I know your Secrets

umfasst u.a. die Episoden "Viking Motel" und "Seite an Seite" im Rückblick als FF


Verschleppt und ohne Hoffnung kann Tandy nur noch auf ein Wunder warten. Ihren Mut hat sie nicht verloren, doch alle Hoffnungen ihrerseits nützen nichts, da es im VIKING MOTEL keine Hoffnung auf Rettung gibt.

Somit ist sie ohne Superkräfte dem Mädchenhändlerring ausgeliefert.

Dazu kommt das sie und Tyrone sich vor ihrer Entführung heftig gestritten hatten und er nun keine Ahnung hat, wo sie gefangen gehalten wird.

Andre und Lia nutzen diese Verweiflung und versuchen auch Tandy zu brechen.
Noch wird sie verschont vor der Zwangsprostitution und hat genug Zeit darüber nach zu denken, wie sie Tyrone auf sich aufmerksam machen könnte.
Andre hingegen versucht Tandy's geheime Gefühle für Tyrone zu manipulieren, damit sie ihn losläßt und damit auch den letzten Funken Hoffnung verliert.
Je schwächer also Tandy wird, desto stärker kann Andre ihre Hoffnungen auf Tyrone sehen

Nach dem Streit mit Tandy ist Tyrone wütend auf sie und kümmert sich erst einmal nicht darum, das sie nicht auf seine Handynachrichten reagiert. Doch langsam macht sich ein ungutes Gefühl in ihm breit und auch der Anruf von Bridget, das Tandy vermisst wird, macht es nicht besser.

Unterdessen sucht Tyrone nach Tandy und trifft auf Andre, der nach dem Händedruck nun Zugang zu seinen versteckten Gefühlen für Tandy erhält. Damit manipuliert er den jungen Mann so stark, das Tyrone kurz daran zweifelt ob Tandy es wert ist, sich so um sie zu sorgen.
Doch Mayhem findet heraus wie Andre es geschafft hatte ihn zu manipulieren und führt Tyrone wieder auf die richtig Spur.

Aus Angst, nachdem ihm klar ist das Tandy im Krankenwagen entführt wurde, sie zu verlieren, läuft er halb Amok! Klaut einen der Krankenwagen und brettert damit ins Motel rein.
Tandy und Ty sind wieder vereint - doch Andre hat noch ein Ass im Ärmel: Tandy's Hoffnungen

Genre: Drama, Romance
Pair: Tyrone Johnson x Tandy Bowen

 

Nachdem ihre Flucht mißlungen war, wurde Tandy mit einer Drogendosis bestraft, die sie völlig umgehauen hatte. Ausgeliefert erinnerte sie sich wieder an die harten Worte die sie und Tyrone gewechselt hatten.

Tyrone ...
Der dunkelhäutige, bildschöne junge Mann mit den dunkelbraunen tiefen Augen.

Der immer für sie da gewesen war, egal in welcher Situation.
Sie nannte ihn ihren 'besten Freund' doch tief in ihrem Herzen sah es ganz anders aus. Längst hatten sich die freundschaftlichen Gefühle in viel stärkere verwandelt. Doch fühlte er genauso? Immerhin hatte er so etwas wie eine feste Freundin, auch wenn er immer wieder gemeint hatte das sie nicht fest zusammen seien.
Tandy erinnerte sich noch an etwas anderes und das schnürte ihr fast die Luft ab. Andre hatte ihr in einem der Träume unter Drogen, als sie entführt worden war, gezeigt wie Tyrone gestorben war.
Es hatte Tandy das Herz gebrochen. Auch weil sie nun mit ihrem Geheimnis hätte weiterleben müssen. Das Geheimnis welches auch gleichzeitig das ihrer hoffnungsvollen Stärke war: die Liebe zu Tyrone!
Bemerkt hatte sie es erst vor kurzem. Seit sie sich näher gekommen waren nach der Rettung von New Orleans und dem Zusammenwachsen als Die gesegneten Zwei oder Das göttliche Paar wie man das Duo immer nannte, das nur dann erschien, wenn die Stadt vor einer Katastrophe stand. Zusammen mit ihrer Freundin Bridget hatten sie Undercover als Paar in einem Nachtclub recharchiert. Tandy hatte es heimlich genossen die ganze Zeit Ty's Hand halten zu können, nachdem Berührungen zwischen ihnen nun mögliche waren.
Vorher hatten ihre gegenseitigen Kräfte sie immer auseinander gerissen, sobald sie sich zu nahe gekommen waren.
Jetzt konnten sie Hände halten, sich umarmen, sich nahe sein! Dabei hatte sich Tandy noch mehr in ihn verliebt.

Tyrone ...
Dessen strahlendes Lächeln sie immer beruhigen konnte, egal wie schwer die Situation war.
Seine Blicke, die ihr so viel Mut und Geborgenheit schenken konnten, als es Umarmungen oder eine Berührung von ihm noch nicht durften.
Diese warme, aber auch feste Stimme die sich wie Balsam anhörte und fühlte, wenn sie dabei war die Hoffnung zu verlieren.
Die ihr Trost und Mut schenken konnte, wie nichts anderes auf dieser Welt seit sie sich dazu entschlossen hatte, eine Heldin zu werden.
Weg von dem alten, beinahe verkorkstem Leben als Straßendiebin und Betrügerin. Weg von den Drogen! Stattdessen die Superkräfte nutzen, um Gutes zu tun - zusammen mit Tyrone! Ihrem Partner! Ihrem wohl schönstem Geschenk neben den magischen Kräften.
Durch ihn hatte sich Tandy beinahe um 180 Grad gedreht und völlig verändert. Sie hatte nun Freunde. Sie hatte Menschen, auf die sie sich verlassen konnte und diese sich auf sie. Sie hatte wieder mit ihrer kindlichen Leidenschaft Ballet begonnen und nahm ihre auferlegte Rolle als Superheldin sehr ernst. Menschen in Not zu helfen, stand nun ganz oben auf ihrer Liste. Zusammen mit ihm! Mit dem Mann, den sie liebte!

Doch jetzt schien das alles so weit weg. Sie hörte dumpf eine Stimme. Sie war hell. Ihre Augen schmerzten. Sie hatte die Stimme erkannt.
Lia!
Tandy hatte ihr vertraut! Tandy hatte versucht sie auszutricksen und Tyrone dafür benutzt. Mit den wütenden Worten "Ich brauch dich nicht!" war er davon gelaufen. Es hatte ihr weh getan ihn so zu verletzen, doch es mußte seinen Zweck erfüllen. Lia mußte glauben, das Tandy auch ein Opfer von Gewalt in der Beziehung gewesen war. Mit echten Tränen in den Augen hatte sie ihm nachgesehen "Ty, es tut mir leid"

Am Ende hatte sich heraus gestellt das Lia selbst hinter den Entführungen minderjähriger Mädchen steckte und Tandy mit einem Elektro -
schocker außer Gefecht gesetzt. Das Mädchen wurde in einem Krankenwagen schließlich unter Drogen gesetzt und mußte in Träumen mit ansehen, wie ihr Leben hätte aussehen können, mit dem Zweck ihren wunden Punkt zu finden, damit man ihr alle Hoffnungen nehmen konnte.
Hatten Andre und Lia aber noch geglaubt, das es funktionieren würde, wenn man Tandy den gewalttätigen Vater zeigen würde, wurden sie eines Besseren belehrt, nachdem Andre aufgefallen war das immer wieder eine besondere Person in diesen Träumen erschien: Tyrone Johnson
Andre lachte leise. Natürlich! Wie einfach es doch war. Zwei Teenager die in einander verliebt waren, aber es geheim vor einander hielten.
Lia erzählte Tandy wie es hier im Motel ablief, während sie das Mädchen zurecht machte, damit sie auch bald zu arbeiten beginnen konnte, wie es viele andere Mädchen ohne Hoffnungen hier in der Prostitution taten. Tandy würde eine Menge Geld einbringen, so bildhübsch wie sie war.
Dazu noch weiß, blond, schlank, jung und unschuldig wie eine Highschoolschülerin noch wirkend. Perfekt für diesen ekelhaften Ort hier!
Nachdem Tandy umgezogen, geschminkt und gestylt war, ließ Lia sie wieder allein. Noch war Tandy durch die Drogen zu geschwächt und sollte sich langsam erholen. Ein harter Satz von Lia stach ihr im Herz "Du hast doch selbst deinen Freund weggeschickt! Er wird dich nicht retten!"
Tränen liefen Tandy die Wangen entlang "Tyrone..."
__________________________________________________________________________________________________________
Nach der 10 Nachricht ohne Antwort reichte es ihm. Er steckte das Handy wieder ein "Dann eben nicht!" zischte Tyrone und warf aus Wut einen Stein gegen die Wand der Kirche, in der er sich versteckte. Die gleiche Kirche, in der Tandy zuvor gelebt hatte. Er schnaufte immer noch sauer auf sie. Wie konnte sie ihn für so einen Plan nur benutzen? Er war doch immer für sie da gewesen und eigentlich waren sie doch ein Team seit sie vor 8 Monaten erfahren hatten, warum sie damals vor 8 Jahren ihre Superkräfte erhalten hatten.
Das Handy klingelte. Tyrone klickte ohne darauf zu schauen auf Annehmen und wollte gleich lospoltern, bis er ausgebremst wurde "Bridget?" "Es gab einen Überfall!" Sie nannte ihm die Adresse und der Junge setzte seine Kapuze auf, um sich zu ihr zu teleportieren.
"Ty! Die Zeugen sagen das ihnen ein Mädchen in den Arsch getreten hat!" Die Polizistin, die gleichzeitig mit Tyrone und Tandy befreundet war, befürchtete das ihr Ego MAYHEM diesen Überfall begangen hatte, bis Tyrone eine Schaufel aufhob, die einen klaren Schnitt aufwies.
Er nickte ihr Recht gebens "Ein Mädchen hat ihnen ja auch in den Arsch getreten!" Bridget erschrak "Tandy!"
Langsam zweifelte Tyrone daran, das Tandy sich nicht bei ihm meldete, weil sie sich gestritten hatten. Er bekam ein ungutes Gefühl und teleportierte sich zurück in die Kirche. Nachdenkend ging er alles durch und kam zu dem Schluß, das er in der Selbsthilfegruppe, zu der Tandy mit ihrer Mutter ging, vielleicht ehr eine Antwort finden könnte. Er durchsuchte den Raum von Betreuerin Lia und wollte wieder gehen, als sich eine Tür öffnete. Ein Mann, groß, symphatisch wirkend kam auf ihn zun. Fragte was er hier wollte "Mein Name ist Tyrone Johnson! Ich suche meine Freundin!" Die Besorgnis in seiner Stimme war deutlich "Ihr Name ist Tandy Bowen!" "Tandy?!" lächelte der Mann "Sie hat nie einen Freund der auf deine Beschreibung paßt, erwähnt?!" lächelte er, mit einem Hauch Unverschämtheit, weil er wußte das der Junge hier ohne jedliche Info wieder raus gehen würde, während er genau wußte wo Tandy war. Doch auch die Neugier war geweckt. Ein dunkelhäutiger Junge, der ein weißes Mädchen so verzweifelt suchte, mußte interessante Erinnerungen haben. Er reichte Tyrone die Hand "Mein Name ist Andre Deschaine!" und seine bösartige Macht ergriff Besitz von Tyrone.

Andre konnte mit einem Händedruck in die tiefen Erinnerungen und Hoffnungen von Menschen eindringen und sie dann nach Belieben manipulieren, um seinen eigenen Schmerz zu lindern. Diese Gabe nutzte er böswillig aus und quälte Menschen damit. Nun hatte er nicht nur die entführten Mädchen in seiner absoluten Gewalt und unter Kontrolle, sondern auch Tyrone, der die Macht sofort zu spüren bekam.
Andre redete ihm ein das Tandy sich nicht um ihn kümmern würde und bestimmt schon längst aus der Stadt verschwunden war.
Tyrone verneinte das! Das konnte nicht sein! Tandy war doch seine Freundin?!
Mehr als das! Seine Partnerin im Kampf gegen Ungerechtigkeit und der einzige Mensch, der ihn verstand da sie das gleiche Schicksal teilten.

Tandy ...
Das blonde Mädchen, dem er vor 8 Jahren das Leben gerettet hatte. Dem er vor 8 Monaten wieder begegnet und ihr seitdem immer näher gekommen war. Zuerst als Freunde, dann als Partner nachdem sie ihr Schicksal als Retter New Orleans angenommen hatten.
Ihr Lächeln, wenn sie einen richtig guten Scherz gemacht hatte. Sie hatte ihn oft zum Lachen gebracht.
Ihre süßen Flirtereien auf die er sogar oft angesprungen war. Die heimliche Freude darüber, das er sie nun berühren konnte als sie sich die Hände gaben, um in dem Club als Paar unbemerkt ermitteln zu können, um ihrer Freundin Bridget zu helfen. 
Bei Tandy bekam er das Gefühl, das sie damals nicht nur ihre Kräfte erhalten hatten, sondern auch im Herzen mit einander verbunden wurden.
Wie glücklich er doch darüber gewesen war, nun endlich eine Antwort auf die Frage von damals bekommen zu haben, nachdem er sie aus dem Wasser gezogen hatte und sie dann verschwunden war, als er nach dem erschöpften Schlaf wieder zu sich gekommen war. Alles was ihm geblieben war als Erinnerung an das Mädchen, ist ein Ballettschuh gewesen. Und die kleine Taschendiebin von der Schulparty war jenes Mädchen von damals, nun im gleichen Teenageralter wie er. Und sie war sehr hübsch geworden.
Seit dieser Nacht als ihre Kräfte erwacht waren, konnte Tyrone wieder nur noch an sie denken, da er nun ihren Namen wußte "Tandy..."

Andre's düstere Macht begann zu wirken. Tyrone zweifelte immer mehr an Tandy, was ihm sehr weh tat, da er doch etwas mit sich trug, was er ihr einfach nicht sagen konnte. Und jetzt würde er es nicht mehr tun können. Das deprimierte ihn und er wollte die Suche nach ihr abbrechen.
Mit der Hilfe von MAYHEM die in der Schattenwelt heraus gefunden hatte, wie Andre die Gedanken der Menschen manipulierte, zerbrach der düstere Bann. Sie entfernte die Schallplatte die Andre aufgelegt hatte und spielte statt dessen eine Erinnerung von Tandy ab. Sofort ließen die schweren Gedanken mit denen Andre es geschafft hatte Tyrone zu manipulieren, von ihm ab und der Junge fühlte sich besser. Dann kam MAYHEM auf eine andere Idee. Eine Spur, die Tyrone zu Tandy bringen könnte. Mit lauten Sirenen rasten Krankenwagen an ihm vorbei.
Der Junge verstand, was die andere Seite von Bridget ihm damit sagen wollte "Ich glaube Tandy wurde in einem Krankenwagen entführt!"
Er klickte das Gespräch weg und bereitete sich darauf vor, zu ihr zu gelangen mit Hilfe des Ve Ve, das ihm schon oft geholfen hatte.
Und er mußte sich beeilen, denn Lia hatte zeitgleich beschlossen, das Tandy heute Nacht schon beginnen sollte, zu arbeiten!
__________________________________________________________________________________________________________
Die Stärke des Mädchens erschreckte Lia und sie war aufgebracht. Tandy hatte schon eines der Mädchen dazu gebracht, ein Telefon zu stehlen und dadurch die Wahrheit erfahren. Ihre Mutter suchte nach ihr und sie beschloß, statt den Lügen die Lia erzählte, weiter glauben zu schenken, abzuhauen. Lia schlug das Mädchen, entriss ihr das Telefon und lief zu Tandy. Ihr gab sie eine kräftige Ohrfeige "Du kleines Miststück!" "Tja Lia! Mich kriegst du nicht klein!" triumphierte Tandy "Das werden wir ja sehen!" fauchte Lia zurück. Die Tür ging auf und Andre kam herein "Tandy, du bist immer noch nicht bereit komplett los zu lassen" "Niemals!" giftete sie ihn an "Und ich werde hier raus kommen! Ich werde es immer und immer wieder versuchen!" "Weil du denkst das dein hübscher Freund kommt und dich rettet?" lachte Andre mit hochgezogenen Augenbraunen "Er weiß ja noch nicht einmal wo du bist und er wird auch nicht kommen!" "Was haben sie mit Ty gemacht?" Tandy brach fast die Stimme weg, beim Gedanken daran das ihm etwas zugestoßen sein könnte, nachdem sie realisiert hatte das der Mord an ihm nur im Drogentraum geschehen war. Tyrone lebte und Tandy wollte, seit sie das verstanden hatte, nichts mehr als nur wieder bei ihm sein.

 

Dieser Wunsch und die Hoffnung darauf ihn wieder zu sehen, hielt sie am Leben und machte sie stark "Sie irren sich! Ty wird mich finden!"
Tandy schluckte ihre Tränen herunter. Andre grinste "Tyrone Johnson! Groß! Gutaussehend! Ziemlich nett sogar!" Tandy zuckte "Was?"
"Ich habe ihn kennen gelernt! Er hat nach dir gefragt. Aber ich hab ihm gesagt das er ohne dich viel besser dran ist! Und er war der gleichen Meinung!" "Nein! Nein das glaube ich nicht!" Eine Träne lief Tandy die Wange entlang "Ty würde mich nicht im Stich lassen!" Andre senkte den Kopf und atmete tief aus "Er glaubt das du New Orleans längst verlassen hast!" "Sie haben keine Ahnung!" Heftig holte Tandy einmal Luft

"Ty und ich sind mit einander verbunden und auch wenn wir uns gestritten haben, wird er früher oder später herausfinden wo ich bin und dann Gnade ihnen Gott!" "So sehr?" lachte Andre und Tandy sah ihn irritiert an "So sehr bist du in ihn verliebt?!" Ihre Augen flackerten "W-Was? Nein!" "Wir beide wissen das es stimmt!" Andre erhob sich und verließ das Zimmer. Tandy strich sich durch die Haare "Scheiße!"
Vor der Tür konnte Tandy hören wie sich Lia und Andre ein Wortgefecht lieferten, bis er wieder zur Tür herein kam. Seine Trompete in der Hand und ein Grinsen auf den Lippen "Na Tandy, wollen wir weiter reden?" Sie gab ihm keine Antwort "Oder ich glaube ich weiß was besseres!" Er setzte an und spielte auf der Trompete. Tandy hielt sich die Ohren zu und schrie auf vor Schmerzen. Dann verlor sie das Bewußtsein.
Andre griff nach ihrer Hand und tauchte damit in ihr Unterbewußtsein ein.

Es war hell. Es war ein grelles weißes Licht. Er sah ein Mädchen das vor einem Spiegel Ballet tanzte. Andre lief um sie herum. Tandy konnte ihn nicht sehen. Schwarzer Rauch materialisierte sich und ein Junge tauchte daraus auf. Jener Junge, den Andre kennen gelernt hatte.

Tandy drehte sich um "Ty!" Er lächelte sie an. Sie lief zu ihm und beide umarmten sich. Glücklich sahen sie beide aus. Ihre Blicke waren sehr tief, als sie sich gegenüberstanden. Tandy neigte ihren Kopf zur Seite, während Tyrone sich zu ihr herunter beugte. Beide versanken in einem Kuß, wie ihn nur verliebte Paare teilten. Andre grinste "Hab ich dich!" Nach dem Kuß hörte Andre noch wie Tandy "Ich liebe dich!" zu Tyrone sagte. Er lächelte, setzte an etwas zu sagen. Doch Andre hatte nun genug gesehen und gehört. Er verließ ihr Unterbewußtsein, in dem er ihre Hand losließ. Tandy liefen Tränen über das Gesicht, da sie wußte, das Andre nun ihre Hoffnungen gesehen hatte, die sie so verzweifelt versuchte zu verdrängen.
Die Nacht war angebrochen. Lia rief in die Hände klatschend die Mädchen zusammen, das es nun an der Zeit war die Kunden zu empfangen. Einen Mann schickte sie den Flur herunter - zu Tandy!
Zeitgleich hatte Tyrone es geschafft einen Krankenwagen zu kapern und raste wie ein Irrer durch die Straßen. Mit MAYHEM's Hilfe wurde er zum Viking Motel gelotst. Er mußte einfach noch rechtzeitig dort ankommen, bevor Tandy etwas schreckliches passieren würde!
Mit einem lauten Knall endete die halbe Amokfahrt und er raste gegen die Wand. Teleportierte sich rechtzeitig aus dem Wagen und war bereit die letzte Grenze zu übertreten, wenn es sein mußte. Er würde jeden töten, der sich ihm in den Weg stellte und erst recht jeden, der es wagte Tandy zu verletzten oder in irgendeiner Weise zu schaden! Beim Gedanken daran das sich jemand an ihr vergreifen würde, ließ sein Blut kochen!

Ängstlich, wissentlich was der Mann mit ihr machen wollte, saß Tandy wie gelähmt auf dem Bettrand. Der Kerl legte ein paar Geldscheine auf den Tisch. Es war ihm völlig egal das dort ein 17 jähriges Mädchen gegen ihren Willen saß und zum Sex gezwungen werden sollte. Ein Schrei erhallte den Hof des Motels "TANDY!" Sie hörte es und erwachte aus ihrer Starre "Ty?" "TANDY! TANDY WO BIST DU?" Diese Stimme!
Ihre Hand erglühte und formte einen Lichtdolch. Irgend jemand anderes in diesem Motel hatte gerade Hoffnungen gespürt und ihr damit ihre Superkräfte zurück gegeben. Tandy war nun komplett bei klarem Verstand und stürzte sich auf den Mann. Nachdem er die Flucht ergriffen hatte, beschloß sie allen anderen Mädchen zu helfen. Zwar würde sie nun ihre Kräfte benutzen, aber sie konnte nicht einfach so verschwinden.
Tyrone tat das Gleiche am anderen Ende. Er warf die Typen aus den Fenstern oder prügelte auf sie ein, während Tandy sich durch die Zimmer kämpfte. Sie warf ihre Lichtdolche gegen die Wände, damit sie die besser durch brechen konnte. Vom Kampf aufgeputscht realisierte sie erst als sie die nächste Wand durchbrochen hatte, wer da vor ihr stand, als sie aufsah "Tyrone!" "Tandy!" Er lächelte "Ist alles in Ordnung?!" "Ja!" Sie schluckte "Mir geht's gut!" Wieder lächelte Tyrone und riß sie in seine Arme "Ich bin so froh!" Tandy biß sich auf die Lippen und war einem Zusammenbruch nahe. Er war real. Er hatte sie gefunden. Er hatte nach ihr gesucht und nicht aufgegeben. Fest vergruben sich ihre Hände, die um ihn geschlungen waren, in dem schwarzen Hoddie. So wie in dem Drogentraum. Doch dieses Mal war alles echt. Er war warm und sie konnte einen Hauch des gut riechendem After Shaves wahrnehmen. Ihr Wiedersehen wurde von Andre's Trompete unterbrochen. Beide hielten sich die Hände an die Ohren. Der Ton drohte ihnen gefühlt den Schädel zu spalten. Andre hörte auf, wissend das die Superkräfte der beiden nun etwas unterdrückt waren. Tandy würde mindestens 5 Minuten brauchen, um einen der Dolche zu erschaffen "Diese Kräfte sind erstaunlich!" "Tja, wir wurden auserwählt sie zu besitzen!" zickte Tandy ihn an. Andre grinste "Immer noch so voller Hoffnung? Mal sehen wie lange noch!"
Die Augen des Mädchens wurden größer "Ich bring Sie um, wenn Sie es wagen es ihm zu erzählen!" drohte sie knirschend und hielt Andre einen Dolch an die Kehle. Die 5 Minuten waren um, doch sie würde ihre Dolche nicht benutzen, da es vorraussetzen würde, einen Menschen zu töten.

Andre lachte "Warum sollte er es denn nicht erfahren?!" Etwas verwirrt schaute Tyrone sie an "Tandy, was meint er?!" Ihr Blick löste einen Sturm in Tyrone aus. Er kannte diesen Blick. Hatte ihn schon oft gesehen. Er selbst hatte sie zeitweilen auch mit diesem Blick angesehen.
Andre spielte nun einen anderen Ton. Die Szene die Andre vorher bei Tandy gesehen hatte, erschien und Tyrone sah, was Tandy verzweifelt versuchte seit vielen Monaten vor ihm geheim zu halten. Ihre intimste und geheimste Hoffnung. Er sah die Umarmung. Tandy schrie weinend "NEIN! AUFHÖREN!" Ihre Verzweiflung ließ sie beinahe ohnmächtig werden. Sie wußte ja was als Nächstes kam "Bitte nicht..." flehte sie.
Mit einem leisen Lachen kommentierte Andre wie egal es ihm war das Tandy gerade so sehr litt. Seine Migräne war dadurch verschwunden!
Tyrone senkte den Kopf. Er sah Tandy an. Er sagte nichts. Schluckte leicht. Tandy konnte vor lauter Tränen nicht erkennen, das er sie mit einem liebevollem Blick ansah. Sie raffte sich auf und rannte, leicht stolpernd davon. Sie wollte so weit weg wie möglich. Jetzt wußte er es!
Ihre Lungen brannten. Doch Tandy konnte nicht aufhören zu rennen. Auch wenn es sinnlos war, da Tyrone sie ja ohne Probleme finden konnte, wenn er sich zu ihr teleportieren würde. Davor hatte Tandy im Moment die größte Angst. Sie hoffte so sehr das er nicht auftauchen würde.
Ihr Weg führte sie durch die Nacht. Es regnete in Strömen, doch Tandy nahm es nicht wahr. Sie fühlte sich als wäre sie der einzige Mensch auf der Welt. Kurz schaute sie auf. Eine Straßenlaterne flackerte. Normalerweise passierte das wenn ihre Kräfte aktiv waren, doch Tandy fühlte sich komplett leer. Es war also nicht wegen ihr. Der Trailerpark kam in ihr Sichtfeld. Ihre Mutter war nicht zu Hause. Tandy lief ins Badezimmer und schaute in den Spiegel. Sie riß den Haarreifen aus den Haaren. Warf ihn gegen den Spiegel und schrie so laut sie konnte.
Sie nahm eine Scherbe und hielt sie sich an das Handgelenk. Doch klirrend ließ sie die Spiegelscherbe fallen. Öffnete den Wasserhahn und warf sich das eisigkalte Wasser ins Gesicht. Sie spürte die Kälte nicht. Ihr gebrochenes Herz überdeckte jedlichen Schmerz. Sie lief in ihr Zimmer und zog einen grauen Pullover mit dem Logo der St. Sebastion Preparatory Highschool aus ihrem Kleiderstapel. Unbemerkt hatte sie ihn mitgenommen und eigentlich vorgehabt ihn Tyrone zurück zu geben. Sie vergrub ihr Gesicht darin. Es roch noch etwas nach ihm. Sie zog ihn über und lief zurück in den Küchenbereich. Dort sah sie erst einmal das Chaos das dort herrschte. Leere Bierflaschen. Leere Medikamente.
Wie es aussah hatte ihre Mutter wieder einen Rückfall gehabt. Verzweifelt rutschte Tandy an dem Schrank herunter und weinte bitterlich.
Umschlang sich fest. Vergrub die Fingernägel im Pullover. Sie wünschte sich die Welt würde verschwinden und sie von diesem Schmerz erlösen, der sich anfühlte, als wäre ihr Herz in Tausende Stücke zersprungen. Ein Gefühl das sie nicht ertragen konnte und sie sich hilflos fühlen ließ.

Irgendwann hob sie den Kopf. Es war dunkel in dem provisorischem Haus, das mehr einer oder weniger erträglichen Barracke ähnelte. Sie hörte einen leichten dumpfen Aufprall. Dieses Geräusch kannte sie zu gut. Hatte es in den letzten Monaten so oft gehört. Es bedeutete das Tyrone sich teleportiert hatte und immer mit einem sanften Sprung dann aus seinem schwarzem Schatten auftauchte. Tandy's Herz raste heftig.
Noch konnte sie ihn nicht sehen und hoffte er würde sie nicht entdecken. Doch die schweren Schritte kamen näher. Gleich würde er sie finden! "Tandy" Sie reagierte nicht. Er hockte sich zu ihr und legte seinen Arm um ihre Schulter. Zitternd schaute sie ihn an und ließ sich näher zu ihm drücken, während sein Griff fester wurde "Wir kriegen ihn! Das weißt du!" Sie nickte. Tyrone schmunzelte "Und dann machen wir ihn fertig!"
Unsicher schaute sie in sein hübsches Gesicht. Was dachte er jetzt von ihr? Warum war er hier? Wie gern würde sie noch näher bei ihm sein.
Als ihr die nächste Träne über die Wangen zu rollen drohte, wischte er sie mit dem Finger weg und lächelte sie an. Diese zärtliche Geste brachte Tandy noch einmal zum Ausbruch. Wie konnte er das tun? Er war doch so gut wie mit Evita zusammen?! Und dennoch saß er jetzt hier, hielt sie halbwegs im Arm. War so liebevoll zu ihr wie gewohnt und würde auch nicht ehr wieder gehen, bis sie sich beruhigt hatte und er sicher war, das es ihr gut ging. Laut schluchzte Tandy auf und sie begann sich langsam zu fragen, ob sie selbst nicht letztenendes der Grund war!
Das würde aber gleichzeitig bedeuten das er auch diese Gefühle für sie hatte, die er aber ebenso für sich behielt und jetzt still darunter litt.
Bevor sich Tandy weiter Gedanken machen konnte, hatte Tyrone seine beiden Arme um sie geschlungen und an sich gedrückt "Weine so viel wie du willst. Ich bleibe so lange bei dir, wie du es ertragen kannst!" flüsterte er "Wie meinst du das?" "Bis du bereit bist mit mir zu reden!" "Ty"
Zaghaft drückte sich Tandy an seinen Oberkörper. Er spürte wie sich ihre Fingerspitzen in seinem T-Shirt eingruben. Sie spürte das er seinen Kopf gegen ihren gelehnt hatte "Ich bin bei dir!" hörte sie seine so sanfte Stimme, die ihr ein kurzes Lächeln entlockte "Darf ich dich etwas fragen?" Tandy nickte und hatte Angst vor der Frage "Ist dir auch wirklich nichts passiert?" "Nein" Tandy klang erleichtert, aber immer noch total überfordert mit der Situation "Du bist gerade noch Rechtzeitig gekommen!" Sie hörte ihn leicht aufatmen "Gott sei Dank!" "Es tut mir so leid das ich dich benutzt habe, um an meine Informationen über Lia ranzukommen. Nie im Leben hätte ich gedacht das sie dahinter steckt!"
Tyrone nickte "Mir tut's auch leid was ich gesagt habe!" Tandy's Herz machte einen doppelten Schlag "Schon Ok! Ich war auch ziemlich zickig in letzter Zeit zu dir" Tyrone lachte leise "Das bin ich schon von dir gewöhnt!" "Hey!" Sie boxte ihn leicht in die Rippen. Jetzt lachte er laut.
Schnell umschloß sie aber diese Stille die sie zu ersticken drohte, denn die Frage nach seinen Gefühlen wurde immer stärker. Sie schrie fast!
Langsam drohte Tandy vor Erschöpfung einzuschlafen. Tyrone's Arme waren stark und gaben ihr nicht nur den Halt den sie jetzt brauchte.
Sie schenkten ihr auch Geborgenheit. Seine Wärme war deutlich zu spüren und beruhigte sie. Die Uhr in der Küche klackte. Die Zeiger waren auf Mitternacht umgesprungen. Normale Teenager würden um diese Zeit schlafen und morgen zur Schule gehen. Doch beide waren Ausreißer.

Tandy hatte mit 15 die Schule verlassen und Tyrone wurde durch eine schmutzige Lüge wegen Mordes von der Polizei gesucht. Mußte sich verstecken und ging deswegen nicht mehr zur Schule. Er schmunzelte als er Tandy's Pullover sah, nachdem sie aufgestanden waren "Steht dir!"
"Hm?" Sie drehte sich um. Trank ein Glas Wasser und verstand nicht gleich was er meinte "Mein Pullover!" "Ach das. Ich muß ihn wohl ausversehen mitgenommen haben. Ich geb ihn dir zurück, wenn---" "Nein Nein, laß ihn ruhig an! Ich brauch ihn ja sowieso nicht mehr!" "Ok!"
Sie lächelten sich beide an, bis Tyrone sich wegdrehte "Tandy ich will dich jetzt nicht allein lassen!" "Mir geht's gut!" "Nein! Tut es nicht!"
Er trat näher an sie heran "Deine Augen sind total verweint und rot. Du zitterst immer noch und ich kann jetzt nicht einfach schlafen gehen?!"
"Du must dir keine Sorgen um mich machen!" "Du bist total fertig!" Seine angehobene Stimme klang voller Sorge. Ehe Tandy reagieren konnte, hatte er sie fest in seine Arme gezogen und würde sie so schnell nicht wieder los lassen "Ty" krächzte Tandy nur noch, da ihr die Stimme drohte zu versagen und erwiederte den Druck seiner Umarmung. Was für ein schönes Gefühl es war, sich nun so berühren zu dürfen.
Sie konnte ihn jetzt leise schluchzen hören "Ich hatte solche Angst um dich! Angst, dich vielleicht zu verlieren. Ich war so wütend nach unserem Streit, doch dann hast du dich einfach nicht gemeldet und ich habe angefangen mir Sorgen um dich zu machen. Ich habe angefangen nach dir zu suchen. Langsam wurde mir dann klar das du entführt worden bist" "Wie hast du mich überhaupt gefunden?" "Mit etwas Hilfe!" "Mayhem?" "Unter anderem, ja!" Er hörte wie Tandy lächelte. Kurz schloß er die Augen "Ich hätte den Typ umgebracht!" "Daran zweifel ich keine Sekunde!" "Was ist mit dir? Wirst du Andre umbringen?" "Darauf kannst du Gift nehmen!" "Weil er mir deine Hoffnungen gezeigt hat?"
Tandy drückte sich aus der Umarmung. Sie strich sich die vermeintlich störende Strähne aus dem Gesicht "Ähm... Also ich... Ich weiß nicht wie er es gemacht hat, doch er hat meine Hoffnungen irgendwie manipuliert und dachte vielleicht, das er mich dazu bringen kann, aufzugeben!"
Sie wagte es kaum ihn anzusehen "Jemand der Menschen so wie Spielzeug benutzt, kann mit Sicherheit auch Superkräfte manipulieren?!"
"Dann war es gelogen?" "Natürlich!" Tandy war kurz davor auszurasten und versuchte sich zu beruhigen "Ty, du bist mein Bester Freund!
Ich träume ganz bestimmt nicht davon mit dir zusammen zu sein. Du hast schließlich schon eine Freundin, oder? Können wir jetzt bitte das Thema wechseln? Was wollten wir zum Beispiel unternehmen, um Andre und Lia zu finden?" "Ich frage Bridget ob sie uns helfen kann!" "Ok! Dann sollten wir jetzt etwas schlafen gehen. Ich bin echt müde und du bestimmt auch. Wir sehen uns Morgen?!" "Ja... Ist gut. Dann bis Morgen" Tyrone zog seine Kapuze über und war verschwunden.

Tandy ahnte nicht das er statt in die Kirche, sich nur einen halben Meter entfernt vom Trailerpark teleportiert hatte. Hinter einem Baum konnte man in die Wohnung schauen. Tandy hielt sich die Hand an den Kopf. Nahm ihr Glas und schleuerte es gegen die Wand. Mit einem lauten Knall zersprang es "VERDAMMTE SCHEIßE!" schrie sie und ließ ihren Tränen wieder freien Lauf. Sie fegte die Scherben zusammen und warf sie weg. Genauso fühlte es sich an. Als hätte Andre ihr das Herz herausgerissen, es auf den Boden geworden, zertreten und dann die Scherben weggeworfen, als er Tyrone das wertvollste gezeigt hatte, das sie vor ihm versteckt hielt. Sie lief zu ihrem kleinen Zimmer und warf sich auf das Bett. Unter ihren Tränen schlief sie ein.
Wie ein Häufchen Elend saß Tyrone auf seinem provisorischem Bett in der Kirche. Er dachte an Tandy und hielt den kleinen Balletschuh von ihr in der Hand. Er hatte ihn damals gefunden und aufgehoben. Doch er hatte noch etwas erst seit kurzem in seinen Besitz gebracht. Fast so unbemerkt, wie Tandy seinen Pullover. Und lustigerweise war es wieder ein ehemaliges Kleidungsstück von ihm. Ein weißes Hemd, das sich Tandy ausgeborgt hatte und an diesem Abend mit einem Gürtel lässig als Kleid getragen. Eigentlich war es ein Hemd das zu seiner Schuluniform gehörte. Sie hatte ein sehr gut riechendes Parfüm aufgetragen, das immer noch duftete. Er legte das Hemd zur Seite. Stand auf, zog sich den schwarzen Hoodie an und setzte die Kapuze auf. Schloß die Augen und tauchte vor Tandy's Bett auf. Da sie schlief, hatte sie ihn nicht gehört.
Leise setzte er sich auf die Kante und strich ihr eine Strähne des blonden Haares zur Seite. Wie hübsch sie doch war. Selbst jetzt mit den rot verweinten Augen "Tut mir leid das ich es auch nicht aussprechen kann!" Tyrone beugte sich zu ihr herunter und flüsterte ihr zu "Aber du mußt nicht mehr weinen wegen dem, was ich gesehen habe. Ich liebe dich auch!"
Tandy schreckte hoch. Es war dunkel in ihrem Zimmer. Irgend etwas raschelte neben ihr. Ein Lichtdolch erschien aus ihrer Hand und sie suchte nach dem Rascheln. Es war ein Brief. Mehr ein A4 Blatt mehrfach zusammen gefaltet. Sie schaute sich hektisch um, doch es war niemand da. Entfaltete das Papier und las die Zeilen. Es waren nur wenige, doch sie brachten sie dazu in Tränen auszubrechen - jedoch nicht vor Schmerz.
So schnell sie es schaffte, zog sie sich Schuhe und Jacke über. Nahm ihren Schlüssel und rannte, als wäre sie hinter einem Feind her.
Ihr Ziel kam immer näher. Die St.Theresa's Church, in der sie selbst eine Weile gelebt hatte und nun von Tyrone als Versteck genutzt wurde
"Tyrone!" rief sie, als sie gegen die Tür hämmerte, da sie wußte das er Nachts die Tür verschloß "Ty, bitte mach auf!" "Tandy... Was machst du hier?" "Laß mich rein!" "Das geht nicht. Ich möchte lieber erst einmal so mit dir reden, wenn das Ok für dich ist?!" "Tyrone Johnson! Du machst jetzt sofort diese verdammte Tür auf oder --- " "Nein! Hast du auch nur die geringste Ahnung wie schwer das für mich ist?" "Was meinst du?" "Unsere Situation!" Tandy setzte sich an die Tür. Die Eisenverziehungen waren kalt in ihrem Rücken. Tyrone saß innen mit dem Rücken zur Tür.
Die Kerzen waren halbwegs herunter gebrannt, während sie sich - getrennt durch die Tür im Rücken - alles erzählten, was sie belastete.
Tandy hörte zu, wie er davon erzählte was er seit dem Moment ihrer Begegnung vor 8 Monaten empfand. Das er glücklich darüber war, das das kleine Mädchen von damals noch lebte und wie hübsch sie geworden war als nun 17 jährige junge Frau. Das er seitdem nur noch an sie denken konnte und sich nicht nur wegen des auferlegtem Schicksals zu ihr hingezogen fühlte. Doch das alles viel leichter wäre, wenn er eine andere Hautfarbe und einen anderen Hintergrund gehabt hätte "Das ist doch Schwachsinn!" fauchte Tandy "Du bist der liebste, ehrlichste und loyalste Mensch der mir je begegnet ist. Ich scheiß drauf aus was für gegensätzigen Welten wir kommen!" Es war still und Tyrone erhielt keine Antwort auf seine Rufe nach ihr "Tandy? Tandy, bist du noch da?!" Irgendwo klapperte es. Es klang als wäre ein Balken gegenüber umgefallen. Das Geräusch des Gerüstes, das leicht quietschte, wenn man daran herunterkletterte, erhielt seine Aufmerksamkeit. Tandy wußte ja am Besten wie man sonst in die Kirche gelangen konnte, wenn man nicht zur Tür herein kam.

Beide standen sich gegenüber. Sie war wütend, doch auch traurig als sie vor ihm stand. Sie hielt ihm den Zettel entgegen "Was sollte das?"
"Ist das dein Ernst?!" Tandy schluckte weil sich seine Stimme so verzweifelt anhörte. Sie drehte sich mit zusammen gepressten Lippen von ihm weg "Ty, ich weiß nicht was Andre dir da gezeigt hat, aber das waren nicht meine Hoffnungen!" versuchte sie mit gebrochener Stimme zu erklären das er eine Lüge gesehen hatte, wissend das ihre Worte gelogen waren "Vielleicht wollte er ja genau das hier erreichen. Das wir uns streiten und wieder aus einander gehen!" "Damit wir uns streiten? Tandy, wir streiten uns fast nur! Aber das hier hat nichts mit alle dem zu tun und das weißt du!" "Und wieso streiten wir dann so oft?" erhob sie die Stimme. Tyrone gab ihr erst keine Antwort. Er senkte den Kopf und sprach mit ruhigem Ton "Weil wir wissen das wir einander trotzdem verstehen!" Er legte seine Hände auf ihre Schultern "Und völlig egal was passiert, wir können uns immer auf einander verlassen!" "Weil wir ein Teenager Superhelden Duo sind?!" "Weil wir für einander bestimmt sind!"
In Tandy's Augen spiegelten sich seine. Sie hatte so Herzklopfen, das ihr schwindlig wurde. Stumm liefen ihre die Tränen die Wangen entlang 
"Ja... Ich wünsche es mir! Doch ich habe kein Recht dazu derart egoistisch zu sein. Es gibt wichtigeres im Moment! Doch vielleicht irgendwann!"
Ihr versagte die Stimme. Es brachte nichts mehr ihre Gefühle für ihn zu leugnen. Sie war es leid dieses Geheimnis zu verstecken. Es war Zeit!
Sie saßen auf der Altar Stufe, so wie damals als sie sich hier zusammen gesetzt und über alles gesprochen hatten, was ihnen eingefallen war
"Wenn ich mich einsam gefühlt hatte, hab ich an dich gedacht und dann ging es mir besser. Ich habe mir dann immer vorgestellt dein Hoddie bist du, der mich umarmt. Das war ein schöner Gedanke. Ich war richtig froh als du gesagt hattest, das du keine Freundin hast" Tyrone schmunzelte "Ja ich erinnere mich" Tandy senkte lachend den Kopf "Gott ich bin so blöd" Sie schaute ihn an "Danke für den Brief!" Er lächelte
"Obwohl ich finde das er ziemlich drüber ist!" versuchte sie ihn zu necken "Hey!" Sie lachten beide. Tyrone stand auf und holte eine Decke.
Dankend nahm Tandy sie an, denn es wurde jetzt richtig kalt. Die vielen Kerzen konnten die große Halle nicht gut genug wärmen.
Stunden waren vergangen. Da bei Tandy niemand zu Hause war, hatte sie eben beschlossen heute mal hier bei Tyrone zu bleiben.
Außerdem paßte es gut. Sie hätte eh nicht mehr schlafen können. Sie hatten nun eine Matte auf den Boden gelegt, saßen mit einem kleinen Abstand darauf und redeten. Schwelgten in Erinnerungen aber besprachen auch die vergangenen Geschehnisse. Es tat gut sich alles von der Seele zu reden. Sie lachten viel. Zwischendrin flossen aber auch Tränen auf beiden Seiten. Es gab so vieles was sie von einander noch nicht wußten, obwohl sie dachten sich schon gut genug inzwischen zu kennen. Tandy drehte sich auf die Seite. Das Thema war gerade für beide schwer zu verdauen. Sie hielten ihre Hände, so wie damals als sie New Orleans gerettet hatten. Tandy nannte es Waffeln, weil man die Finger fest in einander verschlungen hielt und es wie ein Waffelmuster aussah. Sie schenkte ihm einen liebevollen Blick "Ich wünschte, ich hätte so einen Bruder gehabt, der mich beschützt so wie es Billy bei dir getan hatte" "War ich nicht so etwas ähnliches für dich?" Tandy schüttelte den Kopf mit einem Blick zu ihm ala "Dein Ernst?" Da war es wieder. Tyrone's strahlendes Lachen. Tandy flüsterte die nächsten Worte "Ich habe schon vor 8 Monaten mehr als nur Freundschaft für dich empfunden! Wenn du jetzt meinen Puls messen könntest, würde das Gerät zerspringen!" Sein Lachen erhallte den Raum "Aber mal im Ernst! Könntest du es dir vorstellen?" "Ich weiß nicht..." "Im Sinne von?" "Na ja, wir sind so Gegensätzig--- "Gegensätziger geht es echt nicht mehr!" bemerkte Tandy sarkastisch. Tyrone schmunzelte "Aber auf der anderen Seite sind wir Licht und Schatten und die gibt es nicht ohne einander" "Also ja?" Etwas beschämt senkte er noch einmal den Kopf, so wie er es immer tat, wenn einer von Tandy's Scherzen ihn zum Lächeln gebracht hatte "Vielleicht!"

Mit dieser Antwort war Tandy zufrieden - denn es war kein Nein. Kein Nie! Keine negative Antwort! "Was du da gesagt hast, das wir für einander bestimmt sind. Ja das glaube ich auch. Denn genauso fühlt es sich an wenn ich in deine Augen schaue oder nur in deiner Nähe bin"
Tandy sprach so sanft, das Tyrone wußte, das sie ihm die Wahrheit sagte "Als ich gemerkt habe das ich mich in dich verliebt hatte, da wollte ich davor weglaufen. Ich wußte einfach nicht wie ich damit umgehen sollte. Dann hast du was mit Evita angefangen und ich hatte gehofft das meine Gefühle wieder verschwinden. Aber das sind sie nicht" Tandy brach kurz ab "Also habe ich angefangen mir einzureden das es besser ist wenn du es nicht erfährst und eben mein bester Freund bist. So konnte ich trotzdem in deiner Nähe bleiben. Ich hätte wissen müssen das das nicht funktioniert. Je länger ich mit dir tagsüber zusammen bin, desto mehr wird mir Nachtsüber klar das ich einen großen Fehler mache.
Gefühle verschwinden nicht, wenn man mit der Person die ganze Zeit abhängt in die man rettungslos verknallt ist!" "Nein, definitiv nicht!"
Ihre Blicke trafen sich als sie den Kopf zu dem jeweils anderem gedreht hatten "Ich habe mich in eine Beziehung geflüchtet, weil ich auch nicht wirklich damit umgehen konnte. Ich mag Evita. Sie bedeutet mir auch sehr viel - aber ich liebe sie einfach nicht. Ich dachte das kommt vielleicht noch, aber da ist nichts. Und so langsam wird mir klar wieso" Tandy seufzte leise bei seinen Worten "Weil ich schon längst in dich verliebt bin, Tandy!" Sie errötete zart und lächelte "Ist das wahr?" Er nickte. Tandy nahm seine Hand "Darf ich sie sehen? Deine Hoffnung?"
Sanft berührte sie Tyrone's Wange. Beide hielten die Augen geschlossen. Es erinnerte sie an damals, als sie ihre Kräfte austesten wollten.

Die Hand des Mädchens erglühte und sie befand sich nun in seinen Hoffnungen. Zum Glück sah sie anders aus als die von Liam, der davon geträumt hatte Tandy zu heiraten. Tyrone lief die Stufen zu seinem Elternhaus hinauf. Die Tür öffnete sich und seine Eltern umarmten ihn.

Er trug die Schuluniform die Tandy von ihm kannte. Sie stand im Hintergrund und sah ihn. Er sie jedoch nicht. Tandy sich aber dafür nun selbst. Sie lief in einem hübschen Kleid die selben Stufen hoch und klingelte. Ihr wurde geöffnet und sie freundlich hinein gebeten. Sie und Tyrone umarmten sich. Die Tandy im Wunschtraum strahlte richtig glücklich. Die Familie Johnson saß mit ihr an einem großen Tisch. Tandy sprach einen Tost auf Tyrone aus der seine Schule heute beendet hatte. Adina und Otis Johnson hoben die Gläser. Tandy verstand das Tyrone sich wünschte wieder nach Hause gehen zu können und das seine Eltern Tandy als seine Freundin akzeptierten. Tandy lächelte. Die Szene hatte gewechselt und sie sah sich und Tyrone als Superhelden Duo dem verhassten Andre gegenüber. Sie beide waren ein eingeschworenes Team inzwischen und kämpften Seite an Seite. Andre hatte keine Chanche und wurde besiegt. Das Duo gab sich die Hände und sah sich an.

Sie lächelten und liefen zusammen, die Hände fest haltend wie Waffeln, in ein stärker werdendes Licht. Tandy entfernte ihre Hand von Tyrone's Wange. Sie schenkte ihm einen liebevollen Blick und stand wortlos auf. Das irritierte ihn etwas "Alles in Ordnung?" "Ja! Das war die wohl mit Abstand schönste Hoffnung die ich bisher gesehen habe" Tyrone tat es ihr gleich und stand mit auf "Was hast du gesehen?" "Na das sag ich dir ganz bestimmt!" neckte ihn Tandy "Eigentlich schon etwas unfair. Du kannst die Hoffnungen aller anderen sehen, aber deine eigenen bleiben verborgen" Er nahm sanft ihre Hand. Tandy stand ihm gegenüber "Willst du meine Hoffnungen wissen, Tyrone Johnson?" "Sehr gern, Tandy Bowen!" Noch einen Schritt kam er auf sie zu. Hielt immer noch ihre Hand. Tandy sah ihm tief in die Augen, so wie er ihr "Soll ich sie dir verraten?" fragte sie mit leisem Flüstern, während sie leicht auf die Zehenspitzen ging und Tyrone sich zu ihr herunter beugte "Ja"

 

Etwas unsicher, weil es alles dann zwischen ihnen für immer verändern würde, blinzelte Tandy doch ließ ihre Zweifel dann fallen.

Eigentlich könnte ihr nichts Besseres nun passieren. Tyrone war der für sie geborene Beschützer. Immer für sie da, wenn sie ihn brauchte.

Sie würde ihm bis in die finsterste Dunkelheit folgen oder sich immer für ihn entscheiden, egal wie eine Situation aussah. Er war die Finsternis, in der ihr Licht noch heller strahlen konnte. Der einzige Mensch auf dieser Welt der sie verstand und auf den sie sich immer verlassen konnte. Also warum dann nicht auch noch ihn lieben? Er wurde ihr vom Schicksal bestimmt und war das größte Geschenk. Tandy schloß die Augen und hatte das Gefühl vom Blitz getroffen zu werden. Es fühlte sich an wie damals, als sie bei der Probe Berührung aus einander gerissen worden.
Sie hatte es bedauert ihn nicht berühren zu dürfen, war jedoch nicht ehrlich. Weder zu ihm noch zu sich selbst. Später, als er nach einem tragischen Zwischenfall vor ihr in Tränen ausgebrochen war, hatte sie die Kräfte die keine Nähe erlaubten, verflucht. Konnte nur hilflos zusehen, welchen Schmerz er gerade durchlitt. Tandy's Erinnerungen überrannten sie während des Kusses, wie ein Blockbuster im Kino.
Ja, sie hatte Tyrone schon immer geliebt. Sich so richtig in ihn verliebt, als sie sich hier in dieser Kirche wieder trafen. Und noch stärker, als sie anfingen ein Superhelden Team zu werden. Sie spürte wie sich Tyrone's Arme fester um ihre Hüfte schlangen und er sie näher zu sich heranzog. Tandy reagierte mit Armen, die sie um seinen Nacken verschloß. Ihr drohten die Beine wegzuknicken, so schwindlig war ihr.
Sie fragte sich ob Tyrone auch solche Erinnerungen gerade hatte oder das gleiche Hämmern in der Brust verspürte. Und ob er ahnte das gerade eine neue Hoffnung mit diesem leidenschaftlichen Kuss geboren wurde. Eine Hoffnung, so stark das ihr Licht alles verglühen würde.
Sie waren ein junges gegensätziges Duo mit coolen Superkräften, das für Gerechtigkeit kämpfte! Und nun waren sie auch ein Liebespaar!
Der leichte Wind der in die offenen Wände der Kirche wehte, ließ den Brief auf den Boden fallen. Tyrone's Brief an Tandy, in dem er ihr seine Gefühle gestanden hatte, mit all seinen Hoffnungen und Ängsten

Tandy,

Ich wünschte, Ich könnte Dir Deinen Schmerz abnehmen.
Es tut mir leid, das ich dich allein gelassen habe.
Ich bin so erleichtet das Dir nichts passiert ist, denn das hätte ich mir niemals verzeihen können.
Aber eigentlich wollte ich Dir etwas anderes sagen...
Ich weiß nicht warum es so schwer ist. Vielleicht weil ich Angst davor habe was dann passieren könnte?!
Wahrscheinlich weil ich es selbst nicht wahrhaben wollte? 
Doch als du so plötzlich drohtest so schnell aus meinem Leben wieder zu verschwinden, wie du hineingetreten warst, ist es mir klar geworden

ICH LIEBE DICH !

Mein verrücktes, weißes Mädchen!
Kleine Taschendiebin, die mir an diesem Abend nicht nur die Brieftasche gestohlen hatte!
Wunderschöne Ballerina mit goldenen Locken.

Ich brauche Dein Licht, um nicht in der Dunkelheit zu verschwinden.
Auch ich will nicht mehr ohne Dich kämpfen!
Nur mit Dir an meiner Seite!
Für Immer!

Tyrone oder Ty



Ende