Movie Night's

"Was wäre wenn?" - Story, die Episode 1 "Teufelskreise / Restles Energy" aus Season 2 aufgreift; die Filmabende zwischen Tandy und Tyrone

Zwischen Tyrone und Tandy hat sich eine sehr tiefe Freundschaft entwickelt, aber verschweigen beide dem jeweils anderem, das die Grenze von "Freunde sein" und "vielleicht ist da mehr zwischen uns?" inzwischen verschwunden ist und sie doch eigentlich sehr in einander verliebt sind. Um sich doch nahe sein zu können (vor allem Tandy - Tyrone) ohne es als Superhelden Partner zu müssen, veranstalten sie jeden Montag Abend in der Kirche eine "Movie Night" - wenn Tandy auch nicht vergessen hat das Tyrone ja eigentlich so etwas wie eine feste Freundin hat.

Er hingegen scheint es vergessen zu haben, denn auch nach 8 Monaten der Zwangs Isolation wegen eines Komplots gegen ihn, hat er immer noch keine Anstallten gemacht Evita zu sagen, das er den Kampf damals überlebt hat und es ihm gut geht. Viel lieber ist er mit Tandy zusammen!

 

Genre: Romance, Drama

Pairing: Tyrone Johnson x Tandy Bowen

 

 

"Konzentration!" rief die strenge Balletlehrerin. Tandy atmete tief aus. Das war leichter gesagt als getan, denn schließlich war heute Montag!
Alle hassten diesen Wochentag, der eine neue Woche voller Streß und Unlust für die nächsten 6 Tage ankündigte. Doch Tandy konnte es nun Sonntag's kaum erwarten das es endlich Montag und vor allem Abend wurde. Nicht wegen der Ballettstunden! Sondern sie würde Tyrone wieder sehen, wie jeden Montag Abend seit nun knappen 2 Monaten. Und das war alles an was sie heute denken konnte. Es kribbelte sie am ganzen Körper, beim Gedanken daran nachher wieder neben ihm zu sitzen, mit einem kleinen Abstand zwischen ihnen, den Tandy geschickt immer weiter dann minimierte. Sie neckte ihn immer, damit sie einen Grund hatte ihn zu berühren - und wenn es ein sanfter Schubs war oder ein leichter Schlag auf seinen muskulösen Arm im Scherz. Er grinste dann so frech oder lachte strahlend.
Gott, dieses Lächeln! Es brachte Gletscher zum schmelzen. Oder gar ganze Polkappen! Die Erinnerung an den letzten Abend erschien vor Tandy's Augen und ARGH wie soll man sich denn so auf die Balletübungen konzentrieren? Die Lehrerin klatschte in die Hände "Schluß für heute!" rief sie. Musik in Tandy's Ohren. Noch schneller als die anderen Mädchen, die sie kaum wahrnahm, packte Tandy ihre Tasche.

Sie rannte fast aus dem Gebäude. Nahm den nächstbesten Bus und rief unterwegs ihre Mutter an "Ja Mom, ich sitze im Bus. Ja bis gleich!"

Sie klickte das Gespräch aus. Mehr schaffte sie noch nicht. Tandy war erst vor 4 Monaten wieder bei ihrer Mutter eingezogen, nachdem sie Tyrone die Kirche überlassen hatte als Versteck. Das Komplott gegen ihn war immer noch aktiv. Und so lange der Drahzieher Detective Conners verschwunden blieb, würde Tyrone weiterhin für den Mord an Officer Kenneth Fuchs beschuldigt werden. Nur Polizistenfreundin Bridget O'Reilly und Tandy kannten die Wahrheit und wußten das der gemeinsame Freund völlig unschuldig war.

Mit schnellen Schritten lief Tandy zum Trailerpark und schloß die Tür auf "Mom, ich bin da!" "Du warst ja schneller als ein Tornado?!" "Ähm ja, ich geh schnell ins Bad!" "Warum hast du es denn so eilig?" rief Melissa ihr nach "Ich bin mit Ty zum Filmabend verabredet!" Melissa schmunzelte "Aaah deswegen!" Tandy schaute schräg aus der Tür "Hm?" "Nichts!" "Nein Nein, sag" drängte Tandy während sie sich für die Dusche auszog. Melissa lächelte "Du magst ihn" "Er ist nur mein Bester Freund!" entgegnete Tandy und schloß die Duschkabine.

 

Was für ein Quatsch! Das redete sie sich jetzt schon seit Monaten ein. Doch egal wie oft sie es tat, am Ende war die Wahrheit immer die Gleiche: Sie war verliebt in Tyrone! Doch verheimlichte es vor ihm. Es war besser so! Noch so ein Blödsinn der nicht schön zu reden war, aber die Beste Lösung zu sein schien. Er war schließlich mit diesem Mädchen zusammen. Obwohl... Er hatte ihr bis heute nicht gesagt das er noch lebte und damit der Fluch des göttlichen Paares gebrochen war. Von wegen einer muß sterben! Sie hatten beide lebend neben einander gelegen. Sich angelächelt. Wie glücklich sie gewesen war das sie nicht nur die Prophezeihung ausgetrickst hatten, sondern ihre Hände fest hielten und sich damit nun auch berühren konnten. Wie warm seine Hand war. Wie groß. Ihre wirkte so zierlich dagegen. Tandy schloß die Augen und träumte sich zu dem Moment zurück. Sie hatten, ihre Kräfte komplett ausgepowert auf dem Dach des Domes gelegen. Ihre Finger in einander verschlungen, als Zeichen das sie nun ein Team waren. Tyrone versuchte aufzustehen. Er gab Tandy die Hand. Sie hatte ihre in seine gelegt.

Noch etwas schwindelig von der Kraftanstrengung, schwankte sie zur Seite. Automatisch hatte Tyrone sie sofort an der Hüfte festgehalten.

Sie hatten sich in die Augen gesehen und verstanden das sie zu einander gehörten. Ihre Superkräfte hatten ihnen das Leben gerettet und damit den Fluch der auf dem legendärem Göttlichem Paar 4 Mal gelegen hatte, gebrochen. Die Erinnerung verblasste. Das Wasser der Dusche wurde kälter. Tandy beeilte sich nun noch mehr. Ihre Mutter Melissa war überrascht als sie sah wie sich ihre Tochter gleich 3 Mal umzog
"Das sah doch hübsch aus?!" "Ja Mom ZU hübsch! Ich kann ja nicht zu aufgedonnert aussehen" "Du bist doch verliebt!" lächelte Melissa und ließ Tandy allein. Sie seufzte "Nein bin ich nicht!" zischte sie sich selbst zu und entschied sich für Jeans und Top mit einer Strickjacke.

Im Bad schminkte sie sich ganz zart. Lipglos und heller Lidschatten. Mehr nicht. Das war schließlich KEIN Date! Auch wenn es sich SO anfühlte

"Warum mach ich das überhaupt?" fragte sie sich kurz, doch sie hatte ein kleines Ziel: Sie wollte Tyrone jetzt näher kommen als nur eine sehr gute Freundin. Tandy schüttelte den Kopf "Von wegen nicht verknallt!" und verließ das Bad. Sie schnappte sich den Rucksack "Tschüß Mom, bis später. Ich weiß aber noch nicht wann ich wieder da bin" "Ist gut. Hab viel Spaß!" "Das ist nur ein Filmabend!" rollte Tandy die Augen und ging.

Unterwegs machte sie ihrem alten Ruf als Meisterdiebin alle Ehre und brach in die längst geschlossene Videothek ein, die vergessen in einer Seitenstraße sich befand. Sie schnappte sich ein paar VHS und DVD, da es egal war. Abspielen konnten sie beides. Seit Tandy vorgeschlagen hatte jede Woche einen Filmabend zu veranstallten, hatten sie einen alten Videorekorder, DVD Player und einen Beamer zusammen getragen. 
Dazu eine Leinwand, Kissen, Decken und eine Matte.

Tyrone zog eine Matte zu den Stufen, wo sie immer saßen. Er drehte sich um. Sein Handy klingelte. Er sah den Namen TANDY und klickte auf Annehmen "Hey!" "Hi! Gib mal ein paar Wunschtitel durch!" "Ähm... Ich war letzte Woche dran mit Aussuchen. Bring einfach irgend einen Film mit!" "Ok, das bereust du! Das ist dir klar?!" Er lachte leise "Klar!" "Bis gleich!" "Ja" Er legte das Handy zur Seite und bereitete weiter alles für den Abend vor, auf den er sich genauso freute wie Tandy es tat. Sie schaute auf die Uhr. Stopfte die Filme in den Rucksack und machte sich auf zu ihrem nächsten Stop. Ging in einen Diner und gab dort eine große Bestellung auf. Mit einer vollgepackten Tüte verließ sie den Diner wieder und machte sich nun auf zur Kirche. Die Uhr in der Nähe schlug 21:00. Sie würde gleich da sein. Überlegte ob sie Vorne oder über den Geheimweg hineinkommen sollte. Doch mit der Tüte war es wohl besser die Haupttür zu nehmen. Die Tür knarzte leicht beim Öffnen. Die Kirche war schon alt und eigentlich wegen einer Renovierung geschlossen worden. Doch dann waren der Firma die Gelder ausgegangen und die einst so schöne Kirche schließlich vergessen worden. Tyrone hatte sich dort mit Tandy's Hilfe gut eingerichtet inzwischen. Es hatte ihr große Freude bereitet ihm helfen zu können, all die Sachen zusammen zu klauen. Grinsend hatten sie eine Liste gemacht mit Dingen und wichtigen Orten, die zum Überleben beitrugen. Im alten Pfarrhaus nebenan konnte man ungesehen duschen gehen. Auch die Toilettenspülung funktionierte, genauso wie die Wasserversorgung. Strom hatten sie ebenfalls von dort angezapft. Es kümmerte sich keiner mehr darum. 
Weit und breit lebte auch niemand mehr in der Nachbarschaft, um es zu bemerken. Wenn Tandy zu Besuch kam, brachte sie Wunschartikel mit und sammelte die angefallene Wäsche ein. Sie hatte einmal im Scherz gesagt das sie sich wie eine frisch gebackene Ehefrau fühlte.

Tyrone hatte sie sich auf die Unterlippe beißend grinsend angesehen. Er mochte diese Neckerein zwischen ihnen. Er mochte auch Tandy sehr.
Sehr! Wenn sie es nicht bemerkte, dann schaute er sie mit einem sehnsüchtigem Blick an. Oft fragte er sich wie es wohl zwischen ihnen aussehe, wenn sie ein Paar wären. Er träumte auch oft von ihr. Tandy war sehr hübsch. Sie brachte ihn zum lachen, was er besonders am meisten an ihr mochte. Er mochte es auch das sie sich zum Filmabend immer etwas schminkte und besonders auf ihr Outfit achtete. Das zeigte ihm das er ihr wichtig war und sie die private Zeit mit ihm genauso genoß, wie er es heimlich tat.

 

"Lieferservice!" rief Tandy und wedelte leicht mit der Tüte vom Diner. Tyrone grinste "Du kannst hellsehen!" "Ich kenn dich doch!" funkelte Tandy ihn im Vorbei gehen an. Da war es wieder. Dieses Grinsen. Er biß sich auf die Unterlippe, um seine Verlegenheit zu verbergen.

Drehte sich dann halbwegs von ihr weg und lächelte richtig. Sie stellte die Tüte auf die Bank "Es gibt Cheeseburger, Pommes, Cola, Chips" "Hast du den Diner überfallen?!" "Ich sorge nur für die Verpflegung! Nicht das du hier noch verhungerst!" "Du bist zu gut zu mir!" "Korrekt!"
Sie flirteten mit einander und liebten es. Sie stellten die Lebensmittel auf den Boden und machten es sich auf der Matte bequem, nachdem Tyrone den Film in den DVD Player geschoben hatte, den Beamer eingestellt und auf die Lautstärke geachtet hatte. Zu laut durften sie nicht sein, sonst würde man sie vielleicht doch noch entdecken. Als Tandy mit dem Fuß beinahe die Cola umwarf, reichte es ihr "Hier fehlt eindeutig ein Tisch!" "Und was hast du jetzt vor?" "Schauen ob ich was finde was man als Tisch nehmen kann" "Du verpaßt den Film!" grinste Tyrone, doch Tandy reagierte nicht darauf. Tyrone stand auf und half ihr beim Suchen, da er ja die ganzen Sachen die vorher rumgestanden hatten, weg und aufgeräumt hatte. Sie fanden zwei der Kisten, die schon als Halter für die Player und den Beamer herhielten "Besser als nichts!" nickte Tandy.
Sie stellten die Kisten neben sich und platzierten ihre Getränke und Snacks darauf "Fast wie im Kino!" merkte Tyrone an "Ja, nur ohne die nervigen Leute die ständig dazwischen quatschen oder dir ins Bild rennen, weil sie mitten im Film auf's Klo müssen!" Wieder lachte Tyrone.

Es tat ihm so gut sie bei sich zu haben. Tandy hatte immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und ihre Nähe vertrieb seine Einsamkeit im Nu, egal wie schlimm es vorher gewesen war. Sie beobachteten sich gegenseitig. Wenn eine Szene im Film sehr spannend war, rutschte Tandy nach Vorne, war die Szene ruhig oder gar im Romantischen Sinne, lehnte sie sich zurück in das Kissen. Bei Tyrone waren es die Liebeszenen, die ihn leicht nervös machten. So wie jetzt zum Beispiel. Tandy wollte ihn etwas ablenken "Müssen die immer in Filmen so rummachen als gäb's kein Morgen? Echt nervig" "Ja..." Sie schaute zu ihm und grinste "Was?!" fragte er irritiert "Ich bring das nächste Mal einen Zeichentrickfilm mit!" Lachend drehte sich Tyrone weg. Schüttelte den Kopf und biß seine Unterlippe. Tandy schubste ihn leicht an "Du wirst ja schon rot wenn jemand nur das Wort Sex ausspricht!" neckte sie ihn weiter "Werd ich gar nicht!" "Ooooh doch!" "Das sieht man bei mir gar nicht" sprang er auf die Neckerein an. Tandy bohrte ihm sanft den Fingernagel in die Wange "Doch wirst du!" Er sah sie schief an, doch schmunzelte.

 

Während sie sich spielerisch ärgerten, spürte es Tandy ganz deutlich. Ihr Herz klopfte schneller. Als sie ihn berührte fühlte sie sich wie vom Blitz getroffen. Dazu noch sein helles Lachen. Seine warme Stimme. Und diese Augen! Wie gerne wollte sie den Abstand mit dem sie neben einander saßen, übersehen - doch es gab da ja noch etwas, das sich nicht so einfach ausblenden ließ: Tyrone hatte eine Freundin!!!

Das wurde ihr immer schmerzlich bewußt, wenn sie zuvor mit ihm so eng zusammen gewesen war. Und er war alles andere als ein Fremdgänger. Das paßte nicht in seine hervoragende Erziehung. Deswegen wagte sich Tandy auch nicht ihm von ihren Gefühlen zu erzählen. Zwar hatte sie oft das Gefühl das da nicht vielleicht doch mehr als nur Freundschaft und die schicksalhafte Partnerschaft waren, doch ihn einfach danach fragen, was er eigentlich für sie empfand, konnte sie nicht. Sie hatte Angst ihn dann zu verlieren. Lieber war sie seine 'Beste Freundin' und er ihr 'Bester Freund' als das alles hier nicht haben zu können. Als wieder diese unsichtbare Mauer zwischen ihnen zu spüren. Nicht fähig sich gegenseitig zu berühren. Das brach ihr Herz jedes Mal entzwei. Sie versuchte es zu überspielen mit Scherzen und in dem sie sich um ihn jetzt kümmerte, wie er es zuvor bei ihr getan hatte. Tyrone biß wieder seine Unterlippe leicht und grinste "Es ist schön das du da bist. Ich könnte zwar jeden Abend einen Film schauen, aber ohne dich macht das keinen Spaß" "Klar! Tut mir leid das ich nur Montags Zeit dafür habe"
"Schon ok!" Für dieses Lächeln hätte sie ihn küssen können! In Gedanken war sie schon 3 Mal zu ihn rübergerutscht, hatte ihn beidseitig am dem schwarzen Hoodie gepackt und zu sich gezogen, um ihn zu küssen. Dieser Wunsch machte sie fast wahnsinnig. Jetzt wollte sie sich deswegen nur noch auf den Film konzentrieren. Diese Stille zwischen ihnen war aber auch so etwas, das fast nicht ertragbar war. Sie hielt ihr Handy in der Hand und machte heimlich ein Foto von ihm. Einerseits wünschte sie jetzt das der Film endete. Andererseits das er noch 2 Stunden ging. Zwischendrin bemerkte er ihre Blicke und lächelte dann zaghaft. Tandy wußte dann immer nicht wie sie reagieren sollte und rutschte soweit nach hinten das sie das Kissen im Rücken als Stütze dann hatte. Ihr fiel dann wieder ein das das hier die Realität und keiner ihrer Träume war, in dem sie sich dann küßten und aneinander kuschelten. Die traurige Szene im Film spiegelte genau wie wie Tandy sich gerade fühlte. Sie kniff die Lippen zusammen, um nicht los zu heulen. Tyrone sah es im Augenwinkel. Früher hätte Tandy Niemandem ihre verletzliche Seite gezeigt!

 

Bei ihm war es was völlig anderes. Tyrone rückte nun sogar ein großes Stück zu ihr und legte seinen Arm um sie "Komm her!" Schniefend, da sie ihre Tränen doch nicht hatte zurück halten können, lehnte sie ihren Kopf gegen seine Schulter. Wie gut das tat. Und warum nur war er jetzt wieder so verdammt süß zu ihr? Das machte es doch nicht besser?! Leise seufzte sie "Alles ok?" fragte Tyrone mit ruhigem Ton, der Tandy Gänsehaut bereitete "Hm, Ich bin nur etwas müde" log sie und kuschelte sich noch etwas enger an. Es war ihr gerade herzlich egal das er eine Freundin hatte. Dieser zärtliche Moment gehörte nur Tandy allein! Zu ihrer Verwunderung drückte Tyrone sie noch etwas enger an sich
"Der Film ist noch nicht zu Ende und du noch hier, aber ich vermisse dich jetzt schon. Wieder dann eine Woche warten, bis zum nächsten Abend ist schwer" "Geht mir genauso! Du fehlst mir die ganze Zeit so sehr" "Dafür freu ich mich jetzt immer sehr auf Montag! Den Tag den ich früher immer so gehasst habe, weil wieder eine Woche in meinem leeren Leben, die hoffentlich schnell vorbei war" "Wie meinst du das?" "Du hattest damals Recht! Nur wollte ich nicht aufgeben und habe deswegen versucht der perfekte Schüler und Sohn zu sein" Tandy drückte sich leicht von ihm weg um ihn in die Augen sehen zu können "Es tut mir leid wie ich damals reagiert habe. Ich hatte da ja noch geglaubt für das richtige zu kämpfen und deswegen alle weggebissen, die mir zu nahe gekommen sind" "Bei mir hast du es nicht geschafft!" "Und dafür bin ich seeehr dankbar!" Sie lachten leise und genossen es sich so nahe zu sein. Beinahe hätte Tandy ihn sogar gefragt, doch Tyrone kam ihr überraschend zuvor "Tandy, was genau ist das eigentlich zwischen uns?" "Ich weiß es nicht..." "Sind wir nur Freunde oder sind wir mehr als das?" Sie konnte ihm keine Antwort geben, obwohl ihr ganz viele in den Sinn gekommen waren. Auch Tyrone schwieg, bis Tandy die Stille doch unterbrach "Wir waren Freunde und wurden Partner im Kampf gegen Verbrecher. Doch irgendwas ist da noch" "Ja!" "Es ist---" "---schwer zu beschreiben!" Sie sahen sich an. Wichen sich aus. Suchten wieder den Blickkontakt. In einem Film würden sie sich jetzt ihre glühenden Liebe gestehen und sich dann leidenschaftlich küssen, um diese zu besiegeln. Doch das hier war die Realität und Tandy stand auf. Sie seufzte tief.
Warum war es nur so schwer? Es war doch eigentlich ganz einfach. Sie würde sich jetzt herum drehen und dann sagen, was sie wirklich für ihn empfand, damit diese Qual endlich ein Ende hatte! Der Film war völlig zur Nebensache geworden und der Abspann lief.

 

Natürlich tat sie es nicht! Diese 3 Worte könnten alles zerstören. Außerdem, was war mit Tyrone selbst? Wenn dann sollte es von ihm zuerst kommen! Vorher würde sie nichts sagen "Was ich von meiner Seite aus sagen kann ist, das du mir sehr viel bedeutest, Ty!" "Du mir auch!"
Sie schloß die Augen "Sag sowas nicht!" "Warum nicht?" "Warum?" Tandy war fast dabei auszuflippen "Vielleicht weil du eine Freundin hast, falls du dich daran erinnerst?" "Was hat das damit zu tun das ich dich mag? Außerdem bin ich nicht mit Evita zusammen!" Diese Worte waren Balsam für ihr schmerzendes Herz. Auch wenn sie inzwischen gut mit Evita klar kam, sah sie das Mädchen als echte Rivalin um Tyrone's Herz.

Doch noch immer konnte Tandy darauf nicht reagieren oder etwas antworten. Tyrone stand auf und nahm ihre Hand "Hey" Sein Blick stach ihr direkt ins Herz. Warm, voller Sorge und Wehmut. Langsam kamen sie sich näher, doch Tandy drehte sich weg "Ich glaube ich geh jetzt.

Ich muß noch viel erledigen für Mittwoch. Da ist meine Erste Prüfung!" Tyrone seufzte "Du änderst dich nie! Und jetzt gehst du nach Hause, schließt dich in deinem Zimmer ein und weinst?" Tandy fuhr herum "WAS?" "Ich beobachte nicht nur meine Eltern" gestand er kleinlaut
"Ich schaue natürlich auch wie es dir geht, weil du mir viel bedeutest, Tandy!" "Du spionierst mir nach?" zickte sie ihn wütend an. Verletzt erhob auch Tyrone die Stimme "Du fehlst mir! Glaubst du dieser eine Tag in der Woche reicht mir? Auch jetzt will ich dich am liebsten nicht gehen lassen! Ich ertrage diese Einsamkeit nicht! Wenn du hier bist ist es hell und wenn du wieder gehst dann..." "Ich vermisse dich auch jede Stunde und würde liebend gern jeden Tag vorbei kommen. Aber unsere Leben haben sich geändert. Ich gehe zum Ballettunterricht und meine Mom wieder arbeiten. Danach die Therapien und wir nähern uns langsam wieder gut an. Aber ich werde versuchen öfter her zu kommen!"
versprach sie und konnte seinen sehnsüchtigen Blick kaum noch ertragen. Tandy nahm ihren Mut zusammen und gab ihm einen Kuß auf die Wange "Entschuldige! Jetzt da ich weiß das ich unter Beobachtung stehe, werde ich mich sicherer fühlen, wenn ich gleich durch die Dunkelheit laufen muß" "Ich weiß leider nicht wie ich jemanden mitnehmen kann, sonst würde ich dich nach Hause bringen" Grübelnd schaute Tandy ihn an "Und wenn wir zusammen laufen? So kommst du mal raus und kannst dich ja wieder problemlos zurück zaubern" Tyrone lachte leise.

Doch er fand die Idee sehr gut. Nachts war die Gefahr sehr gering, das er von einem Cop erkannt wurde und konnte sich ja im Ernstfall sofort in Sicherheit teleportieren, wenn es doch brenzlich werden würde. Tandy schnappte sich ihre Tasche, steckte die DVD's wieder ein, da sie diese brav dann immer zurück brachte. Bevor sie die Kirche verließen, beschloß sie ihm noch etwas zu sagen "Ty" Er drehte sich zu ihr herum und sah wie nah sie bei ihm stand "Ich schwänze am Freitag die Therapie und komme dafür hierher! Dann kann ich auch länger bei dir bleiben!"

 

Vor der Kirche reichte Tyrone ihr die Hand "Waffeln oder Pancakes?" Tandy nahm sie. Erst nur flach wie Pancakes, doch dann verschlossen sie ihre Finger ineinander "Waffeln!" Etwas verlegen schaute Tandy ihn an, denn so gesehen war sie jetzt Tyrone's feste Freundin! Vor kurzem hatte Tandy während eines Filmes sich gefragt warum das Paar im Film nur Pancakes statt Waffeln Händchen hielt. Tyrone hatte das nicht verstanden und sie es ihm erklärt "Wenn man mit jemandem Händchen hält kann man das so machen" Sie zeigte es anhand ihrer Hände "Waffeln! Hände in einander oder so, Pancakes! Hände flach zusammen!" "Und was ist der Unterschied?" Mit zart geröteten Wangen hatte sie es ihm erzählt "Pancakes ist nur verliebt ineinander. Waffeln ist fest zusammen!"

Da niemand auf der Straße war, brauchte Tyrone keine Sorge zu haben das man ihn erkennen würde. Den angeblichen Polizistenmörder!

Ein schmutziges Komplott des korrupten Polizisten Detective Connors, der vor 8 Jahren seinen älteren Bruder 'Billy' erschossen hatte und nun auch Officer Fuchs, mit dem Tyrone befreundet war, umgebracht um Detective Bridget O'Reilly und Tyrone einen Denkzettel zu verpassen. Doch da Tyrone vor 8 Monaten beim Kampf mit Connors ihn in die Schattendimension gebracht hatte, gab es keinen mehr der die Unschuld des jungen Mannes beweisen konnte und er wurde als Mörder von Fuchs polizeilich gesucht. Er hatte dadurch sein Zuhause und seine Familie verloren. Nur noch Tandy und Bridget waren ihm als engste Vertraute geblieben. Nicht einmal Evita wußte das Tyrone noch am Leben war und so sollte es auch bleiben. Er wollte sie nicht in Gefahr bringen. Als Versteck hatte Tandy ihm die Kirche angeboten und war selbst ausgezogen, um sich wieder mit ihrer Mutter zu versöhnen, nachdem sie nun die Wahrheit über ihren Vater kannte. Doch war nicht nur Tandy's Verhältnis zu ihrer Mutter wieder besser geworden. Auch die Gefühle für Tyrone waren noch stärker geworden und hielten sie Nachts wach.

Wenn sie nicht mehr weiter wußte dann rollte sie sich zu einem Ball zusammen und weinte ihren Liebeskummer heraus. Oft fragte sie sich wie es wohl wäre mit ihm zusammen zu sein. Sie wären bestimmt glücklich mit einander und Tandy hätte wieder ein richtiges normales Leben.
Ihre Superkräfte konnte sie sehr gut kontrollieren und die Rückkehr zum Ballett kombinierte sie damit beim kämpfen.

 

Sie liefen langsam, obwohl es schon sehr spät war und Tandy wußte, das ihre Mutter sich Sorgen machte. Doch sie wollte nicht ankommen. Wollte seine Hand nicht wieder los lassen. Es hatte zwar sehr abgekühlt, doch ihre Hände waren warm. Die Mondlose Nacht bot beiden auch guten Schutz. Tyrone war meistens komplett schwarz gekleidet. Dunkle Jeans und 'Billy's' Hoodie. Als entfernt Sirenen aufheulten gingen sie schon automatisch langsamer. Doch die Sirene kam dieses Mal näher. Die Straße war zum Glück voller Bäume und diese boten sich als kurzes Versteck super an. Da Tandy helle Kleidung trug, fiel sie auf und versteckte sich daher hinter Tyrone. Die Sirene wurde immer lauter und das wechselnde Blau-Rot-Weiße Licht des Einsatzfahrzeuges erhellte die Straßen "Schnell!" zog Tandy ihn den kleinen Abhang hinunter und hockten sich hinter das hochgewachsene Gras. Die Polizeisirene war ohrenbetäubend. Das Auto wurde langsamer und stoppte schließlich sogar. Tandy überkam Panik. Hatte etwa jemand Tyrone gesehen und ihn erkannt? Sein Fahndungsplakat hing überall in der Stadt und Tandy riß fast täglich neue herunter. Beim Gedanken daran das jemand auch nur glauben konnte dieser liebevolle bildhübsche Junge wäre ein Mörder, machte sie unglaublich wütend. Mit ihren Lichtdolchen zerschnitt sie die Plakate sobald sie eines sah. Sie hörten die Autotüren knallen. 2 Mal!

Es waren also 2 Polizisten. Sie leuchteten mit ihren Taschenlampen die Gegend ab, da die Straßenlaternen hier meistens kaputt waren.
Leichte Unruhe machte sich in Tyrone breit. Er öffnete den Hoodie und bedeckte Tandy damit, während er sie ganz fest in den Armen hielt.

Schloß die Augen und wünschte sich das man sie nicht fand. Er stellte sich einen Ort vor. Der Trailerpark wo Tandy's Mutter wohnte. Sie hörte ihn leise flüstern "Ich weiß nicht ob es funktioniert, aber ich versuche dich mitzunehmen! Schließ deine Augen und konzentrier dich auf dein Zuhause!" "Ist gut!" Sie schloß die Augen und schlang vorsichtshalber ihre Arme um seine Hüften. Ein Lichtstrahl erfaßte etwas im hohen Gras "Was war das?" "Keine Ahnung, vielleicht ne streundene Katze! Hier ist kein Drogenumschlagplatz! War wohl falscher Alarm!" "Oder die sind schon über alle Berge!" Die beiden Polizisten stiegen wieder ins Auto und fuhren weiter.

Tandy kreischt leise als sie wieder Boden unter den Füßen hatte und staunte nicht schlecht "Wow! Knapp aber es hat geklappt!" "Hm?" Tyrone zog die Kapuze ab und drehte sich um. In Sichtweite war der Trailerpark. Er freute sich über den Erfolg doch Tandy bedauerte es "Schade" "Was meinst du?!" "Das es geklappt hat!" Er nickte ihr schmunzelnd zu "Ja...Also Ich kann dich noch bis zur Tür bringen. Dann könnten wir noch ein paar Meter zusammen gehen" "Gern!" Ihr war gleich viel wohler bei dem Gedanken nicht alleine weiter zu müssen. Auch weil es hier sehr dunkel war. Straßenlaternen? Fehlanzeige! Außer den unzählichen Sternen am Himmel, war nichts zu sehen. Hoffentlich würde jetzt irgend etwas im letzten Moment noch verhindern, das sie ans Ziel kamen. Ein Erdrutsch der die Straße unpassierbar machte. Oder ein Meteorit mit dem gleichen Endergebnis. Doch wie immer: Nichts passierte! Typisch! Wenn man mal eine Katastrophe dringend brauchte, war Nie eine da!

Und außerdem, durch den Teleport würde sich auch das mit dem unpassierbar automatisch erledigen.

 

Sie liefen schweigend die letzten Meter neben einander her. Das vorhin war wirklich die allerletzte Grenze gewesen. So nah waren sie sich noch nie gewesen. Sie hatte seinen muskulösen Oberkörper schon gesehen, doch nun auch gespürt. Kurz war ihr das Herz stehen geblieben.

Sie hatte zu ihm geschaut, während er mit geschlossenen Augen still gebetet hatte, das sie nicht entdeckt würden. In der Kirche hatte es einen Moment gegeben, für den Tandy eigentlich morden würde, doch sie hatte es nicht fertig gebracht diesen Schritt zu gehen. Es hatten nur noch Millimeter gefehlt zwischen ihren Lippen, doch was würde dann geschehen? Ein Kuß zwischen ihnen würde ALLES mit einem Schlag verändern. Alles noch komplizierter machen, als es ohnehin doch schon war. Gleichzeitig sehnte sie sich nach nichts anderem als einem Kuß. 
Als nur einmal diese sinnlichen Lippen spüren zu können. Tandy seufzte. Wohl etwas zu laut, denn Tyrone schaute sie an "Alles ok?" "Hm?"

Sie bemerkte es erst jetzt und wich seinem Blick aus "Ich habe nur gerade an etwas gedacht. Ist nicht so wichtig" Sie lächelte "So da wären wir schon. Nur noch über die Wiese und dann der Erste Trailer ist es. Den Rest kann ich allein gehen. Danke für's herbringen" "Alles klar, dann sehen wir uns am Freitag zum Filmabend" Vorsichtig nahm er sie in die Arme, bis er spürte das sie die Umarmung erwiederte "Oder schon am Mittwoch, wenn ich meine Tanzprüfung bestanden habe" Sie sahen sich noch einmal an "Ich drücke dir ganz fest die Daumen. Aber du schaffst das schon!" Sie nickte bei diesen Worten. Sie hielten noch einmal ihre Hände. Ließen sie langsam los und liefen getrennt davon. Tandy drehte sich noch einmal um "Dankeschön" "Gute Nacht!" "Dir auch!" Er wartete noch bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Jetzt waren herum fahrende Streifenwagen kein Problem mehr und Tyrone entschied sich, den Weg auch zurück zu laufen. Er mußte das Chaos in seinem Kopf und Herz ordnen. Er und Tandy hätten sich vorhin beinahe geküßt. Und wenn es nach ihm gegangen wäre, dann wäre es auch dazu gekommen!
Doch was würde danach sein? Tandy konnte einfach nicht ehrlich sein und das haßte er wirklich an ihr. Doch ein Kuß wäre zwischen ihnen eben viel mehr, als nur der Versuch heraus zu finden, ob sie wirklich so sehr ineinander verliebt waren, wie sie glaubten. Er würde ihre starke Freundschaft die nebenbei auch existierte belasten und ihre Partnerschaft als Superheldenduo ebenso. Deswegen litten sie still unter ihren Gefühlen für einander, um sich selbst nicht zu verlieren. Er zog sich die Kapuze über und benutzte seine Kräfte um sich zurück zu Tandy zu teleportieren. Er mußte es ihr einfach sagen. Wenigstens das sollte sie wissen! Ihre kleine schmale Hand hatte er ja schon die ganze Zeit gehalten und es hatte sich sehr schön angefühlt. Vorallem Richtig!

 

Traurig saß Tandy mit einem Kissen hinter der Tür ihres Zimmers. Ihr liefen Tränen die Wangen entlang. Ihrer Mutter hatte sie eben strahlend eine gute Nacht gewünscht, doch kaum war sie im Zimmer verschwunden, zerbrach die ganze Fassade des Mädchens. Verzweifelt fragte sie sich warum sie einfach nicht tun konnte, wonach ihr Herz verlangte. Am meisten bereute sie es das sie sich weg gedreht hatte bevor sich ihre Lippen berühren konnten "Ich hätte dich küssen sollen" schluchzte sie. Nicht wissend das Tyrone sie hörte, da die Wände des Trailers sehr dünn waren. Er nickte sich selbst zu "Ja ich dich auch!"

Durch das Kissen unterdrückte sie ihr Schluchzen, damit ihre Mutter es nicht hörte. Diese hatte genug Sorgen und brauchte nicht auch noch Tandy's zusätzlich. Als sie aufschaute sah sie einen Schatten am Fenster. Dieser schwarze Nebel! "TY!" schrie Tandy und riß das Fenster auf.
Aufgelöst! Verschwunden, wie so oft in ihren Träumen. Sie wischte sich die Tränen weg und sah auf der Fensterscheibe ein kleines Herz, das darauf gemalt war. Als sie die Scheibe anhauchte konnte sie auch den Rest sehen und lesen "Du weißt was ich für dich empfinde!" laß sie sich leise vor. Sie lächelte unter ihren Tränen und nickte "Ja, ich dich auch!" Sie schaute zum Sternenhimmel und wünschte sich eine neue Chance.
Tyrone holte in der Kirche die kleine Schachtel heraus und nahm den Ballettschuh, den die kleine Tandy damals verloren hatte, in die Hand.

Das kleine blonde Mädchen das er vor 8 Jahren, vor dem sicherem Tod gerettet hatte, als sie zu ertrinken drohte in dem Auto. Jenes Mädchen das als seine schicksalhafte Partnerin in dieser Nacht auserwählt und sie beide durch die Kräfte, die sie bekommen hatten, für immer mit einander verbunden wurden. Sie waren Freunde geworden und nun verband sie etwas noch stärkeres. Etwas das eindeutig nicht vorgesehen war, denn überlebt hatten sie nur durch einen Trick. Normalerweise überlebt nur ein Teil des göttliches Paares! Der Andere war dazu verdammt zu sterben, um die Katastrophe oder das Unheil abzuwenden. Dieser Part hat ein Mal auf dem Oberarm. Doch beide bekamen das Mal auf den Arm. Tyrone durch eine Verletzung; Tandy durch eine Brandwunde. Da sie so sehr in einander verliebt waren, weigerten sie sich einander zu verlassen. Sie zwangen ihre Kräfte sich zu verbinden und überlebten beide am Ende. Damit war der Fluch gebrochen. Dieses göttliche Paar war stärker als ihre 4 Vorgänger, die alle ihr gesegnetes Gegenstück verloren hatten. Er legte den Schuh wieder hinein. Er war genauso wertvoll wie 'Billy's' Hoodie, den Tandy die ganze Zeit in ihrem Besitz gehabt hatte, bis sie ihn Tyrone zurück gegeben hatte.

 

Am Mittwoch Vorabend war Tandy's Prüfung. Sie übte noch in der vorherigen Nacht heimlich vor dem Spiegel im großen Saal. In die Ballettschule einzubrechen war zur Routine geworden. Niemand hatte es bisher gemerkt. Tandy gab sich alle Mühe und achtete darauf alles korrekt zu machen. Wenn sie die Prüfung nicht bestehen würde, wäre ihr ganzer Tag versaut und sie hätte auch keine Lust auf den Filmabend.
Sie dachte an ihn. Tyrone Johnson! Den wohl hübschesten Jungen den sie je gesehen hatte. Seine Augen, schokoladig braun und voller Wärme. Seine Stimme, weich und beruhigend. Sein Lächeln, strahlend hell wie ihre magischen Lichtdolche. Seine Wärme die sie allein beim Gedanken an ihn erreichte. Bestimmt dachte er jetzt auch an sie. Tandy hatte ihm eine SMS geschrieben, das ihre Prüfung begonnen hatte. Als Antwort hatte sie ein - "Viel Glück, ich hoffe du schaffst es. Aber der Botschafterin der Hoffnung braucht man ja keine zu machen!" Dahinter ein Zwinker Emoji und ein Herz - bekommen. Mit dem Wissen das er sie genauso sehr liebte, wie sie ihn konnte sich Tandy voll und ganz nun auf die Prüfung konzentrieren.

Gespannt wartete Tyrone darauf das sie sich endlich meldete. Stunden waren vergangen. Er ahnte schon das ihr Schweigen nichts Gutes bedeuten konnte. Dann hörte er das Klacken am Gerüst und sah, wie Tandy langsam daran herunter kletterte. Sie war komplett umgezogen und strahlte als sie auf dem Boden stand "Ich hab's geschafft!" "Tandy das ist großartig!" Tyrone wurde von ihrer Euphorie mit gerissen und umarmte sie fest "Ich freue mich so für dich!" Sie lachte so hell und glücklich, wie er es noch nie gehört hatte. Es ließ sein Herz im doppelten Takt schlagen. Sie zeigte ihm zerknirscht ihr Handy "Akku war leer, ich konnte dir deswegen keine Nachricht schreiben. Also bin ich schnell nach Hause und dann hierher" "Ich hatte schon Angst du hast es nicht geschafft und bist deswegen traurig und kommst nicht her"
Sie schüttelte den Kopf "Dann hätte ich ein bischen geheult und dann wäre ich trotzdem zu dir gekommen!" Er lächelte und nahm ihre Hand
"Da ich mir dachte das du es schaffst, habe ich eine kleine Überraschung für dich!" Er führte sie, da sie die Augen geschlossen halten sollte, vorsichtig die beiden Stufen hoch wo früher der Altar gestanden hatte. Tandy kicherte leise. Tyrone grinste "Nein, leider nicht! Bleib hier stehen, ich komme gleich zurück" "Ty?" "Ich bin hier, aber bleib bitte da stehen!" Sie fühlte das er ihre Haare im Nacken zur Seite strich, hörte seine Schritte und spürte etwas kaltes um den Nacken und im Decollté, da sie ein Top mit Rundausschnitt trug. Tandy ahnte was es war und bekam im nächsten Moment die Erlaubnis die Augen wieder zu öffnen. Er hatte einen Taschenspiegel in der Hand und Tandy sah ihr Geschenk. Eine kleine silberne Kette mit einem Anhänger in Form von einem paar Ballettschuhe. Sie war kurz sprachlos und hielt den Anhänger zwischen den Fingern "Ty, die ist wunderschön!" "Freut mich das sie dir gefällt" Sie umarmte ihn "Danke! Vielen Dank!" Er schmunzelte erst, dann gab er ihr einen Kuß auf die Wange, ehe er sie noch fester dann umschlang. Auch Tandy drückte sich noch enger an ihn. Sie erinnerte sich an den Satz auf der Glasscheibe und traute sich zu antworten "Ja, ich empfinde das Selbe für dich!" flüsterte sie. Sein sanftes Lächeln konnte sie nicht sehen, doch spürte das ihn diese Worte gerade sehr glücklich gemacht hatten.

 

Sie lösten nur langsam die Umarmung. Sahen sich tief in die Augen, in denen sie die Sehnsucht nach einander deutlich sehen konnten.

Tandy konnte die Stimme in ihrem Kopf schreien hören "Vergiß all deine Zweifel! Es wird nichts zerstören! Küß ihn endlich! Du willst doch so sehr mit ihm zusammen sein!" Der Moment war einfach perfekt. Das Kerzenlicht zauberte eine romantische Kulisse. Er war genauso so sehr in sie verliebt, wie sie in ihn und wünschte sich auch nichts sehnlicheres als das sie ein Paar wurden. Doch ihre zusätzliche tiefe Freundschaft war so wertvoll. Sie würde ebenso zerbrechen, sollte es nicht funktionieren da sie sehr verschieden waren und sich auch sehr oft heftig stritten!
Doch wenn sie nur grübeln würde, könnte sie es nie heraus finden. Außerdem waren sie doch für einander bestimmt! Also mußte es auch klappen!
Wenigstens ein kurzer Kuß. Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Es hämmerte richtig. Ganz langsam um aus zu testen ob er den selben Gedanken hatte, neigte sie ihren Kopf zur Seite. Tyrone tat das gleiche und beugte sich, da er etwas größer als Tandy war, zu ihr herunter. Ihre Augen schlossen sich. Ihre Herzen schlugen nun im Einklang. Beinahe in Zeitlupe tasteten sich ihre Lippen ab. Ganz zaghaft. Es fühlte sich an als würde ein Blitzschlag durch ihren Körper rasen. Vorsichtig traten sie näher aneinander heran und küßten sich jetzt richtig. Hielten sich gegenseitig und versanken immer tiefer dabei. Aus anfänglicher Vorsicht wurde innige Leidenschaft, bis sie sich ganz fest umschlangen.

Für diesen Moment stand die Welt still. Das Universum hatte den Atem angehalten. Nur noch sie beide existierten in diesem Augenblick.

Etwas außer Atem sahen sie sich erneut in die Augen und sprachen aus, was sie darin lesen konnten. Tandy wagte nun den Ersten Schritt dafür

"Ich liebe dich Tyrone Johnson!" Er lächelte und hatte nun auch keine Angst mehr "Ich liebe dich Tandy Bowen!" Sie lächelte ebenfalls.
Eng kuschelten sie sich aneinander. Bis sie die Umarmung lösten und alles für ihren Filmabend vorbereiteten. Die Matte lag auf den Stufen, die Kissen verteilten sie als Rückenstütze. Chips und Getränke stellten sie neben sich. Gewohnt setzte sich Tandy mit einem kleinen Abstand zu ihm, bis er seinen Arm ausstreckte und sie liebend gern näher rutschte. Für heute hatten sie einen besonderen Film ausgesucht. Einer der sogar in New Orleans spielte. Auch mit dem Hintergedanken, weil er etwas gruselig war und sie sich so an Tyrone klammern konnte, hatte Tandy ihn eingepackt. Sie genoß das Tyrone seinen Arm um sie gelegt hatte und sie sich ankuscheln konnte. Tandy knabberte ihre Chips

"Wieso aber sollen ausgerechnet in New Orleans Vampire leben? Paris oder London würde besser passen" "Du kennst den Film noch nicht, oder?" Tyrone schaute sie skeptisch an "Nein, nie gesehen. Er klang ganz gut, deswegen hab ich ihn mit genommen" "Lestat kommt ursprünglich aus Paris und Louis flieht später dorthin!" "Ey, nicht spoilern!" protestierte sie und schubste ihn leicht an. Tyrone grinste nur und biß sich auf die Unterlippe.

 

Es verging eine Weile bis Tandy wieder eine Frage stellte "Wenn er doch ein Vampir ist, warum saugt er dann Ratten aus?" "Ich soll doch nicht spoilern?!" Schmollend sah Tandy ihn an "Du bist ganz schön frech geworden!" doch lächelte dann "Schön das du nicht mehr so zurück gezogen und still bist wie damals" "Dank dir!" Sie nickte "Du hast mich auch verändert" Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. Zusammen schauten sie den Film weiter. Tandy kreischte nur einmal erschrocken auf, als der wieder erstarkte Lestat plötzlich im Auto wieder auftauchte und den Journalisten biß. Grinsend drehte Tyrone den Kopf weg um nicht schallend los zu lachen. Tandy haute ihm das neben ihr liegende Kissen vor den Bauch "Das ist nicht lustig, Ty!" Er prustete leicht lachend. Noch einmal holte Tandy mit dem Kissen aus "Hör auf zu lachen" kicherte sie aber selbst. Er nahm sein eigenes und tat es ihr gleich. Sie verprügelten sich lachend mit den Kissen. Bei einem Schlag bekam Tyrone es direkt ins Gesicht ab "Hey! Das kriegst du zurück!" "Nein Gnade!" grinste Tandy und verlor das Gleichgewicht. Kichernd landete sie mit dem Rücken auf der Matte. Tyrone beugte sich über sie "Gibst du auf?" Die kleine Kissenschlacht wurde zur Nebensache. Tandy setzte sich wieder auf.

Beide waren außer Atem und sahen sich tief in die Augen. Es hatte großen Spaß gemacht sich mal wie Kinder zu benehmen und alle Sorgen für einen Augenblick komplett zu vergessen. Sie waren viel zu schnell damals erwachsen geworden und hatten damit das Unbeschwerte verloren.

Der Abspann des Films lief völlig unbeachtet. Sie hatten heftiges Herzklopfen. Wie vorhin beim Ersten, längst überfälligem Kuß.

Nur noch schlimmer dieses Mal. Tandy zog ihn mit sich auf die Matte, während sie sich innig küßten. Die DVD war beendet. Der Beamer klickte und es wurde dunkel. Nur noch die wenigen, schon fast herunter gebrannten Kerzen erhellten fahl die Kirche. Sie wechselten von einem langen Kuß zu vielen kleinen, damit sie besser Luft holen konnten zwischendrin. Kurz schweifte Tandy mit ihren Gedanken ab. Hier in einer Kirche und schon so schnell? War das nicht irgendwie zu sündhaft? Andererseits waren sie ja für einander bestimmt und hatten endlich zu einander gefunden, wie vom Schicksal gewollt. Romantisch war es auch. Die Kerzen, die Stimmung paßte auch. Also, warum nicht? Aber es gab noch einen anderen Grund, warum sie sich fragte ob es wirklich jetzt schon sein sollte - Tyrone! Für ihn wäre es das Erste Mal! Und sie fand das es dafür etwas besonderes sein sollte, so wie er etwas ganz Besonderes für sie war. Sanft drückte sie sich von ihm nach dem Kuß weg. Er sah sie etwas verwundert an "Was ist?" "Nichts... Ich, ähm... Also wenn du willst, dann können wir---" "Tandy" "---meintewegen---" "Nein!" Er nahm eine Strähne ihre blonden Haares "Nicht so! Du bist für mich der wertvollste Mensch auf der Welt und ich dränge dich zu Nichts!" Ihr Herzschlag setzte kurz aus. Sie senkte lächelnd den Kopf "Ja... Liam hat mich damals überredet und ich hab's einfach gemacht. Danach war es einfach nur zum Zeitvertreib. Ich habe nie etwas gefühlt. Jetzt ist das alles anders! Und ja du hast Recht. Entschuldige!" Sie gab ihm einen Kuß und stand auf "Ich sollte langsam nach Hause gehen" "Ich bringe dich nach Hause" "Nein, schon gut. Ein langer Spaziergang wird mir gut tun!" versuchte sie zu lächeln, doch ihre Fassade brach im nächsten Moment zusammen "Es tut mir leid, Ty! Ich bin wirklich ne total verkorkste Bitch!

Noch nie hat sich jemand so um mich gekümmert, auf meine Gefühle Rücksicht genommen und vorallem - mich verstanden! Ich war immer allein und hatte niemanden an meiner Seite, der verstanden hat, wie es mir geht oder warum ich so viel Scheiße gebaut habe! Ich habe niemanden an mich heran gelassen und sogar dich weggestoßen!" Er stand hinter ihr und hielt sie fest "Es tat weh und ich habe nicht verstanden warum?! Warum ich so sauer auf dich war oder wieso ich dir trotzdem alles verziehen habe. Jetzt weiß ich es! Weil ich dich schon längst geliebt habe!" Tandy drehte sich um "Ich dich auch!" Sie wischte sich die Tränen weg "Und dieses Gefühl ist immer stärker geworden, je länger ich mit dir in irgendeiner Form zusammen war! Ich will nur bei dir sein!" "Ich will dich auch nicht mehr loslassen!" Sie umarmten sich so fest und küßten sich. Die letzte Kerze erlosch. Sie bemerkten es nicht. Es war nicht wichtig. Es gab nur eines das wichtig war. Das sie nun zusammen sein würden!

ENDE