hatte, denn auch wenn Tyrone sich inzwischen ein richtiges Bett gebaut hatte mit einer großen Matratze und sogar Bettzeug, konnte er Tandy nicht auf dem Schlafsack auf dem Boden schlafen lassen! Und dieser Gedanke, das sie sich für diese eine Nacht das Bett teilen würden, machte ihn richtig fertig! Es würde sehr schwer werden seine Gefühle für sie zu unterdrücken, da Tandy erst einmal zur Ruhe kommen sollte, nach dem heutigen für sie schrecklichem Tag.

Sie bekam seine Rückkehr nicht mit. Sie saß mit dem Schuh in der Hand auf dem Boden, so wie er es immer getan hatte. Etwas überrascht war er schon gewesen, doch sagte nichts. Dafür erschrak Tandy umso mehr "Ty?!" Er schaute sie nur an. Tandy schluckte "Ähm ich... Ich wollte nicht in deinen Sachen rumwühlen!" "Ist Ok! Schließlich hat er dir ja mal gehört" Überrascht schaute sie ihn an. Sie konnte ja nicht wissen das er sich darüber kein Urteil bilden durfte, da er ihre Schuhschachtel auch gefunden und geöffnet hatte. Er stand mit dem Rücken zu ihr.

Legte die von heute getragene Kleidung in die dafür vorgesehene Box. Er trug knielange schwarze Boxershorts und der herbe Duft des Duschgels umhüllte ihn. In seiner obersten Kiste für T-Shirts suchte er nach einem Ripshirt, doch wurde nicht fündig "Wir müssen echt shoppen gehen!" Tandy legte den Schuh in die Schachtel und packte sie wieder weg. Drehte sich zu ihm um. Er klang nicht mehr wütend, doch seine Stimmlage war nicht die, die Tandy sonst von ihm kannte. Tyrone zuckte plötzlich zusammen. Die Kälte der Kirche in seinem Rücken war plötzlich verwunden und tauschte mit einer sanften Wärme. Zaghaft schlang Tandy ihre Arme um seine Hüfte "Es tut mir leid!" Er spürte ihre Träne, die seine Haut herunter floß "Bitte laß uns nicht mehr streiten. Ich ertrage es nicht noch einmal dich zu verlieren..." flüsterte Tandy mit erstickter Stimme. Ebenso vorsichtig legte er seine Hände auf ihre schmaleren, um ihr stumm zu verstehen zu geben das er genauso litt.

Tandy's Wärme fühlte sich angenehm an, doch er wollte sie in seine Arme nehmen! Vorsichtig zog er ihre Arme von sich weg, drehte sich um und sah ihre Tränengefüllten Augen. Von sich aus schmiegte sich Tandy in seine Arme und an seinen Körper "Ich werde es dir jetzt erzählen!"

flüsterte sie und Tyrone erfuhr WAS sie so quälte und beinahe in den Selbstmord getrieben hatte. Es waren nicht die heimlichen Gefühle, die sie für ihn hatte, sondern hatte mit der Entführung zu tun. Das sie unter Drogen gesetzt worden war und seinen Tod mit ansehen mußte.

Eine psychische Grausamkeit, die ihr alle Hoffnungen geraubt hatte und auch der Grund waren, warum sie völlig schutzlos gewesen war.

Ja, Tandy sprach die Wahrheit! Man hatte sie zwar nicht körperlich - dafür jedoch seelisch vergewaltigt!

 

Die Kerzen waren fast alle runtergebrannt. Es wurde kälter in der Kirche. Und auch dunkler, seit die Straßenlampe auf der anderen Seite nicht mehr brannte und somit einen fahlen Schein in das Kirchenfenster warf. Stille herrschte. Auf dem Bett lagen die beiden, seitlich zu einander gedreht. Tyrone hatte seine Arme um Tandy geschlungen. Sie spielte mit der goldenen Kette, die er trug. Er griff nach der Decke und zog sie über sich beide. Da er kein T-Shirt trug und Tandy auch nur ein Top mit Spaghettiträgern, machte sich die Kälte schneller bemerkbar. 
Doch Tandy lief nicht nur wegen der Kälte ein Schauer über den Rücken, sondern weil Tyrone in Nähe ihrer Wirbelsäule entlangstrich mit sanfter Fingerspitze. Beide hatten die Augen geschlossen. Genossen diese Nähe und die sich gegenseitig Geborgenheit schenkende Wärme. 
Da sie mit dem Kopf rechts von ihm zugedreht lag, konnte sie seinen Herzschlag hören. Es klopfte schon ziemlich stark, für jemanden der nur seine Beste Freundin nach einem schlimmen Erlebnis tröstete?! Tandy schaute zu ihm. Tyrone war ganz ruhig, doch er schlief nicht - sonst würde er sie nicht weiterhin so zärtlich berühren. Irgendwann hörten die Streicheleinheiten jedoch auf und seine Hand blieb ganz ruhig an ihrer Taillie liegen. Langsam stützte sich Tandy auf ihrem Arm ab und schaute ihn an. Ihr Herz klopfte schneller dabei, denn ihn so friedlich schlafen zu sehen, war ein Privileg das sie nur heute haben durfte. Das heute war eine Ausnahme, denn schon morgen würde sie ihr eigenes Bett haben, nach der geplanten 'Shoppingtour' - nach Ladenschluß verstand sich. Inzwischen saß sie aufrecht und schaute ihn nur an.
Wie bildhübsch er war. Tandy's Augen wanderten über sein Gesicht. Diese verführerischen Lippen würde sie zu gern einmal küssen.
Ihre Wangen färbten sich rot bei diesem Gedanken. Nur ganz zaghaft. Er schlief inzwischen richtig fest, also würde er es nicht bemerkten.

Sie biß sich auf die Unterlippe. Sie könnte es ja als Dankeschön für Alles als Ausrede benutzen, falls er es doch mitbekommen sollte?!
Nervös strich sie sich eine Strähne ihrer blonden Haare hinter die Ohren und beugte sich zu ihm herunter. Ihr Herz hämmerte. Es war doch nur ein Kuß? So wie bei Liam. Ohne etwas besonderes zu sein - Nein, war es eben nicht! Tyrone war nicht einfach nur ein Junge in den sie sehr verliebt war inzwischen, sondern etwas ganz Besonderes! Ihr Partner, vom Universum auserwählt und ihr Geliebter, vom Schicksal bestimmt!

Und den küßte man nicht heimlich im Schlaf, sondern in einem besonderem Moment! Tandy stimmte sich selbst zu und kuschelte sich unter die Decke, um mit diesem Gedanken einzuschlafen. Vielleicht träumte sie ja von ihm?!

Irgendwann tief in der Nacht öffnete Tyrone die Augen. Tandy war ganz nah zu ihm gerutscht. Ihre frischgewaschenen Haare rochen schwach noch nach dem Shampoo. Ein sehr angenehmer Duft. Einige Strähnen kitzelten seine Haut. Auch vorsichtig setzte er sich auf und tat das was sie getan hatte. Er ließ seine Augen mit liebevollem Blick über sie wandern. Leicht geschwollen vom vielen Weinen waren ihre Augen, was ihrer Schönheit aber in seinen Augen keinen Schaden zufügte. Ihre langen Wimpern. Die kleine Stupsnase. Die leicht vom Pflegestift schimmernden Lippen. Er strich ihr ganz sanft eine Strähne zur Seite und beugte sich zu ihr herunter. Küßte ihre Wange so zaghaft wie ein Flügelschlag eines Schmetterlings. Dann verließ er das Bett. Zog sich Jeanshose, T-Shirt, Schuhe, Hoddie an und verließ die Kirche durch seine Teleportation.

 

Wie ein Schatten , so leise hatte er sich in ihr Zimmer geschlichen. Holte die Schuhschachtel hervor und kramte das Büchlein heraus.
In der Schachtel lag noch ein Stift. Er blätterte eine Seite um und schrieb etwas hinein. Legte alles wieder zurück und kam zurück in die Kirche. Tandy lag jetzt auf die andere Seite gedreht. Seinen Ausflug hatte sie nicht mitbekommen. Auch Tyrone legte sich wieder leise ins Bett zurück. Rücken an Rücken lagen sie zusammen. Gerade als er wieder davor war ein zu schlafen, wechselte Tandy die Seite und lag an seinem Rücken. Es fühlte sich angenehm an. Sie seufzte leise im Schlaf. Tyrone lag wach. Er dachte daran wie es wäre mit ihr zusammen zu sein. Vielleicht würden ja dann die Streiterein zwischen ihnen aufhören?! Obwohl, es waren ehr Meinungsverschiedenheiten, als Streitigkeiten.

Er mochte ihr Temperament. Tandy ließ sich nicht verbiegen, aber akzeptierte auch andere Meinungen. Wie oft waren sie schon aneinander geraten, weil sie sich nicht einig waren, dennoch sich nach einem Streit schnell wieder versöhnten, weil sie einander sehr gern hatten und nicht lange ohne einander sein konnten oder es wollten. Sie nahmen sehr viel Rücksicht auf einander und jede Entschuldigung schweißte sie noch mehr zusammen. Als Paar könnten sie diese Konflikte schneller lösen - oder es schlimmer machen. Doch Zusammensein bedeutet auch tiefste Intimität miteinander zu teilen! Beide kannten, seit der Nacht vor 8 Jahren, das Gefühl der Einsamkeit zu gut. Es hatte sie zu demütigen und traurigen Teenagern heran wachsen lassen. Mit der Sehnsucht im Herz, nach dem Gegenstück das sie verstand. Tyrone drehte den Kopf zur Schulter. Tandy's Fingerspitzen bewegten sich an seiner Schulter "Ty?" flüsterte sie "Wünscht du dir auch manchmal einen anderen Weg?" "Wie meinst du das?" Tandy drückte ihre Stirn gegen seinen Rücken "Das ich geblieben wäre und dich geweckt hätte und wir dann zusammen als Kinder aufgewachsen wären..." "Ich weiß nicht..." Er drehte sich langsam zu ihr um. Sie stützte sich mit dem Ellenbogen zu ihm gedreht auf

"In einem der Träume waren wir zusammen seit Kindheit. Seit dem Tag an, die Besten Freunde. Ich war glücklich in diesem Leben.

Alle waren da und haben mich freudig empfangen, als ich zu deiner Feier gekommen bin. Dein Bruder. Mein Vater. Alle waren glücklich und wir hatten eine ganz besonders tiefe Beziehung mit einander. Also Freundschaftlich!" Tandy bemerkte das sie begann sich in diesem Gedanken zu verlieren und dabei war Tyrone beinahe ihre Gefühle zu gestehen "Ich wäre gern mit dir aufgewachsen" "Ja ich auch! Das wäre schön gewesen.

Dann hätte ich nicht Nachts wachgelegen und mich 8 Jahre lang gefragt was aus dem kleinen Mädchen geworden ist, das ich gerettet hatte"

Leise kicherte Tandy doch wurde dann wehmütig "Ich habe auch Tag und Nacht nur noch an dich denken können" "Und wann hat das aufgehört?" fragte er sie in einer Tonart, die ihr das Herz fast zum platzen brachte "Nie! Im Gegenteil! Jetzt ist es noch viel schlimmer!"

Sie sahen sich an und Tyrone wußte das diese Antwort ehrlich war.

 

Er drehte sich sitzend zu ihr herum "Meine Fragen wurden vor einigen Monaten zwar beantwortet, aber dafür kamen dann Neue hinzu, weil sich ja auch neue Situationen ergeben haben. Besonders... dann zwischen uns" Ihr Blick wurde weicher. Uns! Was für ein schönes Wort und wenn er es aussprach fühlte es sich so Richtig an. So warm. Er rutschte ein Stück näher zu ihr. Was auch nicht sonderlich schwer war, da die Matratze sehr schmall, für 2 Menschen eigentlich ungeeignet war. Während Tandy sich auf den Rücken zurück legte, beugte sich Tyrone über sie. 
Der Abstand zwischen ihnen wurde immer kleiner, dafür Körpernäher. Sie spürte die Kälte seiner Kette in ihrem Decollté. Als würde jemand die Zeit langsamer ablaufen lassen, berührten sich ihre Lippen. Ein Gefühl wie ein Sturm breitete sich in ihren Herzen aus. So ähnlich hatte es sich zur Zeit, als sie einander nicht berühren konnten und dann ihre Kräfte dazu zwangen, angefühlt. Der Sturm weitete sich aus.

Es fühlte sich wie eine Befreiung an. Irgendwie war es das ja auch, denn sobald sie den Kuß beenden würden, müßten sie über ihre gegenseitigen Gefühle sprechen. Der Kuß dauerte eine gefühlte Ewigkeit und wurde immer inniger. Zaghaft zog Tandy ihn noch näher zu sich heran.

Sie erinnerte sich an einen Eintrag in ihrem Gedankenbüchlein. Dort hatte sie sich eine solche Situation gewünscht. Einen sanften Kuß, der sich zu Leidenschaft entwickelte und diese dann zum Kontrollverlust führte. Schlicht und einfach gesagt: Sie wünschte sich mit ihm zu schlafen!

Dieser Gedanke, Dieser Wunsch machte sie fast verrückt. Sie kämpfte so sehr dagegen an, denn das war noch schlimmer als ihn nur heimlich zu lieben und in seiner Nähe sein zu wollen. Und jetzt waren sie sich so nah, so intim nahe das es beinahe Wirklichkeit werden könnte.
Nicht nur Tandy spürte die psychische Veränderung durch diesen Kuß. Tyrone gingen viele Gedanken durch den Kopf. Das sie ihn liebte, war nicht das Problem dabei - sondern was er selbst empfand und wie er es ihr am besten sagen sollte. Zwar war der Kuß sehr hilfreich dabei und eigentlich auch eindeutig, aber er mußte jetzt besonders vorsichtig mit ihr sein. Er wußte das er ihr Einziger Halt war und der auch einzige Grund warum sie noch leben wollte. In ihren Augen glänzten Tränen, als sie sich nach diesem Kuß um Luft ringend mit kurzer Distanz in die Augen sahen, da sie beide noch nicht bereit waren, ein Wort zu sagen. In Tandy's Kopf hämmerten die Worte, die mehr eine Bitte an ihn waren, als ein Wunsch der sich in ihrem Herzen nicht länger verstecken wollte, immer lauter. Sie schluckte den gefühlt dicken Kloß in ihrem Hals herunter und öffnete die Lippen, um es auszusprechen "Schlaf mir mir" Ihr Herzschlag drohte sie dabei zu ersticken und ihre Stimme war nicht mehr, als ein heiseres Flüstern. Und dennoch hörte es sich so an, als hätte sie es laut heraus geschrieen. Im nächsten Moment wurde ihr klar in was für eine Situation sie ihn damit gebracht hatte. Sie hatte ihn zwar mal Herzensbrecher genannt, doch Tyrone war alles andere als ein Trophäensammler, wie die meisten Highschoolschüler in diesem Alter. Er war für seine 18 Jahre schon sehr erwachsen und reif, was Entscheidungen auf intelligenter Basis betraf. Er reagierte, wie sie es erwartet hatte. Tyrone drehte sich verlegen von ihr weg und seufzte "Ähm... Das geht nicht" Tandy sah, wie er sich nervös über die Lippen leckte und versuchte aus der nun peinlichen Lage wieder raus zu kommen, in die ihn nun gebracht hatte, und schmunzelte "Verstehe! Aber ich kann ja morgen in die Apotheke gehen und mir die Pille danach geben---" "Tandy!" Er drehte sich zu ihr herum. Sein Blick schien sie zu durchbohren. JETZT verstand sie!

Es ging nicht darum, das er ihre Bitte abschlug weil sie nicht verhüten könnten - sondern das er das Gleiche wie sie, genauso sehr gewollt hatte.

Wie gesagt: Er war sehr reif für sein Alter was Entscheidungen betraf!

 

Die digitale Uhr auf dem Display von Tyrone's fertig geladenem Handy zeigte kurz wenige Minuten nach Drei Uhr an. Der eingesetzte Regen wurde stärker und trommelte gleichmäßig auf das Dach der Kirche. An den Fensterscheiben liefen die Tropfen wie kleine Flüsse herab.

Von weitem grollte ein Gewitter. Es würde New Orleans nach diesem schwülen Tag kräftig erwischen. Beide sahen sich mit unerträglichem Herzklopfen an. Tyrone stand auf. Er lief ein paar Schritte. Die Hände hinter den Kopf gedrückt, wie man es tat, wenn man sich der polizeilichen Anordung "Hände hinter den Kopf!" fügte. Er drückte den Kopf in den Nacken. Tandy konnte ihn tief ein und wieder ausatmen hören. Er rang mit sich. Denn es gab da noch etwas: Für ihn wäre es das Erste Mal! Noch einmal seufzte er. Hielt die Augen geschlossen und traf plötzlich seine endgültige Entscheidung "Ok!" Tandy glaubte, das das OK den Worten von vorhin galt, doch das stellte sich als Irrtum heraus, als Tyrone sich mit dem Rücken zu ihr auf das Bett setzte und etwas aussprach, was Tandy in Tränen ausbrechen ließ "Ich weiß es!"

"Was?!" Er senkte den Kopf und flüsterte "Ich wünschte, ich könnte es dir nur einmal sagen. Doch ich behalte es für mich, aus Angst dich zu verlieren" Tandy's Atmen wurde schneller. Sie begann zu zittern. Nicht vor Kälte, sondern im leichten Schock. Sie kannte diese Worte zu gut. Es waren schließlich ihre Eigenen. Geschrieben in einem kleinen Buch, das versteckt in einer Schuhschachtel unter dem Bett in ihrem Zimmer, unter Fotos und persönlichen Dingen lag. Er wartete auf ihre Reaktion. Erwartete das sie ihn anschreien würde. Doch sie fügte die nächste Zeile hinzu "Daher schreibe ich es nur hier hinein" Er griff nach ihrer Hand. Sie griff nach seiner Hand. Gegenseitig zogen sie sich zu einander und versanken in einem innigen Kuß. Sahen sich tief in die Augen und sprachen aus, was ihre Herzen seit Monaten schrien "Ich liebe Dich!" um dann erneut sich leidenschaftlich küssend auf das Bett zu legen "Und flüstere zum Universum" "Es möge mir verzeih'n!" Mit einem extra Kuß hoffte Tyrone das Tandy es auch tun würde, nachdem nun heraus war, das er ihr Büchlein gelesen hatte "Sei nicht böse. Ich habe es zufällig gefunden, als ich mit dem Fuß gegen die Schachtel gestoßen bin. Ja ich war neugierig, aber ich hätte es nicht lesen dürfen" "Ich überlege mir etwas als Strafe!" grinste sie. Sie war gerade viel zu glücklich, als wegen so einer Lapalie jetzt auf ihn sauer sein können. Sie hatte vor wenigen Augenblicken erfahren das ihre sehnsüchtige Liebe ebenso erwiedert wurde. Nichts war wertvoller in diesem Moment. Sie umarmte ihn fester.

 

Der für sie wertvollste Mensch auf dieser Welt hatte ihr alles Genommene mit nur 3 Worten zurück gegeben. Ihr Leben wieder etwas heller gemacht und ihr Hoffnung geschenkt. Er war eben wirklich ihr Retter. Ihr Prinz. Ihr Licht. Ihr wahrer Partner. Und die Liebe ihres Lebens!

Mit sanftem Blick sahen sie sich tief in die Augen. Sie konnten ihre Gefühle für einander darin lesen. Der leidenschaftliche Kuß entschied über den Ausgang dieser Nacht. Tandy's Herz raste. Ihr intimster Wunsch würde sich erfüllen! Sie strich während des Kusses seine Arme entlang.
Fühlte seine Muskeln. Strich seinen Oberkörper entlang und schlang ihre Arme um seine Hüften. Kurz schreckten sie zusammen als ein knallender Donner erklang. Das Gewitter hatte New Orleans eingeholt und vertrieb endlich die draußen herrschende unangenehme Schwüle der Nacht, von der man in der Kirche nichts mitbekam. Sie grinsten. Tyrone seufzte "Klingt ja fast so als hätte das Universum etwas dagegen?!" Tandy zuckte gleichgültig die Schultern "Das Universum kann mich mal!" Sie zog sich ihr Top aus und warf es achtlos auf den Boden. Gefolgt in kurzen Abständen vom Rest, der störte. Sie beachteten das Gewitter nicht weiter, egal wie laut es grollte. Irgendwie hatte es was romantisches an sich und paßte perfekt. Genauso fühlte es sich gerade an! Wie ein Gewitter das sich nach 8 Monaten entlud. Keine Lügen mehr.

Keine Geheimnisse mehr. Sie verschlangen ihre Finger ineinander, während sie sich leidenschaftlich liebten. Der Regen kühlte die Luft draußen ab und trug den Geruch des Sommerregens durch das einzige offene Fenster der Kirche. Tandy presste ihre Fingernägel in seine verschwitzte Haut, als sie sich an seinen Schulterblättern festhielt während Tyrone sie fest an sich gedrückt hatte. Ihre warme Haut gegenseitig spüren zu können fühlte sich so unbeschreiblich schön an. Beiden war schwindlig. Und sehr heiß. Es war als hätte das Gewitter die schwülheiße Luft nun in die Kirche vertrieben. Die Hitze unter der Bettdecke war unerträglich. Doch ohne wäre es zu riskant, da es wirklich sehr schnell abkühlte, egal wie warm es außerhalb der Kirche war. Damit sich ihr Liebster auch nicht verkühlte hatte Tandy die Decke ihm bis zum Steiß gezogen und hielt das Stück Stoff auch mit einer Hand fest. Sie selbst hatte es mollig warm in seinen Armen und der eigenen stark erhöhten Körperthemperatur während der salzige Schweiß auf ihrer Haut sie leicht kühlte. Noch einmal donnerte es sehr laut grollend und beide mußte leise lachen, ehe sie um Luft ringend ihren Höhepunkt des Liebesaktes herausschrieen. Der Donner hatte dafür gesorgt das man es draußen nicht gehört hatte. 
Heftig atmend und sich zugleich das Lachen verkneifend hielten sie sich fest. Dieser Moment war kostbar. Stille herrschte am Himmel.

Man hörte nur noch beide unregelmäßig atmen. Sie hielten sich so fest umschlungen. Wollten dieses nicht zu beschreibende Gefühl, das sie im Augenblick verspürten, noch nicht so schnell wieder verlieren. Tyrone flüsterte ihr nur zu "Jetzt weiß ich was du gemeint hast!" "Hm?" "Damals... Als wir geredet hatten und du mir erklärst hast wie sich deine Kräfte anfühlen" Sie lachte leise "Nein! Nicht im Geringsten wie das hier eben! Nicht einmal annähernd!" Er lächelte verlegen "War das hier besser oder---?" "Viel viel besser!" Jetzt mußte Tyrone richtig grinsen.

Sie küßten sich innig ehe sie an einander gekuschelt einschliefen. Tandy hielt ihn dabei ganz fest, weil sie seinen Herzschlag hören wollte.

 

Mit dem Sonnenaufgang am nächsten Tag war auch Tandy's Welt wieder in Ordnung. Jetzt gab es für sie nur noch ein Ziel: Andre und Lia finden und sie für ihre Verbrechen betrafen. Sie rieb sich die Augen, da die Sonne so kräftig schien, das das bunte Glas der Kirchenfenster auf dem Boden tanzte. Vorsichtig setzte sie sich auf. Sie wollte den neben ihr schlafenden Tyrone noch nicht wecken. Auch er hatte viel wieder durchmachen müssen in den vergangenen 2 Tagen. Zuerst der Streit und dann die Angst um Tandy, nachdem ihm klar geworden war das die liebste Freundin dem Mädchenhändlerring in die Falle gegangen war. Die Angst sie vielleicht nie wieder zu sehen und sich niemals bei ihr entschuldigen zu können, hatte ihn die Stadt auf den Kopf stellen lassen, um sie zu finden. In diesem Hilflosen Moment als er verstand das die unbeantworteten Anrufe und SMS einen anderen - viel schlimmeren - Hintergrund hatten, brachen ihm das Herz und ließen ihn verstehen, das er sie viel mehr liebte, als ihm selbst bewußt war. Schon länger hatte er bemerkt das sie für ihn mehr als nur seine Beste Freundin war, doch weil er ja wußte wie diese Welt tickte, hatte er es für sich behalten. Tandy war seine Partnerin im Kampf und er wollte sie wieder haben!

Zärtlich strich ihm Tandy über die Wange, da er seitlich ihr zugedreht lag. Beugte sich herunter, gab ihm einen Kuß auf die Wange und verließ mit schwungvoller Eleganz das Bett. Schnappte sich ihre Sachen, ein Handtuch und verließ durch den Seitengang die Kirche, um im Pfarrhaus duschen zu gehen. Tyrone bemerkte schnell das es kühl neben ihm war und wachte auf "Tandy?" Kurz fragte er sich ob er nicht nur geträumt hatte sie zu finden und in seinen Armen zu halten, doch er sah mit verlegenem Grinsen, seine auf dem Boden liegende Kleidung. Es war also wirklich passiert und er hatte sie gefunden. Sie in die Kirche gebracht und die Nacht mit ihr verbracht. Er legte sich noch einmal auf das Bett.

Schloß die Augen und dachte an die Worte, die er in ihr Gedankenbüchlein geschrieben hatte. Wenn sie diese lesen würde, würde sie strahlen oder weinen vor Glück. Oder beides! Tandy hielt die Augen geschlossen als sie unter dem warmen Wasserstrahl stand. Ihr Herz hämmerte.
Doch es war anders als noch gestern, als sie vor Schmerzen in ihrer Seele sich wünschte in dem eisigen Wasser zu sterben, weil sie nicht ertragen konnte, was man ihr beinahe angetan hatte. Tyrone war inzwischen frisch bekleidet aufgestanden und hatte gesehen, das die Tür zum Pfarrhaus einen Spalt breit aufstand. Er lief sie rufend den Gang entlang und blieb wie erstarrt stehen, als Tandy gerade vor ihm stand.
Sie hatte das Kleid, das Lia ihr angezogen hatte, soweit zerissen das sie ein Top daraus gemacht hatte. Sie grinste "Ist doch noch zu etwas zu gebrauchen, oder?" "Möchtest du das aber wirklich tragen?" Sie biß sich auf die Unterlippe. Er hatte ja Recht und sie schüttelte den Kopf "Nicht wirklich!" "Ich bringe dir was anderes" "Danke!" rief sie ihm nach und überlegte das einstige Kleid und jetzt Top besser zu verbrennen.

Durch den Teleport war er in Sekundenbruchteilen wieder bei ihr und reichte ihr ein schwarzes Top mit kleinen dunkelroten Rosen darauf.

Sie zog sich den Kleidüberrest aus und brachte ihn damit in Verlegenheit "Ähm ich..." Tyrone drehte sich um. Tandy kicherte "So schüchtern?" "Tja naja, ich hatte eine sehr gute Erziehung" "Davon habe ich vor wenigen Stunden aber nichts mehr gemerkt" Er biß sich grinsend auf die Unterlippe. Sie schaffte es immer wieder ihn zum Lachen zu bringen. Da er kein T-Shirt trug spürte er Tandy's warme Haut an seiner, als sie sich, ebenfalls noch unbekleidet, an seinen Rücken schmiegte. Er schloß die Augen um diesen Moment intensiver wahrnehmen zu können. 
Tandy fühlte sich bei ihm geborgen. Sie schlang ihre Arme um seine Hüfte und gab ihm einen Kuß in den Schulterbereich "Ich liebe dich!"
"Ja, ich dich auch!" Er legte seine Hände auf ihre "Mehr als alles andere auf dieser Welt!" Tandy schmunzelte "Geht mir auch so!" Sie gab ihm noch einen Kuß in den Nackenbereich und löste sich von ihm. Drehte sich um, zog sich das frische Top über und erinnerte ihn an das Versprechen von heute Nacht "Wir gehen heute, wenn alle Geschäfte zu sind, ein bischen shoppen! Dabei kannst du mir auch gleich dann etwas als Entschuldigung weil du in meinen Sachen rumgeschnüffelt hast---" "Versprochen!" flüsterte er ihr, nachdem er sanft die Arme um sie geschlungen hatte, zu "Du bekommst etwas ganz Besonderes!" Er ließ sie los und Tandy drehte sich zu ihm "Das klingt ja so als hättest du schon eine Idee?!" "Ja vielleicht. Warum bist du so früh schon wach?" "Ich will nicht ewig anstehen müssen!" kam ihre knappe Antwort, während sie sich die noch Duschfeuchten Haare trocken rieb "Anstehen?" "In der Apotheke!" Tandy drehte ihm dem Rücken zu, legte das Handtuch zur Seite und kreischte leise auf, weil Tyrone sie in die Arme gezogen hatte und festhielt. Tandy spürte wie er sie fest an sich drückte. Ihr lief ein Schauer über den Rücken, bei dem was er ihr ins Ohr flüsterte "Nein, mußt du nicht!" "Was?!" "Ich möchte nicht das du gehst!" "Ty! Weißt du was du da sagst?" "Ja!" Tandy's Herzschlag war so heftig das er es einfach bemerken mußte, so fest wie er sie hielt.

Sie atmete einmal tief aus "Wow..." schloß die Augen und lächelte "Ist gut!" Er ließ sie los. Sie drehte sich zu ihm herum. Seine Augen waren so voller Liebe das sie noch einmal nickte und es aussprach "Ja, Ok!" Sie hielten sich fest umarmt und verließen Händchen haltend das Pfarrhaus.
Während sie getrennt von einander je einen Platz für das neue Inventar schufen, da Tandy beschlossen hatte noch ein paar Tage hier zu bleiben, waren sie in Gedanken jedoch bei einander. Tandy war in Gedanken versunken. Sie hatte zugestimmt. Doch nicht im Sinne von das sie von ihm dazu überredet wurde, sondern selbst überzeugt davon war. Tyrone bemerkte, das aus Tandy's Ecke kein Rascheln und kein Poltern mehr kam und drehte sich zu ihr um.

 

Er sah, wie sie sich die Hand auf den Bauch legte. Tauchte neben ihr auf "Alles Ok?" Tandy sah ihn nur an. Er hockte sich zu ihr, setzte sich. Nahm sie in die Arme und hielt sie fest "Tandy! Rede mit mir!" sprach er mit sanftem Ton. Tandy nickte "Erinnerst du dich als ich dich angeschrieen habe das du dich aus meinem Kopf raushalten sollst?" "Wie könnte ich das vergessen! Zumal ich absolut keine Ahnung hatte, was du meinst. Bis heute nicht!" "Du warst in der Hoffnung, die ich Liam gestohlen habe und ich fragte mich was du da zu suchen hattest.

Jetzt weiß ich das es mein Wunsch war, das du mich aufhälst. Aber was du da gesehen hast, war niemals ein Traum von mir. Weder Hochzeit, noch Kinder noch sonst irgendetwas" Tyrone ließ sie ausreden, denn er bemerkte das es ihr schwer fiel über das was sie im Moment dachte und fühlte zu sprechen "Aber..." Sie schaute zu ihm hoch "Das hat sich geändert. Jetzt denke ich zumindest darüber nach. Ich könnte es mir vorstellen! Als ich in diesem Zimmer war und völlig hilflos ohne jedliche Hoffnung, da dachte ich kurz daran, das ich vorher nie glücklich in meinem Leben war und es ohne dich nie wieder sein könnte. Da habe ich gemerkt, wie sehr ich dich liebe und nur wieder bei dir sein wollte!" "Als mir klar wurde, das man dich entführt hat, hatte ich so starke Schuldgefühle, weil ich dich allein gelassen habe, das ich mir geschworen habe, dich zu finden!" "Und das hast du!" Sie umarmten sich fest.

So wie im Traum... Als Tyrone sie überglücklich in die Arme genommen hatte! Etwas, das in der Realität nie passiert war. Tandy hatte dem Feind damit ihr intimstes Geheimnis, das tief in ihrem Herzen verborgen war, verraten. Und er wußte nun womit er sie brechen konnte.   

Denn wie nimmt man einem jungem Mädchen Alles und traumatisiert ihre Seele? Indem man den jungen Mann tötet, den sie heimlich liebt!

Aber schlimmer war es dann aufzuwachen und nicht mehr unterscheiden zu können, was Realität und was durch die Drogen, eine Illusion war.

Tyrone's Leben, das in ihren Armen erloschen war, hatte sich so verflucht echt angefühlt. Noch echter der Schmerz, ihn verloren zu haben.

Die Verzweiflung nichts dagegen tun zu können, war die Hölle gewesen. Doch selbst wenn sie nicht um Tandy herum existerte, hielt ihre eigene Hoffnung sie stark genug und sagte ihr das er lebte und nach ihr suchte. Egal wie heftig sie sich wieder einmal gestritten hatten. Es war wie Tyrone es gesagt hatte: Das Universum führte sie immer wieder zueinander, obgleich es sie auch immer wieder auseinander riss.
Doch Licht und Dunkelheit konnte man nicht von einander trennen! Eine Lektion, die der gemeinsame Feind Andre Deschaine bald lernen würde!

Ebenso was Angst und Hoffnung waren!

ENDE (?)

 

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Zusatzkapitel

 

Am Ende des Tages, hatten sie jede Menge des alten, nicht mehr brauchbarem Kram aus der Kirche, zusammen getragen um ihn später gegen Neue Sachen zu ersetzen. Tandy stand vor Tyrone, der auf einer Kiste saß um sich von den vielen Teleportationen auszuruhen, als er die Sachen entsorgt hatte in einem Container am Hafen. Sie legte ihre Arme um seinen Nacken "Ist besser wenn ich ne Liste mache für die Sachen, was wir alles brauchen!" "Könnte nicht schaden!" Tandy zückte ihren Stift und schrieb etwas auf ihren Block. Er zog sie mit sanftem Griff an den Hüften zu sich "Steht ganz oben auf der Liste ein größeres Bett?" Ihre Augen funkelten. Er grinste. Sie setzte sich auf seinen Schoß "Vielleicht ist das aber keine gute Idee, weil dann können wir nicht mehr so schön kuscheln!" "Ich finde das ehr gefährlich!" "Na ja..."
Sie strich mit dem Zeigefinger über seine muskulöse Brust und malte ein Herz auf die Stelle, wo es war "Wir haben ja entschieden, das wir es darauf ankommen lassen wollen" "Aber müssen es deswegen nicht ausreizen!" Tandy kicherte. Sie küßten sich und er hielt sie umarmt, als sie sich an ihn schmiegte "Irgendwann, wenn all das hier hinter uns liegt, will ich ein gemeinsames Leben mit dir haben..." "Ja, ich auch!"

Beide sahen sich tief in die Augen. Tandy küßte seine Stirn "Es tut mir leid was ich damals zu dir gesagt habe" "Hm?" "Ich kenne keinen 18 jährigen Jungen der erwachsener ist als du! Ich dachte ich wüßte alles und wäre ja schon sooo erwachsen mit meinen damals 16 Jahren!
Einen Scheiß war ich! Ehr ne typisch pupertierte Teenagerzicke" Tyrone verkniff sich das Grinsen, indem er sich fester auf die Unterlippe biß. Tandy schubste ihn leicht an und er lachte nun richtig "Ja du warst eine richtige Zimtzicke!" stimmte er ihr zu und erinnerte sich an den Tag, weswegen er nicht wirklich sauer auf sie gewesen war "Du hattest ne Menge durch gemacht und ich war nicht der Lage dazu dir den Trost zu geben, den du gebraucht hast!" Er klang leicht traurig, während Tandy ihren Kopf an seine Schulter lehnte "Weil wir uns noch nicht berühren konnten... Ich glaube das du mich sonst in die Arme genommen hättest und egal, wie sehr ich mich gewehrt hätte, du hättest nicht losgelassen und gewartet bis ich mich beruhige und dann die Umarmung zulasse" Er lächelte bei diesem Gedanken "Ja, das hätte ich!" "Ich weiß!"
Sie schaute zu ihm und lächelte "Deswegen..." Sie legte sich die Hand auf den Bauch "...habe ich diesem Versuch zugestimmt!"
Tyrone's sanfter Blick gab ihr die Gewißheit das sie sich richtig entschieden hatte! 

 

Wie beabsichtigt warteten sie bis die Shopping Mall geschlossen war. Tyrone bestand nicht mehr ganz so auf dem moralischen Punkt, was das stehlen anging. Er hatte sich daran gewöhnt und es machte ihm auch Spaß mit Tandy zusammen auf Raubzug zu gehen. Sie liefen Händchen haltend - Waffeln - durch die dunklen Gänge. Tandy zeigte zu einem Bekleidungsgeschäft. Via Teleport kein Problem. Tyrone hatte vorher die Kameras in der ganzen Mall ausgeschaltet und Tandy die Alarmübertragung mit einem gezielten Schnitt beendet "So! Shopping Time!" waren ihre Worte gewesen und beide waren losgegangen. In dem Geschäft stopfte Tandy in ihren Rucksack, was ihr gefiel. T-Shirts, Hosen, Kleider, Taschen, Schuhe und Schmuck, wie Haareifen, Ohrringe und Armreifen. Aber auch Accessioures wie Sonnenbrillen, Seidentücher. Kopfschüttelnd saß Tyrone auf einer der Wartebänke und grinste "Der Laden ist gleich leergeräumt" "Ich bin auch gleich fertig" konterte sie und steckte noch etwas von der schönen, aber teuren Unterwäsche ein. Breit grinsend stand sie vor ihm "Und jetzt bist du dran!" "Ok!" 
Man merkte das Tandy sich hier gut auskannte, denn sie steuerte gezielt einen neuen Laden an. Einmal Teleport und schon waren sie drinnen

"Ich zeige dir jetzt mal was ein richtiger Kleidungstyle ist!" neckte sie ihn "Hey, ich mag meine Klamotten!" "Komm einfach mit!"

"Wollten wir nicht eigentlich was anderes hier?!" "Später!" Tandy zog aus dem Regal ein paar richtig coole und hippe Stücke heraus.

Sie hatte wirklich einen guten Blick dafür, was Tyrone stehen könnte und was nicht. Sie gab ihn ein paar der Sachen und schickte ihn in die Umkleidekabine. Nach einer kleinen Weile fand er Gefallen an der kleinen Modenschau und machte bei dem Spaß mit. Auch bei ihm landeten immer mehr der von Tandy ausgesuchten Stücke im Rucksack. Sie hatte ihn überzeugt und ihm gefielen die Sachen wirklich richtig gut.

Tandy zupfte an einem Hemd mit tiefem Ausschnitt herum und stand grübelnd vor ihm "Hmmm" Sie seufzte "Irgendwas fehlt" Dann schien sie eine passende Idee zu haben und legte ihm eine längere goldene Kette um den Hals "Perfekt!" Sie zog ihn vor den Spiegel" und lehnte sich an seine Schulter "Die Jacke noch dazu ist der Hammer!" Er sah im Augenwinkel das sie sein Spiegelbild musterte "Wenn du SO mit mir das nächste Mal in einen Club gehst, muß ich wohl allen anderen die Augen auskratzen!" Er biß sich grinsend auf die Unterlippe und sah sie an. 
Ihr Blick war sanft und sie gab ihm einen Kuß auf die Wange "Ich muß mich echt korrigieren!" merkte sie an. Tyrone's Blick fragte was sie damit meinte und zeitgleich bekam er die Antwort "Du bist nicht der hübscheste Junge von New Orleans..." Sie trat vor ihn und legte ihre Arme um seine Hüfte "...sondern der Schönste Mann!" Er lächelte verlegen. Tandy drückte ihm einen Kuß auf das freie Decollté "Du bist kein Junge mehr! Zumindest bist du nicht mehr der Tyrone, den ich kennen gelernt habe. Der scheue und traurige Ty, gezeichnet von Angst und Trauer um deinen Bruder. Du bist durch die Ereignisse der letzten 8 Monate gereift und für andere unbemerkt zum Mann geworden" "Ja..."
Er nahm sie in die Arme "Aber auch du bist nicht mehr das kleine Mädchen, das mich auf der Party angerempelt hat. Du hast dich genauso

verändert" Tandy nickte ihm zustimmend.

 

Beide waren jetzt je ein Jahr älter und deutlich erwachsener geworden. Tandy war 17 Jahre; Tyrone 18 Jahre alt inzwischen. Immer noch in den USA als minderjährig und Teenager geltend, doch sie fühlten sich erwachsener als noch vor einem Jahr. Mit leisem Seufzen gab Tandy auch der vergangenen Liebesnacht mit Tyrone die 'Schuld' daran, das sie sich so fühlte. Doch es war auch ein schönes Gefühl. Es zeigte ihr das sie inzwischen sehr Verantwortungsbewußt geworden war. Vorher war sie sich selbst die Nächste gewesen. Eine rotzige Teeniegöre, die sich alles nahm aber Nichts zurück gab. Jetzt war sie, seit Tyrone in ihr Leben getreten war, eine warmherzige junge Frau geworden.

Sie schaute zu ihn in den Spiegel "Wir sind echt ein superheißes Paar!" Tyrone grinste und fügte dem "Und ein optisch sehr schönes!" hinzu.

Er schnürte den Rucksack zu, nachdem er die Sachen aus und wieder seine angezogen hatte. Zog sich den Hoddie wieder über und nahm ihre Hand "Auf zum Nächsten?!" "Klar, wir haben noch viel vor uns!" Der Rucksack klapperte leicht, denn Tandy hatte noch jede Menge von dem Schmuck eingepackt, da sie fand das es ihm einen leichten Rapper-Look verpaßte und ihm genau das einfach gut stand. In der Möbelabteilung holte Tandy ihren Block und Stift heraus "Also, wir brauchen auf jeden Fall eine Menge Kerzen! Die nächsten Nächte sollen kälter werden!"
Tyrone hielt eine riesige Packung mit Teelichtern in der Hand. Darin waren mindestens Eintausend Stück "Reichen die hier?" und zeigte sie ihr

"Naja, für den Anfang schon?!" "Lieber 2 Tüten mitnehmen?" "Sicher ist sicher!" Tandy grinste und rannte in die Bettenabteilung
"Ich brauche noch ein Kissen, eine Bettdecke und schöne Bettwäsche. Deine geht echt gar nicht" "Was hast du gegen meine schwarze Satinbettwäsche?" fragte er und wartete gespannt auf die Antwort, da ihm die kleine Neckerei gefiel "Es raschelt und wärmt nicht wirklich!"

Tandy hielt ihm eine Baumwollbettwäsche mit einem pastellbuntem Druck hin "DAS ist Bettwäsche! Nicht der gefühlte Müllsack den du hast!"
Er grinste "Bloß gut das ich das nicht persönlich nehme!" "Du mußtest ja nehmen was da war" "Das ist nunmal meine Lieblingsbettwäsche!"
"Ab jetzt nicht mehr!" Tandy packte die Sachen in die mitgenommene große Reisetasche, die sie unterwegs mitgehen lassen hatte.
Schaute auf die Liste "Was fehlt noch!" "Warte, ich muß erst abstreichen was wir schon haben! Bettsachen: Kissen, Decke, Bettwäsche! Erledigt! Ich brauche noch ein paar andere Sachen und Hygieneartikel. Handtücher, Zahnbürste, Becher, Duschgel, Haarbürste und und und"
Sie schaute zu ihm "Warum grinst du so?" "Weil mich das daran erinnert, wie du mich mit mit deinen Care-Paketen versorgt hast!"

Sie verzog die Mundwinkel zum Lächeln und erwiederte den Kuß genauso verliebt. Dann lief sie los und packte alles ein, was sie fand und benötigte für die wenigen Tage, die sie bei ihm in der Kirche bleiben würde, bis es ihr wieder richtig gut ging nach der Entführung.

 

Etwas außer Atem, da er die ganzen Sachen schon in die Kirche gebracht hatte, landete Tyrone wieder dort, wo er Tandy zurück gelassen hatte. Doch von dem Mädchen fehlte jede Spur. Wo war sie denn? Er schloß die Augen und tauchte hinter ihr auf, da er gelernt hatte sich auf sie zu konzentrieren um sie so schneller finden zu können. Regungslos stand sie mit dem Rücken zu ihm "Tandy?!" Sie hielt sich an dem Stoff fest und schaute über die Schulter zu ihm "So ein Bettchen hatte ich auch" Er trat näher an sie heran "Woher weißt du das?" Tandy schaute wieder zu dem Babybett "Ich habe es in einer Erinnerung gesehen als ich mit Mayhem zusammen die Schallplatten aufgelegt habe, die Andre gesammelt hat. Er hat darauf das Leid und den Schmerz der Hoffnungslosigkeit von allen gesammelt, denen er je die Hand gegeben hat!"

"Ja... Ich weiß was du meinst" "In einer dieser Erinnerungen habe ich mich selbst als Neugeborenes Baby gesehen. Damals wußte ich es nicht, doch mein Dad war auch da schon so ein Arschloch und hat meine Mom fertig gemacht" Tyrone legte ihr die Hand auf den Rücken und strich darüber "Und trotzdem ist aus dir eine wunderbare junge Frau geworden und deine Mom ist sehr stark. Sie hat viel durch gemacht, aber sie ist trotzdem immer viel stärker gewesen!" Tandy lächelte und drehte sich zu ihm um. Stützte sich an dem Bett ab "Ich hab Hunger! Shoppen ist ziemlich anstrengend" Sie lief an ihm vorbei, doch Tyrone griff ihr Handgelenk und hielt sie fest "Tandy!" Ehe sie reagieren konnte, hatte er seine Arme um ihre Schultern geschlungen und an sich gezogen. Sie senkte den Kopf. Ihre alte Eigenschaft vor unangenehmen Dingen wegzulaufen bremste Tyrone mit sehr viel Feingefühl aus und sie sprach aus, was sie seit sie vor dem Bettchen gestanden hatte, sich nun tief im Herzen wünsche "Ich möchte gern ein Baby!" Er küßte sie auf die Wange und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Tandy drehte sich zu ihm herum und fiel ihm um den Hals "Ja!" Im nächsten Moment schloß Tyrone die Augen und beide waren wieder in der Kirche. Sie räumten die Taschen aus und schoben zum Schluß die ausgesuchte, größere hohe Matratze an die Stelle, wo vorher Tyrone's Bett gestanden hatte. Um den Boden zu dämmen legten sie die Decke darunter, dann die von vor Tagen zusammen getragenen Paletten um eine ordentliche Sitzhöhe zu erreichen. Tandy bezog dann die Kissen und Bettdecken mit der neuen Bettwäsche. Überzog die Matratze mit einem Laken und legte sich darauf "Himmlisch!" Stand wieder auf und kümmerte sich um die passende Atmosphäre, durch die schöne Stand Glaslampe die beide vor ein paar Monaten entdeckt hatten auf einem Sperrmüll. Sie stellte eine neue Kerze hinein und zündete sie an. Jetzt machte es Sinn, das Tandy damals alles mitgenommen hatte. Doch sie räumten nicht alles weg oder ersetzten es durch neue Möbel. Die beiden Holzbänke, die Tyrone als Ablagetische benutzte, blieben. Langsam wurde es richtig heimelig in der sonst so staubigen und kalt wirkenden Kirche. Tyrone sah erst jetzt was Tandy alles mitgenommen hatte. Die große Reisetasche war bis zum Rand gefüllt mit Kerzenständern. Künstlichen Blumen, was Tyrone sehr begrüßte. Gläser, in die man Kerzen stellte, in verschiedenen Größen was auch wieder gemütlich wirkte. Mehrere kleine Kissen, die man für den Videoabend dann nehmen konnte. Der Rest war Badezimmer tauglich und persönliche Pflegeartikel die Tandy benötigte. Duschgel, ein eigenes Handtuch, Seife, Zahnbürste und mit Becher und Zahnpasta. Und intimen Hygienekram den Mädchen eben brauchten.

 

Als Tandy ins Pfarrhaus nebenan ging holte Tyrone eine kleine, handgroße flache und quadratische Schachtel aus seiner Hoddietasche.
Er öffnete sie und schaute sich die darin befindliche Kette noch einmal an. Eine Silberkette und ein Anhänger der Paar Ballettschuhe mit kleinen Diamanten besetzt, enthielt. Er hatte während Tandy den Klamottenladen geplündert hatte, bei einem Juwelier gegenüber diese Kette gesehen. Sie mitgenommen und hielt sie vor ihr geheim. Das sollte sein Geschenk als Entschuldigung weil er ihr Tagebuch gelesen hatte, sein!

Sie kam zurück und schüttelte den Rucksack aus um die Massenhaft neue Kleidung nun einzusortieren. Dazu hatte sie jede Menge Kleiderbügel und eine lange Stange mitgenommen, um sich einen begehbaren Kleiderschrank zu zaubern. Doch schnell versteckte sie etwas, was Tyrone im Augenwinkel mitbekommen hatte. Tandy hatte es hastig wieder in den Rucksack gestopft und ihn in die noch freie Ecke auf ihrer Seite geworfen. Sie stand auf "Ich geh schnell duschen" "Ok" Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss und suchte schnell das Weite, denn was auch immer in dem Rucksack war, es hatte sie zart erröten lassen. Der Rucksack schien mit Tyrone zu reden, denn er haderte Minutenlang mit sich und verlor, da er einfach zu neugierig geworden war, was sie denn so aus der Fassung gebracht hatte. Er öffnete die Schnallen und zog den Inhalt heraus. Sein zuerst überraschter Blick veränderte sich zum sanftem mit einem leichten Hauch Sehnsucht darin "Ach Tandy" Er erinnerte sich daran, das sie in dem Laden dann eine kurze Zeit allein sein wollte, um sich Unterwäsche auszusuchen. Er war in der Zwischenzeit bei dem Juwelier gewesen. Tandy mußte die Babykleidung in dem Laden gefunden haben und hatte sie einfach mitgenommen "So sehr wünscht du es dir?" "Ja!" Tyrone drehte sich erschrocken um, doch sie war nicht sauer. Schaute ihn ehr mit einem liebevollem Blick an "Ich konnte nicht anders!" Er prustete leise. Typisch Tandy! Er musterte sie, da sie nicht nur Unterwäsche in der Abteilung, sondern auch Nachtwäsche mit genommen hatte. Das süße Nachtkleidchen reichte knapp bis zu den Knie. Hatte einen V Ausschnitt mit Spitze und einem Schleifchen, sowie verstellbaren Spaghettiträgern. Er grinste "Schwarzer Satin!" "Das liebst du doch?!" Sie drehte sich einmal um die eigene Achse, um ihn den sexy Rückenausschnitt zeigen zu können, der nur mit Spitze bedeckt war und setzte sich auf die Bettkante. Tyrone stand auf und setzte sich zu ihr. Sie spielten mit ihren Händen. Bemerkten wie warm und weich diese jeweils waren. Tandy drehte sich zu ihm. Sie hatte rasendes Herzklopfen und sein Blick verriet ihr, das es ihm genauso ging. Küssend besiegelten sie ihr stilles Versprechen. In einer größeren Pause, die sie brauchten um Luft zu holen, schob Tandy ihm das T-Shirt hoch. Strich mit den Händen aber an seinen Hüften entlang, statt nur den Stoff zu berühren. Es war nicht und würde niemals selbstverständlich werden, sich berühren, sich spüren zu können. Das T-Shirt landete achtlos auf dem Boden. Tandy's Puls verdoppelte sich noch einmal, als sie seinen durchtrainierten Oberkörper sah. Ein Anblick, dessen sie nie überdrüssig werden könnte, weil sie ihn einfach sexy fand. Küssend legten sie sich auf ihr neues, größeres Bett, mit der brennenden Sehnsucht im Herzen, das sich ihr gemeinsamer Traum bald erfüllen sollte. 

ENDE

(to be continued?)